Des Teufels General (Film)

Des Teufels General (Film)
Filmdaten
Originaltitel Des Teufels General
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1955
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Helmut Käutner
Drehbuch Georg Hurdalek, Helmut Käutner, Gyula Trebitsch nach einem Drama von Carl Zuckmayer
Produktion Walter Koppel und Real-Film GmbH
Musik Friedrich Schröder
Kamera Albert Benitz
Besetzung

Des Teufels General ist ein deutscher Schwarzweiß-Spielfilm nach Carl Zuckmayers gleichnamigem Drama von 1945 mit Curd Jürgens in der Hauptrolle. Er entstand 1954 unter der Regie von Helmut Käutner, produziert von Walter Koppel und der Real-Film GmbH. Am 23. Februar 1955 wurde er in den Kinos uraufgeführt und im Fernsehen erstmals am 24. April 1967 im ZDF ausgestrahlt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Deutschland im Dezember 1941. Während des Zweiten Weltkriegs sucht die Führung der gefürchteten SS aus strategischen Gründen die Nähe des berühmten Luftwaffengenerals Harras. Dieser ist ein erfahrener Veteran des Ersten Weltkriegs sowie passionierter Pilot. Der weltoffene, charmante Harras teilt allerdings nicht die Ideologie der NS-Diktatur und verspottet diese. Neben dem Fliegen hegt er nur Affinitäten zu Frauen und Alkohol.

Auf einer Veranstaltung im Rahmen einer Auszeichnung für Flieger lernt Harras die erst 21-jährige Dorothea kennen, die beiden fühlen sich sogleich zueinander hingezogen. Während derselben Feier versucht der SS-Gruppenführer Schmidt-Lausitz, Harras für seine Ziele zu gewinnen. Der Versuch scheitert kläglich, General Harras weist ihn verachtungsvoll zurück. In der gleichen Nacht missachtet er die Warnungen seines Freundes Oderbruch, der ihm rät zu fliehen, da die SS ihn verhaften wolle. Harras tut die Warnungen ab und fährt dennoch in seine Wohnung, wo er umgehend von der Gestapo verhaftet wird. Er wird eingesperrt und soll durch psychische Folter gefügig gemacht werden. Damit will die SS gleichfalls Exempel statuieren, auf dass niemand sich mehr ihnen widersetzen möge. Schmidt-Lausitz' Aktion ist persönlich genehmigt und gedeckt durch Heinrich Himmler.

Nach 14 Tagen Haft und anschließender Freilassung ist Harras ein anderer Mann. Ihm ist nun bewusst, dass er durch seine Zeit bei der deutschen Luftwaffe einen fatalen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat – diesen gilt es nun zu brechen. Aus diesem Grund schützt er seinen Freund Oderbruch, der einen gefährlichen Konstruktionsfehler an den in Erprobung stehenden Flugzeugen verschweigt, damit die Flugzeuge nicht in den Fronteinsatz gehen können und so Hitlers Regime den Krieg verliert.

Schmidt-Lausitz versucht Harras zu zwingen, entweder den Urheber des Konstruktionsfehlers binnen zweier Stunden zu benennen oder ein Rücktrittsgesuch von allen Ämtern zu unterschreiben, was einer Selbstbezichtigung gleichkäme. Da Harras den Urheber der Fehlkonstruktion deckt, würde er zum Tode verurteilt. Daraufhin eskaliert die Situation: Mittels vorgehaltener Waffe jagt Harras Schmidt-Lausitz aus dem Raum. Doch anstatt zu fliehen, eine Fluchtmaschine steht mit laufendem Motor für ihn bereit, steigt er bewusst mit einer der fehlerhaften Maschinen in die Lüfte und stürzt sich zu Tode in den Flughafen-Kommandostand, der in Flammen aufgeht.

Hintergrund

Als Vorbild für die Figur Harras diente der Flieger und Luftwaffengeneral Ernst Udet (flog im Ersten Weltkrieg gemeinsam mit Göring in Manfred von Richthofens Fliegerstaffel), der 1941 offiziell bei der Erprobung eines neuen Flugzeuges tödlich verunglückte, sich aber in Wirklichkeit selbst erschoss. Er war mit Zuckmayer befreundet.

Drehort waren die Real-Film Studios in Hamburg-Wandsbek, die Außenaufnahmen fanden in Hamburg-Fuhlsbüttel und Berlin statt. Regisseur Helmut Käutner ist im Film als Görings Schatten zu sehen.

Bei den gezeigten zweimotorigen Kampfflugzeugen handelt es sich um Junkers Ju 86 (in der Version mit Benzinmotor), die von der deutschen Luftwaffe nie in größeren Stückzahlen eingesetzt worden waren und von den schwedischen Luftstreitkräften zur Verfügung gestellt wurden.

Auszeichnungen

Kritiken

„Formal beachtliche, aber in ihrer politischen Dimension entschärfte Verfilmung des Bühnenstücks von Zuckmayer, die eine unreflektierte Identifizierung mit dem Helden erleichtert. Trotz der realistischen Schilderung des Zeithintergrundes ein ‚Rehabilitationsfilm‘, der deshalb eher zwiespältig bleibt.“

Lexikon des Internationalen Films [1]

„Das Drehbuch hat der Vorlage nichts von ihrer kritischen Substanz genommen. Im Gegenteil: „Meist pflegt der Film seine Theatervorlage zu verwässern. Käutner hat sie gepfeffert“ (Gunter Groll). Verschiedene Szenen sind filmwirksam aufgelöst, andere hinzugefügt worden. Am überzeugendsten war bei diesen Veränderungen die Profilierung des Gegenspielers Schmidt-Lausitz, dem nunmehr scharfe Intelligenz und brillante Bösartigkeit zugestanden wurden.“

Reclams Filmführer[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films – Des Teufels General
  2. Reclams Filmführer, 5. Auflage, 1973, S. 521

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