David Dean Rusk

David Dean Rusk
Außenminister Dean Rusk, 16. September 1968

David Dean Rusk, KBE (* 9. Februar 1909 im Cherokee County, Georgia; † 20. Dezember 1994 in Athens, Georgia) war von 1961 bis 1969 US-Außenminister unter den Präsidenten John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson. Als Befürworter militärischer Handlungen gegen den Kommunismus unterstützte und verteidigte er das Eingreifen der USA in den Vietnamkrieg. Rusk war der zweitlängste Außenminister im Dienst nach Cordell Hull.

Geboren als Sohn eines armen Farmers in Cherokee County, Georgia, ging er in Atlanta auf eine öffentliche Schule. Nachdem er 1925 seinen Abschluss an der Boys High School erreicht hatte, arbeitete er 2 Jahre lang für einen Anwalt in Atlanta und besuchte das Davidson College. Er war Mitglied der Kappa Alpha-Bruderschaft (Sparte Sigma) und erhielt während seiner Zeit als Rhodes-Stipendiat im St. John's College 1933 den Cecil-Friedenspreis. Von 1934 bis 1940 lehrte er am Mills College in Oakland, Kalifornien. 1940 promovierte er im Fach Jura an der University of California, Berkeley.

Am 9. Juni 1937 heiratete er Virginia Foisie, mit der er drei Kinder hatte.

Im 2. Weltkrieg trat er der Infanterie als Hauptmann der Reserve bei und war Stabsoffizier beim China Burma India Theater. Am Ende des Kriegs war er Oberst, ausgezeichnet mit der Legion of Merit, Eichenlaub. Bei seiner Rückkehr nach Amerika arbeitete er kurzzeitig im Kriegsministerium in Washington, D.C., trat dann im Februar 1945 dem Außenministerium bei, wo er im Büro für Angelegenheiten der Vereinten Nationen arbeitete. Im selben Jahr schlug er die Trennung Koreas in einen amerikanischen und einen sowjetischen Einflussbereich beim 38. Breitengrad vor. 1949 wurde er Vize-Außenminister, 1950 Hilfs-Außenminister für Ostasiatische Angelegenheiten und war ein wichtiger Auslöser für die Teilnahme der Vereinigten Staaten am Koreakonflikt. Von 1950 bis 1961 war er ein Bevollmächtigter der Rockefeller-Stiftung; 1952 folgte er Chester L. Barnard als Präsident der Stiftung ins Amt.

Am 12. Dezember 1960 ernannte der gewählte Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, Rusk zu seinem Außenminister. Rusk war ein Verfechter der militärischen Bekämpfung des Kommunismus, während der Kubakrise suchte er jedoch eine diplomatische Lösung. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte er Bedenken an einer Beteiligung der USA am Vietnamkrieg; seine rigorose öffentliche Verteidigung der amerikanischen Aktionen in Krieg machten ihn später zu einem häufigen Ziel von Kriegsgegnern.

Abgesehen von seinem Kampf gegen den Kommunismus setzte Rusk seine Politik der Rockefeller-Stiftung fort, Entwicklungsländer zu unterstützen und den Welthandel durch geringe Zölle zu stärken.

Er zog den Zorn von Israel-Anhängern auf sich, als er offen zugab, der U.S.S.-Liberty-Zwischenfall im Sechstagekrieg sei ein Angriff und kein Unfall gewesen.

Rusks Verhältnis zu Präsident Kennedy war nicht allzu gut, mehrere Rücktrittsgesuche seinerseits wurden abgelehnt. Nach der Ermordung von John F. Kennedy bot Rusk dem neuen Präsidenten, Lyndon B. Johnson, seinen Rücktritt an. Dieser bat ihn jedoch zu bleiben, und beide wurden Freunde. Als Johnson 1973 starb, hielt Rusk die Grabrede. Rusk wollte auch 1967 zurücktreten, nachdem bekannt worden war, dass seine Tochter Peggy einen afroamerikanischen NASA-Mitarbeiter, Guy Smith, heiraten wollte.

Von 1970 bis 1984 unterrichtete Rusk Internationales Recht an der University of Georgia.

Rusk erhielt sowohl den Sylvanus Thayer Award als auch die Friedensmedaille des Präsidenten.

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