Adam Phillippe de Custine

Adam Phillippe de Custine

Adam-Philippe, comte de Custine (* 4. Februar 1740 in Metz; † 28. August 1793 in Paris) war ein französischer General („général moustache“).

Leben

Le général moustache

Custine stammte aus einem alten Adelsgeschlecht. Er zeichnete sich im Siebenjährigen Krieg so aus, dass ihm der Minister Choiseul ein eigenes Dragonerregiment verlieh, das er aber mit dem Infanterieregiment Saintonge, das zur Einschiffung nach Amerika bestimmt war, vertauschte. In Amerika tat er sich besonders bei der Belagerung von Yorktown hervor.

Nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er zum maréchal de camp (Generalmajor) und Gouverneur von Toulon ernannt, trat als Abgeordneter des lothringischen Adels 1789 in die Nationalversammlung ein und stellte sich hier entschieden auf die Seite der liberalen Partei. Custine vertrat die Auffassung, dass es für Frankreich notwendig sei, das linke Rheinufer zu erobern mit dem Rhein als „natürliche Grenze“ Frankreichs. 1791 wurde er zum Generalleutnant befördert und erhielt 1792 ein Kommando am Oberrhein unter Marschall Luckner. Er eroberte Landau und nahm die Linien von Weißenburg, dann Speyer, Worms, Mainz und Frankfurt, wurde aber von den Preußen und Hessen am 2. Dezember 1792 bei Frankfurt geschlagen.

Nach mehreren unglücklichen Gefechten, vor allem am 6. Januar 1793 bei Hochheim, setzte er Mainz in Verteidigungsstand, wurde aber im Frühling von den Preußen zwischen Bingen und Bad Kreuznach angegriffen und wich nach schwachem Widerstand. Nach einem zweiten Gefecht bei Alzey räumte er die von ihm besetzte Gegend und zog sich am 31. März nach Landau zurück.

Mit dem Oberbefehl über die Nord- und Ardennenarmee betraut, unternahm er am 17. Mai einen Angriff mit der Rheinarmee an der Queich, musste sich aber mit großem Verlust zurückziehen. Auf die Anschuldigung Marats und Billaud-Varennes' wurde Custine vor den Wohlfahrtsausschuss nach Paris geladen und in der Anklageakte vom 14. August 1793 beschuldigt, vorsätzlich die Würde eines Generals der Armeen missbraucht, das Interesse der Republik verraten und Einverständnisse mit den Feinden Frankreichs unterhalten zu haben. Trotz seiner geschickten Verteidigung wurde er am 27. August 1793 zum Tode verurteilt und am folgenden Tag hingerichtet.

Sein Wunsch, dass sein Sohn Renaud-Philippe de Custine (* 1768), der seinem Vater als Adjutant zu Seite stand, seine Ehrenrettung durch Herausgabe seines Briefwechsels bewirken möge, blieb unerfüllt, da dieser seinem Vater am 3. Januar 1794 auf das Schafott folgte. Später veröffentlichte Custines damaliger Adjutant, der General Baraguay d'Hilliers, Custines Papiere unter dem Titel: „Mémoires posthumes du géneral francais comte de Custine, rédigés par un de ses aides de camp“ (deutsch, Berlin 1795, 2 Bände).

Custines Enkel war der Schriftsteller Astolphe, marquis de Custine.

Literatur

  • Marco Michael Wagner: 'Georg Forster versus Adam Philippe Custine - Zwei Revolutionäre in der Mainzer Republik?' (2008)

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