Dalkingen

Dalkingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Rainau
Rainau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rainau hervorgehoben
48.927510.138611111111462Koordinaten: 48° 56′ N, 10° 8′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ostalbkreis
Höhe: 462 m ü. NN
Fläche: 25,45 km²
Einwohner: 3314 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km²
Postleitzahl: 73492
Vorwahl: 07961
Kfz-Kennzeichen: AA
Gemeindeschlüssel: 08 1 36 089
Adresse der Gemeindeverwaltung: Schlossberg 12
73492 Rainau
Webpräsenz:
Bürgermeister: Achim Krafft

Rainau ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ostalbkreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Rainau liegt im Albvorland im Jagsttal, unmittelbar am Übergang vom Schwäbischen Jura zum Schwäbisch-Fränkischen Keuperbergland in 440 bis 502 Meter Höhe.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden und Osten an die Stadt Ellwangen (Jagst), in Süden an Westhausen und die Kreisstadt Aalen und im Westen an Hüttlingen und Neuler.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Rainau mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Dalkingen und Schwabsberg gehören sieben Dörfer, Weiler und Häuser. Zur ehemaligen Gemeinde Dalkingen gehören das Dorf Dalkingen und der Weiler Weiler. Zur ehemaligen Gemeinde Schwabsberg gehören das Dorf Schwabsberg, die Weiler Buch, Saverwang und Schwenningen und das Haus Jägerhaus sowie die abgegangenen Ortschaften Kepshaldun und Stokken bi Buch.[2]

Geschichte

Im Zuge der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg wurde die Gemeinde Rainau am 1. Januar 1975 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Schwabsberg und Dalkingen gebildet.

Während Dalkingen 1136 erstmals urkundlich erwähnt wurde, folgte Schwabsberg 1147. Die Orte gehörten seit dem 15. Jahrhundert zur Fürstpropstei Ellwangen, mit der sie im Rahmen der Säkularisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 an das Königreich Württemberg fielen. Teile von Dalkingen gehörten jedoch bereits seit dem 14. Jahrhundert zu Dinkelsbühl und kamen Anfang des 19. Jahrhunderts zunächst zum Königreich Bayern. Sie fielen dann 1810 ebenfalls an Württemberg. Beide Ursprungsgemeinden von Rainau gehörten in Württemberg zum Landkreis Aalen, mit dem sie durch die Kreisreform 1973 im neuen Ostalbkreis aufgingen.

Religionen

Aufgrund der Zugehörigkeit zur Fürstprobstei Ellwangen ging die Reformation an Rainau vorbei, so dass die Gemeinde auch heute noch römisch-katholisch geprägt ist. Die wenigen evangelischen Gläubigen gehören zur Kirchengemeinde Ellwangen.

Politik

Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Ellwangen (Jagst).

Partnerschaften

Partnergemeinde ist die Gemeinde Großolbersdorf in Sachsen.

Sehenswürdigkeiten

Das Limestor bei Dalkingen, das in fünf Ausbauphasen errichtet wurde

Der Rätische Limes, seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe, durchquert das Gemeindegebiet auf einer Länge von 6 km. Im Wald ist der Verlauf des Limes noch als Schuttwall zu erkennen. Im Limes-Freilichtmuseum sind zu sehen:

  • Das 2006 vom Regierungspräsidium Stuttgart zum Kulturdenkmal erklärte Dalkinger Limestor. Es wurde 1885 erstmals freigelegt und zunächst als Feldwache gedeutet. Bei weitergehenden Ausgrabungen von 1973/1974 wurde es als ein Gebäude mit ca. 12×13 m Grundfläche und triumphbogenartigem Tordurchlass identifiziert. Es sind die einzigen bisher entdeckten Reste einer Toranlage am obergermanisch-raetischen Limes.[3]
  • Im Wald bei Rainau befinden sich ausgedehnte Schutthügel; sie bergen vermutlich römische Zivilbauten, möglicherweise Reste eines Gutshofes (villa rustica)
  • Ausgegraben und restauriert wurde ein Tor eines ehemaligen Kohortenkastells
  • Das Kastellbad.

Im Ortsteil Buch liegt der Bucher Stausee, ein Hochwasserrückhaltebecken und Erholungsgebiet.

Gedenkstätten

Seit 1993 erinnert ein Gedenkstein am Ortsausgang des Ortsteils Dalkingen in Richtung Westhausen an den Hessentaler Todesmarsch von KZ-Häftlingen des Außenlagers Hessental, die am Ort vorbei getrieben wurden, wobei 20 starben und sieben weitere von SS-Männern ermordet wurden. Danach sind alle in einer Sandgrube verscharrt worden. Im Jahr 1956 wurden die Toten auf den KZ-Friedhof Kochendorf umgebettet.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Rainau liegt an der Oberen Jagstbahn, der Bahnstrecke zwischen Aalen und Crailsheim. Am Bahnhof Schwabsberg hält stündlich der Regionalexpress Ulm–Aalen–Ellwangen(–Crailsheim) der DB Regio.

Durch Rainau verlaufen auch die als Kraftfahrstraße ausgebaute Bundesstraße 290 (TauberbischofsheimWesthausen) sowie die Bundesautobahn 7, deren Anschlussstelle Aalen/Westhausen wenige Kilometer südlich von Rainau liegt.

Bildung

Neben der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in Schwabsberg besteht auch in Dalkingen eine Grundschule. Daneben gibt es drei Kindergärten im Ort.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 713–714
  3. Rainau, limesprojekt.de, abgerufen 30. Januar 2009
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 69f., ISBN 3-89331-208-0.

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