Der letzte Kampf

Der letzte Kampf

Der letzte Kampf bzw. Der Kampf um Narnia[1][2][3] bzw. Die Tür auf der Wiese. Eine Geschichte aus dem Wunderlande Narnia[1][2][3] (engl. The Last Battle) stellt den letzten, siebten Band der von C. S. Lewis verfassten Buchreihe Die Chroniken von Narnia dar. Er wurde 1956 geschrieben und im selben Jahr veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der durch den Affen Listig getäuschte Esel Wirrkopf zieht ein Löwenfell über seinen Körper und wird somit als Aslan dargestellt. Listig nutzt diese Darstellung, um das Vertrauen der Narnianen zu gewinnen und damit sie für ihn arbeiten. Alle Tiere werden versklavt, durch anreisende Kalormen geleitet und gequält. König Tirian, der sich in dieser Zeit im Wald des Affen befindet, bekommt Wind davon und greift mit seinen Einhorn Kleinod die Arbeiter an. Daraufhin werden sie festgenommen und getrennt. Als Tirian mitten in der Nacht aufwacht, sieht er eine Art Vision von einer Gruppe von Menschen und bittet sie um Hilfe. Kurz darauf erscheinen aus dem Nichts zwei Jugendliche; diese befreien Tirian und sein Einhorn aus der Knechtschaft und selbst der Esel wird aus Mitleid mitgenommen. Die Jugendlichen geben sich als Jill und Eustachius zu erkennen, sie fliehen zusammen vor den Kalormen in einen nahe liegenden Wachtturm und statten sich dort mit Rüstungen, Waffen und Verpflegungen aus. Durch einen Zentauren wird ihnen mitgeteilt, dass Tirians Schloss Cair Parevel von den Kalormen angegriffen und zerstört wurde. Daraufhin greifen sie erneut das Lager des Feindes an und kämpfen mit Zwergen und sprechenden Tieren gegen eine Vielzahl von Feinden. Nachdem sie umzingelt wurden, wird einer nach dem anderen in einen Stall gesperrt. In diesem soll der kalormenische Gott Tash auf sie warten. Doch sie gelangen nicht in einen alten Stall, sondern in ein grünes Land voller Wälder in dem alle Personen auf sie warten, die sie in Narnia schon mal gesehen haben. Nur Susan blieb zurück, weil sie nun angenommen hatte, auf der Erde zu bleiben. Das Land wird als Aslans Land offenbart und dort treffen sie alle alte Freunde wieder, die sie auf ihren Reisen gefunden hatten. Anschließend erklärt ihnen Aslan, dass dies das wirkliche Narnia ist und das sie nun für immer hier bleiben dürfen, weil sie in ihrer jeweils anderen Welt durch ein Zugunglück gestorben sind.

Christliche Deutung

Lewis vermittelt in diesem letzten Teil der Narnia-Chronik seine Sicht der christlichen Eschatologie. Sowohl das Ende der Narnia-Welt als auch die neue Welt werden detailliert beschrieben.

Lewis geht in seiner Theologie von einem personifizierten Bösen aus. Aus diesem Grund erhält es die literarische Gestalt des „Götzengottes Tash“, dem bösen Gott der Kalormen, der herbeigerufen zum Erschrecken seines Beschwörers wirklich erscheint. Während Tash das Böse personifiziert, steht Aslan für das Gute. Einem noblen Kalormenen, einem Verehrer Tashs, erklärt Aslan, dass er alles Gute, das er getan hat, in seinem Namen tat, und dass alles Böse, das in Aslans Namen geschah, Tash gehört. Es kommt also nicht darauf an, wem oder in wessen Namen man das Gute (oder das Böse) tut, die Tat an sich ist entscheidend.[4]

Lewis stellt das Leben nach dem Tod bei Gott in ewiger Glückseligkeit dar. Er erklärt diese Vorstellung in seinem Roman: Für sie (d. h. alle Kreaturen, die nun im „wirklichen Narnia“ leben) in Narnia aber war es nur der Anfang der wahren Geschichte. Ihr ganzes Leben in dieser irdischen Welt und alle ihre Abenteuer in Narnia waren nur der Umschlag und das Titelblatt gewesen. Nun erst begannen sie das erste Kapitel der großen Geschichte, die noch keiner auf Erden gelesen hat, der Geschichte, die ewig weitergeht und in der jedes Kapitel besser ist als das vorangegangene.

Dieses Leben trägt die Merkmale der Ewigkeit im nicht-metrischen Sinn, Glückseligkeit und Gottesnähe. Im Buch drückt sich dies folgendermaßen aus: Als Aslan den Kindern erklärt, dass sie in ihrer Welt gestorben sind und aus diesem Grund nach Narnia kamen, betont er, dass sie nun nicht mehr aus diesem Land weg müssten - sie dürften für immer bleiben. Dennoch wird ihre Geschichte weitergehen und sie werden weiterhin Erfahrung sammeln sowie Abenteuer erleben. Das Glück, das alle Wesen im neuen Land verspüren, wird durch das Gefühl, das sie bekommen, als sie das „wahre London“ bzw. das „wahre Narnia“ sehen, ausgedrückt. Diese Bilder tragen Parallelen zum himmlischen Jerusalem der Bibel. Die Gottesnähe erklärt sich durch die Begebenheit, dass sie nun im Land von Aslans Vater (= Gott Vater, d.h. im Himmel bzw. dem neuen Himmel und der neuen Erde (vgl. Offenbarung Kap. 21)), also jenseits der Meere angekommen sind. Der Hinweis, dass Aslan hier „gar nicht mehr wie ein Löwe“ aussieht, weist auf das schon am Ende der Reise auf der Morgenröte Angedeutete hin, dass nämlich Aslan und Jesus Christus miteinander identisch sind.

Das Motiv des „Schattenreiches“, ein bei C. S. Lewis immer wiederkehrendes Motiv, welches sich sowohl in der Bibel (z. B. im Brief an die Hebräer) als auch bei Platon (Höhlengleichnis) wiederfindet, wonach das Irdische – sei es die Erde oder das „weltliche" Narnia, welche beide Anfang und Ende haben – nur ein Abbild oder Schatten des Himmlischen darstellt (in der Bibel wird dies anhand der alttestamentlichen Stiftshütte erklärt, deren wahre Version im Himmel ist), tritt auch hier zutage, indem Lewis Aslan sagen lässt, dass sie, nach „Schattenreich“-Maßstäben, tot seien; dass der Traum zu Ende sei und der Morgen begonnen habe.

Rezensionen

Einzelnachweise

  1. a b Stadtbibliothek Graz: http://stadtbibliothek.graz.at/index.asp?MEDIENNR=0017523
  2. a b Stadtbibliothek Karlsruhe: http://opac.karlsruhe.de/opac/g_ftitle.S?151027=YES&LANG=de&FUNC=full
  3. a b Narnia Translations: http://www.inklingsfocus.com/german.html
  4. vgl. Mt 25,31-46 EU: 40Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

Quellen/Literatur


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