Das Gesicht im Dunkeln

Das Gesicht im Dunkeln
Filmdaten
Deutscher Titel Das Gesicht im Dunkeln
Originaltitel A doppia faccia / Das Gesicht im Dunkeln
Das Gesicht im Dunkeln Logo 001.svg
Produktionsland Italien, Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1969
Länge 78 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Riccardo Freda
Drehbuch Paul Hengge
Riccardo Freda
Produktion Horst Wendlandt
Musik Nora Orlandi
Kamera Gabor Pogany
Schnitt Anna Amadei
Elisa Lanri
Jutta Hering
Besetzung

Das Gesicht im Dunkeln (A doppia faccia) ist ein italienisch-deutscher Kriminalfilm (ital. Titel: A doppia faccia), der in Deutschland als 34. Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit veröffentlicht wurde. Der für die Serie untypische Film, frei nach dem gleichnamigen Roman (Originaltitel: The Face in the Night) von Edgar Wallace, wurde vom 20. Januar bis 15. März 1969 in London, Liverpool und Rom gedreht. Die Uraufführung fand am 4. Juli 1969 im Mathäser-Filmpalast in München statt. Am 26. Juli des gleichen Jahres startete der Film in Italien. Für die deutsche Produktionsfirma Rialto Film, die sich mit einem Anteil von 30 % an den Herstellungskosten beteiligte, war dies der Edgar-Wallace-Film mit den wenigsten Kinobesuchern und dem schlechtesten Geschäftsergebnis.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Helen Alexander, Besitzerin der Brown-Automobilwerke, hat eine Affäre mit ihrer Freundin Liz. Als John Alexander, Helens Ehemann, dies entdeckt, kommt es zu einem Streit und Helen fasst den Entschluss, sich für einige Zeit zurückzuziehen. Am Abend ihrer Abreise versteckt ein Unbekannter einen Sprengsatz an ihrem Sportwagen und Helen kommt auf der Fahrt nach Liverpool ums Leben. Inspektor Steevens von Scotland Yard geht zunächst von einem Unfall aus.

John Alexander, den Helen als Alleinerben eingesetzt hat, begibt sich nach dem tragischen Ereignis auf eine kurze Erholungsreise. Als er zurückkehrt, befindet sich eine gewisse Christine in seiner Villa. Diese führt ihn zu einer eigenartigen Party, auf der ein Pornofilm mit Christine und einer verschleierten Frau gezeigt wird. Diese trägt Helens Schmuck und hat, wie Helen, eine Narbe am Hals. John ist überzeugt, dass seine Frau noch am Leben ist und es gelingt ihm, in den Besitz des Films zu kommen. Als er Helens Stiefvater Mr. Brown, dem Geschäftsführer der Automobil-Werke, den Film zeigen will, fehlen die Szenen mit dem Schmuck und der Narbe. John beginnt an sich selbst zu zweifeln. Die Polizei hat unterdessen Reste des Sprengsatzes an Helens Wagen gefunden.

Da erhält John einen Anruf von seiner totgeglaubten Ehefrau. Sie verabreden ein Treffen in einer Kirche. Dort fordert die verschleierte und schrecklich entstellte Helen ein Geständnis Johns, den Anschlag auf sie durchgeführt zu haben. John versucht sie zu beruhigen. Als er sie berührt, merkt er, dass es sich bei dem verbrannten Gesicht um eine Maske und bei der Frau nicht um Helen handelt. Im gleichen Moment tritt die Polizei in die Kirche und kann den Verbrecher stellen, der sowohl für den Mord Helens verantwortlich ist, als auch für die skrupellosen Intrigen, die John hinter Gitter bringen sollten.

Kritiken

„Die stilvolle Bildgestaltung ist denn auch der Vorzug des vorliegenden Films, dessen kriminalistische Intrige - ein Fabrikdirektor (Sidney Chaplin) lässt seine Stieftochter (Margaret Lee) um die Ecke bringen - zu durchsichtig ist, als dass sie den Krimiliebhaber sonderlich interessieren könnte.“

Wiesbadener Kurier, 23. August 1969

„Der neue Edgar-Wallace-Film in Farbe benutzt alle Möglichkeiten der Regie (Richard Freda), um möglichst jugendlich, schwungvoll und vor allen Dingen echt und unverwechselbar den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Es ist ein Streifen, der aus der alten Krimi-Atmosphäre in andere Lebensbereiche eindringt und dadurch eine ansprechende Lebendigkeit ausstrahlt.“

Coburger Tageblatt, 12. Juli 1969

„Müde Wallace-Verfilmung mit einer Überraschung: Klaus Kinski endlich in einer sympathischen Rolle.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

Sonstiges

  • Regisseur Riccardo Freda benutzte in der deutschen Fassung den Namen Richard Freda. In der italienischen Fassung machte er von dem Pseudonym Robert Hampton Gebrauch.
  • Klaus Kinski wird in der deutschen Fassung des Films von Gerd Martienzen synchronisiert. Kinski, der zum zweiten Mal die Hauptrolle in einem Wallace-Film spielte, nahm mit diesem Film Abschied von der Reihe. Er wirkte in insgesamt 16 Filmen der Serie mit und spielte in diesem eine seiner wenigen sympathischen Rollen.
  • Horst Wendlandts Name wurde, erstmals seit „Die toten Augen von London“ (1961), nicht im Vorspann einer Rialto-Produktion genannt.
  • Nora Orlandi, eine der wenigen Filmkomponistinnen, schrieb die Filmmusik unter dem Pseudonym Joan Cristian. Unter dem Namen Silvie St. Laurent sang sie auch die beiden Lieder „A doppia faccia“ und „The Face of Love“.
  • Die deutsche Fassung enthält eine kurze Szene aus dem Film „Der Mann mit dem Glasauge“.
  • Rialto Film plante noch einen weiteren Edgar-Wallace-Film mit den gleichen Koproduzenten und ebenfalls unter der Regie von Riccardo Freda. In dem Film „Der Engel des Schreckens“ nach dem gleichnamigen Roman (Originaltitel: The Angel of Terror) sollten u. a. Joachim Fuchsberger, Uschi Glas und Siegfried Schürenberg zu sehen sein. Nach dem schlechten Geschäftsergebnis von „Das Gesicht im Dunkeln“ wurde der Film jedoch nicht realisiert und Produzent Horst Wendlandt legte alle weiteren Wallace-Projekte bis Anfang 1971 auf Eis.
  • Die deutsche Fassung des Films, die etwa 10 Minuten kürzer ist als die italienische, wurde von der FSK ab 18 Jahren freigegeben. 1987 folgte die Freigabe ab 16 und 1991 ab 12 Jahren.

Literatur

  • Edgar Wallace: Das Gesicht im Dunkeln (Originaltitel: The Face in the Night). Deutsche Übersetzung. Scherz Verlag, Bern 1984, ISBN 3-502-50983-2.
  • Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
  • Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vorlage:LdIFD

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