- Der weiße Traum
-
Filmdaten Deutscher Titel Der weiße Traum Produktionsland Deutsches Reich Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1943 Länge 86 Minuten Altersfreigabe FSK 6, ursprünglich 14 Stab Regie Géza von Cziffra Drehbuch Géza von Cziffra Produktion Wien-Film (Karl Hartl) Musik Anton Profes Kamera Hans Schneeberger
Sepp KettererSchnitt Arnfried Heyne Besetzung - Olly Holzmann: Liesl Strolz
- Wolf Albach-Retty: Ernst Eder
- Lotte Lang: Lu Panther
- Hans Olden: Direktor Schmoller
- Fritz Imhoff: Meister Strolz
- Oskar Sima: Josef Wildner
- Richard Eybner: Scherzinger
- Theodor Danegger: Onkel Strolz
- Rudolf Carl: Toni
- Hans Schott-Schöbinger: Theo Berg
- Petra Trautmann: Gertie Kramer, Schauspielerin
- Karl Schäfer: Liesls Partner auf dem Eis
- Elfriede Datzig: Schlittschuhläuferin
- Polly Koss: Frau Wulitsch
- Hans Kern: Bächlein, Schauspieler
Der weiße Traum ist ein deutscher Revuefilm von Regisseur Géza von Cziffra unter der künstlerischen Oberleitung von Karl Hartl aus dem Jahr 1943.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Das junge Eiskunstlauftalent Liesl erhält aufgrund einer Verwechslung zufällig eine Rolle bei einer neuen Revue am Palast-Theater. Eigentlich war diese Rolle jedoch für Lu Panther gedacht, die unbegabte Freundin des Theaterbesitzers Wildner.
Nach verschiedenen Pannen lässt Wildner vor der Premiere das Theater schließen. Doch Ausstattungschef Ernst Eder verlegt kurzerhand die Aufführung auf die Eisbahn von Liesls Onkel. Die nunmehrige Eisrevue beginnt mit dem Wiener Prater als Hintergrund, dann folgen Spanien, Ungarn und ein Nachtlokal mit Jazz-Orchester. Die Aufführung wird ein Riesenerfolg, und natürlich finden auch Ernst und Liesl zusammen.
Lieder
Besonders populär wurde der Foxtrott Kauf dir einen bunten Luftballon nach der Melodie von Anton Profes und dem Text von Aldo von Pinelli. Olly Holzmanns Singstimme stammt von Alda Noni. Weitere Filmlieder sind Wie schön wär' heut für mich die Welt, O komm in das Land meiner Sehnsucht, Spiel' auf Deiner Fiedel, Ja, der Rhythmus und Ich bin die Prater-Mizzi.
Weiteres
Die Dreharbeiten fanden in Wien statt, die Choreographie besorgte Hedy Pfundmayr. Da es zu dieser Zeit keine Eisrevue gab, wurden die Mädchen auf Wiener Eislaufplätzen rekrutiert und von Willi Petter wochenlang ausgebildet. Uraufführung war am 5. Oktober 1943 in Wien und am 10. November 1943 in Berlin. Theodor Danegger, der eine tragende Rolle spielte, wird im Vorspann nicht erwähnt, da er am Ende der Dreharbeiten wegen Verstoßes gegen den § 175 verhaftet wurde. Die mit ihm gedrehten Szenen wurden aus der ursprünglichen Endfassung entfernt.
Der Film zählte zu den erfolgreichsten Filmen im Dritten Reich. Im Jahr 1960 drehte Géza von Cziffra das Remake Kauf Dir einen bunten Luftballon.
Kritiken
Wie bei verschiedenen anderen erfolgreichen deutschen Unterhaltungsfilmen während des Zweiten Weltkrieges gab es nach dem Krieg unterschiedliche Ansichten, ob ein Film wie dieser eher systemstabilisierend oder systemfern war. Karsten Witte sah in Wir tanzen um die Welt 1979 ihn als typischen Ablenkungsfilm von den damaligen Kriegsereignissen: „Der Entertainer im Eisstadion rät seinem Publikum, mit Lachen statt mit Kohlen zu heizen. Hier gibt die Filmindustrie einen Rat im weißen Alptraum: dem Winter von Stalingrad.“[1]
Regisseur Géza von Cziffra dagegen verweist in seiner Autobiografie Kauf' Dir einen bunten Luftballon 1975 darauf, dass Karl Hartl, Produktionsleiter der Wien-Film und künstlerischer Oberleiter, wochenlang mit dem Reichsdramaturgen um die Genehmigung des Stoffes habe kämpfen müssen, da Goebbels gerade zu dieser Zeit von der Wien-Film „mehr Besinnung auf den Geist der Zeit, klare Aussagen und keine feige Flucht in die Vergangenheit“ verlangt habe.[2]
Der katholische Film-Dienst kommt zu einem anerkennenden Urteil und schreibt, Der weiße Traum sei „ein inszenatorisch und choreografisch bemerkenswerter Revuefilm mit flotter, aber nebensächlicher Komödienhandlung, der ansehnliche Unterhaltung in aufwendiger Ausstattung bietet“, räumt aber ein, es handle sich um ein „Stück deutsches Traum-Kino mit betonter Ausklammerung eines jeden Wirklichkeitsbezuges.“[3]
Auszeichnungen
Der weiße Traum erhielt das Prädikat „künstlerisch wertvoll“ der nationalsozialistischen Berliner Filmprüfstelle.
Quellen
- ↑ Manfred Hobsch: Liebe, Tanz und 1000 Schlagerfilme. Ein illustriertes Lexikon – mit allen Kinohits des deutschen Schlagerfilms von 1930 bis heute. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 1998, ISBN 3-89602-166-4, S. 107.
- ↑ Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp. Band: Jahrgang 1943, 1944 und 1945. 2. Auflage. Verlag Medium Film Wendtland, Berlin (Lankwitz) 1989, ISBN 3-926945-05-2, S. 52.
- ↑ http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=35898
Weblinks
- Der weiße Traum in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der weiße Traum bei filmportal.de
Kategorien:- Filmtitel 1943
- Deutscher Film
- Filmkomödie
- Musikfilm
Wikimedia Foundation.