Dame Helen Mirren

Dame Helen Mirren
Hellen Mirren bei der Verleihung der BAFTA Awards 2007

Dame Helen Mirren, DBE (* 26. Juli 1945 in Chiswick, London; eigentlich Elena Vasilievna Mironova) ist eine britische Schauspielerin. Sie ist eine der großen Schauspielerinnen Großbritanniens auch im klassischen Rollenfach und verkörperte auf der Bühne auch verschiedene von Shakespeares Heldinnen. Einem breiteren Publikum wurde sie durch Rollen wie Morgana in Excalibur, Chris Harper in Kalender Girls und durch ihre Darstellung von Elizabeth II. in Stephen Frears' Spielfilm Die Queen bekannt, für deren Darstellung sie bei den 79. Oscarverleihungen 2007 mit dem Oscar als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. In Deutschland wurde sie nicht zuletzt durch ihre Rolle als DCI Jane Tennison in der britischen Kriminalserie Heißer Verdacht (Prime Suspect) bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mirren wurde in London als Elena Vasilievna Mironova geboren. Ihr Großvater war Mitglied einer aristokratischen russischen Militärs-Familie, die zufällig in England zur Zeit der russischen Revolution stationiert wurde. Sie ist eine direkte Nachfahrin von Michail Fedotowitsch Kamenski. Ihr Vater arbeitete als Taxichauffeur, freiberuflicher Musiker und umherreisender Lehrer. In den 1950er Jahren änderte er seinen Familiennamen um in Mirren. Helen Mirren behauptet, im Alter von sechs Jahren gewusst zu haben, dass sie nicht nur eine Schauspielerin, sondern eine große Schauspielerin „im alten traditionellen Sinn“ werden wollte. Nach einem kurzen Versuch, sich den Wünschen ihrer Eltern zu fügen und die Berufsfachschule für Lehrer zu besuchen, beschloss Helen Mirren, sich dem Theater anzuschließen. Anfang September 2008 gestand sie ihren Kokainkonsum in den 80er Jahren. Mit der Festnahme des Kriegsverbrechers Klaus Barbie, der von Kokainhandel gelebt hat, beendete sie den Konsum, da sie es fürchterlich fand, einen Verbrecher zu unterstützen.

Mirren ist seit dem 31. Dezember 1997 mit dem Regisseur Taylor Hackford verheiratet. Am 5. Dezember 2003 wurde Helen Mirren der Ritterorden Order of the British Empire in Verbindung mit dem Titel Dame Commander of the British Empire (kurz: DBE) verliehen. Eine erste Auszeichnung als Commander of the British Empire (CBE) im Jahr 1996 hatte Mirren abgelehnt. Seit 1998 ist Mirren Botschafterin der Entwicklungshilforganisation Oxfam und setzt sich vor allem für deren Kampagne Control Arms ein.

Wirken

Im Alter von 19 Jahren wurde Helen Mirren in die renommierte Royal Shakespeare Company aufgenommen und war damit eine der jüngsten Schauspielerinnen, denen diese Ehre zuteil wurde. Auf Helen Mirren wurde man international aufmerksam, als sie im Jahr 1969 in dem Kinofilm Das Mädchen vom Korallenriff die Muse des Malers Bradley Monahan (James Mason) darstellte. Erneute Aufmerksamkeit erhielt Mirren im Jahr 1979 durch das als „Skandalfilm“ apostrophierte Historienepos Caligula von Tinto Brass, in dem sie die Rolle der Caesonia spielte. Bis heute wird dieser Film von vielen Kritikern als pornografisch eingestuft, da der Produzent Bob Guccione nachträglich einige von ihm selbst gedrehte Nacktszenen in Brass' Fassung hatte einfügen lassen, was sich auch in der Indizierung des Films niederschlägt. Mirrens Rolle enthielt auch eine Nacktszene, die jedoch nicht pornografisch war.

Nachdem sie die Rolle der Stewardess Mary Sloan in der Fernsehproduktion S.O.S. Titanic gespielt hatte, spielte Mirren zunächst die Morgana in der Verfilmung Excalibur. Von ihrer Wandlungsfähigkeit konnte man sich 1984 ein Bild machen, als sie eine Rolle in dem Weltraum-Epos 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen übernahm. Im gleichen Jahr war sie auch in Cal zu sehen. Für diese Darstellung erhielt sie bei den Filmfestspielen von Cannes 1984 den Preis als beste Darstellerin.

1986 spielte sie unter anderem die Mutter von River Phoenix in dem Kinofilm Mosquito Coast des Regisseurs Peter Weir. Im Jahr 1989 erregte Mirren erneut Aufsehen durch ihre Mitwirkung in Peter Greenaways Film Der Koch, der Dieb, seine Frau & ihr Liebhaber. Seit 1991 spielte Mirren ferner in regelmäßigen Abständen die Kommissarin Jane Tennison in der Fernsehserie Heißer Verdacht. 1995 war Mirren als Königin Charlotte in der Komödie King George – Ein Königreich für mehr Verstand zu sehen. Für diese Rolle erhielt sie unter anderem einen weiteren Darstellerpreis bei den Filmfestspielen in Cannes und eine Oscarnominierung.

