Dekompressionsstopp

Dekompressionsstopp

Ein Dekompressionsstopp (kurz: Deko-Stopp) ist ein Aufenthalt in bestimmten Wassertiefen, den Taucher beim Auftauchen aus großen Tiefen, langer Verweildauer unter Wasser oder nach zu schnellem Auftauchen einlegen müssen.

Durch den erhöhten Druck unter Wasser reichert sich Inertgas (hauptsächlich Stickstoff) in den Körpergeweben und -flüssigkeiten an, das beim und nach dem Auftauchen durch den verminderten Umgebungsdruck wieder abgegeben wird.

Bei längerem Aufenthalt in größerer Tiefe wird die Konzentration des Inertgases so hoch, dass sich beim direkten Aufstieg zur Oberfläche im Körpergewebe und den Körperflüssigkeiten Gasblasen bilden, die die lebensgefährliche Taucherkrankheit auslösen können. Daher taucht man beim Sporttauchen normalerweise in der Nullzeit, d. h. man taucht innerhalb einer von der Tiefe und anderen Faktoren abhängigen Zeit wieder auf.

Je weiter diese Nullzeit überschritten wird, desto größer wird die Gefahr, an der Taucherkrankheit zu erkranken. Um das zu verhindern, werden Deko-Stopps eingelegt, während der das im Gewebe gebundene Gas durch den verminderten Druck in geringerer Wassertiefe langsam abgeatmet wird, sodass man danach gefahrlos bis zum nächsten Deko-Stopp oder zur Oberfläche auftauchen kann.

Von der Einhaltung dieser Stopps ist die unfallfreie Beendigung eines dekompressionspflichtigen Tauchgangs abhängig.

Zu schnelles Auftauchen kann zur Taucherkrankheit führen.

Stark vereinfacht lässt sich die Bläschenbildung beim Auftauchen mit den Öffnen einer Flasche mit kohlensäurehältigem Mineralwasser vergleichen: kann der Druck ganz langsam entweichen (langsames Auftauchen/Dekostopp), dann perlt es nur wenig. Reißt man die Flasche jedoch abrupt auf (schnelles Auftauchen), bilden sich große Gasblasen und das Wasser sprudelt aus der Flasche.

Man geht beim Sporttauchen davon aus, dass bei Tauchgängen tiefer als 30 m Sicherheitsstopps (z. B. 5 Minuten in 3 m Tiefe) sinnvoll und tiefer als 40 m Dekompressiosstopps generell erforderlich sind. Diese finden in der Regel auf 12 m, 9 m, 6 m und 3 m abgestuft statt. Die Dauer solcher Stopps hängt von den verwendeten Atemgasen, der Tauchtiefe und der Tauchzeit (Grundzeit = Dauer des Tauchgangs bis zum Beginn der Auftiegsphase) ab und kann z. B. auf Dekompressionstabellen abgelesen werden (zum Beispiel: Bühlmann / Hahn).

Heutzutage übernehmen Tauchcomputer die (näherungsweise) Berechnung der Stickstoffsättigung und zeigen unter anderem die Restnullzeit bzw. Dauer und Tiefe von Dekostopps an.

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