Daimyat

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Han in Japan (Tuschezeichnung von Daikokuya Kōdayū (大黒屋 光太夫) 1789)

Ein Han (jap. ; in westlicher Literatur gelegentlich auch Daimyat) war ein Typ Lehen, das der Shōgun an einen Daimyō (Fürst) vergeben hatte. Nur Lehen, die einen Ertrag von mindestens 10.000 koku Reis einbrachten, wurden als han bezeichnet, und auch nur deren Herren galten als Daimyō. Ausnahmen bildeten:

  • Matsumae auf Hokkaidō in dem kein Reis angebaut wurde und somit keine Einnahmen vorhanden waren,
  • Kitsuregawa mit ungefähr 5.000 koku unter der gleichnamigen Familie, die einen Sonderstatus einnahm als direkte Nachfahren der Ashikaga, und
  • das kurzlebige Ogawa mit 9.820 koku das Mizuno Wakenaga, einem Vetter Tokugawa Ieyasus, gegeben wurde.

Neben den han gab es noch das tenryō, Land, das direkt vom Tokugawa-Shōgunat verwaltet wurde, und kleinere Lehen, etwa die der Hatamoto, die ebenfalls direkt dem Shōgun unterstanden.

Die Zahl der Daimyate schwankte etwas zwischen 250 und 300. Zu jedem Daimyat gehörte eine Burg mit einer darunter liegenden Burgstadt, von der aus das Lehen verwaltet wurde.

Die größeren Lehen wurden im Laufe der Edo-Zeit fast zu unabhängigen Staaten, mit eigenen Grenzwachen und eigener Währung, die sogenannten Hansatsu.

Das reichste Han war das Han Kaga mit 1 Million Koku. Es lag in den Provinzen Kaga, Etchū und Noto.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das System der Han wurde von Toyotomi Hideyoshi nach seiner Einigung des Reiches geschaffen. Am 14. Juli 1871 wurden die Han während der Meiji-Restauration abgeschafft, und die meisten direkt in Präfekturen umgewandelt. Eine Ausnahme bildete das Han Ryūkyū, das 1872 aus dem per Zwangsbefehl aufgelösten Königreich Ryūkyū gebildet wurde und bis 1879 bestand.

Beziehung zu den Provinzen

Die Provinzen Japans wurden in früheren Zeiten (oft im 8. Jahrhundert) durch den Kaiserlichen Hof eingerichtet. Die waren ursprünglich eine administrative Gliederung der Zentralregierung. In der Muromachi-Zeit ernannte das Bakufu einen Shugo daimyō für die Regierung jeder Provinz. Die meisten der Shugo Daimyō verloren zu Ende der Muromachi-Zeit an Macht und wurden von den Sengoku daimyō ersetzt. Diese waren niedriger gestellte Samurai als die Shugo Daimyō, einige von ihnen wie Shimazu der Provinz Satsuma überlebten bis in die Edo-Zeit.

In der Edo-Zeit verbleiben die Provinzen als geographische Bezeichnungen. Das Han hingegen war eine lokale Regierungsstruktur und kann als Machtbereich der jeweiligen Lokalregierung beschrieben werden. Das Han-System wurde vom Tokugawa-Bakufu bestimmt. Als das Tokugawa-Shōgunat fiel, blieb das System noch für einige Zeit bis zur Meiji-Zeit erhalten, bis es 1871 durch die Präfekturen ersetzt wurde.

Beziehung zwischen Han und Bakufu

Die Strukturen eines Han und des Bakufu, der Regierung des Shogunats, waren im Prinzip ähnlich, da Tokugawa Ieyasu, der Gründer des Bafuku, eine Regierungsform übernahm, die seine Ahnen entwickelt hatten, als sie noch kleine lokale Daimyō in der Provinz Mikawa waren. Einige Daimyō, besonders die, deren Ahnen bereits den Ahnen des Shōguns gedient hatten, waren gleichzeitig Herren des Han und Beamte des Bakufu. Andere Daimyō hatten zwar kein ständiges Amt, wurden aber zu zeitweiligen Aufgaben berufen.

Jeder Daimyō diente dem Shōgun und erhielt von ihm die Regierungsbefugnis. Der Erbe eines Daimyō sollte zuvor vom Shōgunat genehmigt werden. Wenn ein leiblicher oder adoptierter Sohn eines Daimyō als Erbe seines Vaters bestimmt wurde, reiste er nach Edo, um vom Shōgun anerkannt zu werden. Wenn der Shōgun die Anerkennung verweigerte, fiel das Lehen an den Shōgun zurück.

Anmerkung

Oft wird der Begriff han auch mit Provinz übersetzt. Hierbei sollte man darauf achten, dass es nicht zu Verwechslungen mit den älteren kuni (国) kommt, die ebenfalls mit "Provinz" übersetzt werden. Mit der Einführung der Han wurden die kuni zu reinen Bezeichnungen der Regionen, ohne administrative Bedeutung.

Eine häufige, aber falsche Übersetzung für han (藩) ist "Clan", die sich teilweise sogar in wissenschaftlichen Werken findet. Samuraifamilien bzw. Clans werden im Japanischen als ke (家) oder shi (氏) bezeichnet. Der Posten des Daimyō war zwar erblich, zum Beispiel war das Satsuma-Lehen sehr lange im Besitz des Shimazu-Clans, einen Satsuma-Clan gab es jedoch nicht. Die Familie, die den Posten innehatte, konnte wechseln, und der Name des Clans entsprach nur in Ausnahmefällen dem Namen des Lehens.

Siehe auch

Weblinks


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