Ihre enorme schauspielerische Bandbreite stellte Mirren in dem kommenden Jahren in den verschiedensten Produktionen unter Beweis, so als boshafte Lehrerin in Tötet Mrs. Tingle, als Ärztin in Das Versprechen zu sehen oder auch Gosford Park unter der Regie von Robert Altman. Nackte Haut zeigte Mirren erneut 2003 in dem Film Kalender Girls, einer Filmkomödie um einen Kreis reiferer Damen, die sich für einen Benefiz-Kalender entblößen. 2005 spielte Mirren einmal mehr eine historische Persönlichkeit, nämlich Elisabeth I. in dem Fernsehzweiteiler Elisabeth I. Für ihre Darstellung erhielt Mirren diverse Auszeichnungen und Nominierungen, darunter einen Emmy und einen Golden Globe Award im Jahr 2007.

Helen Mirren im Jahr 2007

Kurz darauf verkörperte Helen Mirren in dem Film Die Queen als Elizabeth II. ein weiteres Mal eine britische Monarchin. Auch für diese Darstellung erhielt sie mehrere Auszeichnungen und Nominierungen, darunter den Oscar als beste Hauptdarstellerin, den Darstellerpreis Coppa Volpi bei den Filmfestspielen von Venedig und einen Golden Globe Award. Damit gewann Mirren bei der Golden Globe Verleihung 2007 mit ihrer Darstellung der Queen in gleich zwei Darstellerkategorien den Award für die beste Hauptdarstellerin. Darüber hinaus war sie 2007 in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder Fernsehfilm“ sowohl für ihre Rolle als Elisabeth I. wie auch als Protagonistin des Fernsehfilms Prime Suspect: Final Act nominiert.

Neben ihren schauspielerischen Arbeiten ist Mirren immer wieder auch als Synchronsprecherin tätig. So war sie als Königin in Der Prinz von Ägypten genauso zu hören wie als Macheeba in dem Tierfilm Pride – Das Gesetz der Savanne oder als Computer „Deep Thought“ in der Originalfassung von Per Anhalter durch die Galaxis.

Auch als Regisseurin konnte sich Mirren etablieren. In der Fernsehproduktion Random – Nichts ist wie es scheint gab sie 2001 neben Anne Heche und Mary Stuart Masterson für die Episode Happy Birthday ihr Regiedebüt.

In Deutschland wird Helen Mirren von Hildegard Krekel und Uta Hallant synchronisiert.

Filmografie

Kinofilme

Fernsehproduktionen

Auszeichnungen und Nominierungen

Oscar

1995: Beste Nebendarstellerin (Nominierung) in King George – Ein Königreich für mehr Verstand
2002: Beste Nebendarstellerin (Nominierung) in Gosford Park
2007: Beste Hauptdarstellerin in Die Queen

Golden Globe

Auszeichnungen

1997: Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder TV-Film in Losing Chase
2007: Beste Hauptdarstellerin – Drama in Die Queen
2007: Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder TV-Film in Elizabeth I

Nominierungen

2000: Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder TV-Film in The Passion of Ayn Rand
2002: Beste Nebendarstellerin in Gosford Park
2003: Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder TV-Film in Door to Door
2004: Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical in Calender Girls
2004: Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder TV-Film in Tennessee Williams' The Roman Spring Of Mrs. Stone
2007: Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder TV-Film in Prime Suspect: The Final Act

Internationale Filmfestspiele von Cannes

Cannes 1984: Beste Schauspielerin in Cal
Cannes 1995: Beste Schauspielerin in King George – Ein Königreich für mehr Verstand

Internationale Filmfestspiele von Venedig

2006: Coppa Volpi für Die Queen

Los Angeles Film Critics Association Award

2006: Beste Hauptdarstellerin in Die Queen

Europäischer Filmpreis

2007: Beste Darstellerin in Die Queen

Online Film Critics Society Awards

2006: Beste Hauptdarstellerin in Die Queen

London Critics Circle Film Awards

2007: Beste britische Schauspielerin in Die Queen
  • Bei neun Nominierungen gewann sie viermal den Britischen Filmpreis BAFTA und eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk.
  • Insgesamt sechsmal wurde sie für den Emmy nominiert und zweimal ausgezeichnet.

Literatur

  • Rennert, Amy: Helen Mirren: Prime suspect: a celebration. San Francisco, Calif.: KQED Books, 1995. - ISBN 0912333693 (engl.)
  • Waterman, Ivan: Helen Mirren: The Biography. London: Metro, 2003. - ISBN 1-8435-8053-5 (engl.)
  • Zucker, Carole: Conversations with actors on film, television, and stage performance. Portsmouth, NH: Heinemann, 2002. - ISBN 0325003726 (engl.)
  • Mirren, Helen: In the Frame: My Life in Words and Pictures. London: Weidenfeld & Nicolson, 2007. - ISBN 978-0-297-85197-4 (engl.)

Trivia

Weblinks


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