De Havilland D.H.100

De Havilland D.H.100
de Havilland D.H.100 Vampire
de Havilland Vampire T11
Typ: einstrahliges Kampfflugzeug
Entwurfsland: Großbritannien
Hersteller: de Havilland Aircraft Company
Erstflug: 30. September 1943
Indienststellung: 1945
Stückzahl: ca. 4.400

Die de Havilland D.H.100 Vampire (ursprünglich auch: Spidercrab) war ein einstrahliges Kampfflugzeug des britischen Herstellers de Havilland Aircraft Company. Es wurde noch während des Zweiten Weltkrieges einsatzbereit, nahm aber nicht mehr an Kampfhandlungen teil.

Insgesamt wurden für zahlreiche Abnehmer 4.400 Maschinen, davon etwa 1.100 in Lizenz, gebaut. Sie blieben in Großbritannien bis 1955, als Schulflugzeug bis 1966 im Einsatz. In den 1950er-Jahren flog sie auch bei Einheiten der RAF Germany.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

De Havilland D.H.100 der Schweizer Luftwaffe
Zweisitzige D.H.100 (gut zu sehen die typische Doppelleitwerkträgerauslegung)

Die Entwicklung begann zunächst als Experimentalflugzeug im Sommer des Jahres 1942 gemäß der Spezifikation E.6/41. Der Erstflug des Prototypen mit der Kennung LZ548/G fand am 30. September 1943 statt und wurde von Geoffrey de Havilland jun. durchgeführt. Aufgrund der Auslastung von de Havilland verzögerte sich die Serienfertigung jedoch bis April 1945, als die erste Produktionsmaschine zu ihrem Erstflug startete.

Die Maschine zeigte sehr gute Flugleistungen und Flugeigenschaften. Als erstes britisches Modell erreichte sie eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 500 Meilen pro Stunde (etwa 806 km/h), landete und startete als erstes strahltriebwerksgetriebenes Flugzeug am 3. Dezember 1945 von einem Flugzeugträger (HMS Ocean (R68)). 1948 erreichte sie einen neuen Höhenrekord mit 18.119 m.

Ausgehend von den positiven Versuchen wurde für die Marine eine spezielle Version, die D.H.100 Mk.5 Sea Vampire, entwickelt, die neben der Aufgabe als Jagdflugzeug auch als Bodenangriffsflugzeug verwendet werden konnte.

Die letzte hergestellte Version war das Schulflugzeug D.H.100 Mk.11, das ab 1950 zum Einsatz kam und von dem über 600 Einheiten produziert worden sind

Konstruktion

Der einsitzige, ungepfeilte Mitteldecker wurde in einer Mischbauweise aus Holz/Metall gefertigt, ähnlich der de Havilland Mosquito. Sie war mit einem einziehbaren Bugradfahrwerk ausgestattet und wurde von einem Strahltriebwerk angetrieben. Charakteristisch war der doppelte Leitwerksträger.

Nutzung

Schwedische D.H.100

Die de Havilland D.H.100 wurde von folgenden Staaten eingesetzt:

Ägypten, Australien, Burma, Sri Lanka, Chile, Dominikanische Republik, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Irak, Irland, Italien, Jordanien, Kanada, Libanon, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Portugal, Rhodesien, Südafrika, Schweden, Schweiz, Syrien, Venezuela.

Mehrere D.H.100 sind bis heute in einem flugtüchtigen Zustand erhalten geblieben. Viele Maschinen befinden sich in Museen.

Sonstiges

Weil die Maschine im engen Kurvenflug zum Überschlagen neigt, kam es bei der Schweizer Luftwaffe zu mehreren tödlichen Unfällen. Daher wurden nach und nach alle Maschinen schrittweise mit einem Schleudersitz ausgestattet.

Mit den noch nicht umgerüsteten „Vampis“ durften nur noch ledige Piloten fliegen.

Technische Daten (Vampire FB 5)

Kenngröße Daten
Besatzung 1
Länge 9,37 m
Spannweite 11,58 m
Höhe 1,88 m
Leergewicht 3.297 kg
Startgewicht 5.618 kg
Höchstgeschwindigkeit 825 km/h in 7.500 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 12.200 m
Reichweite 1.755 km
Triebwerke ein Strahltriebwerk de Havilland Goblin 2 mit 13,8 kN Schub
Bewaffnung vier 20 mm Hispano MK, zwei 455-kg-Bomben oder acht ungelenkte 76 mm-Raketen


Weblinks


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