DSB IC3

DSB IC3
DSB IC3
DSB IC3 Fred.JPG
Hersteller: ABB Scandia
Baujahr(e): 1989-1997[1]
Achsformel: (1A)+(A1)+(1A)+(A1)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 55.800 mm
Dienstmasse: 105,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Installierte Leistung: 1240 kW
TRDs (Serie 594) der RENFE mit neuer Stirnfront in Valladolid.

Der IC3 (Dänenrüssel, Gumminase oder auch „Gummizug“) ist ein in Dänemark für die Danske Statsbaner entwickelter Dieseltriebzug für den überregionalen Verkehr. Er ist in Dänemark seit 1989 weit verbreitet und existiert auch ab 1993 in Abwandlungen und Weiterentwicklungen (IR4 als elektrische Ausführung, IC2 für Privatbahnen und Öresundståg). Sie können mit den IR4-Triebzügen (mit denen sie die Front gemeinsam haben) zusammen im Zugverband fahren. Sie wurden auch nach Schweden, Spanien und Israel verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Züge werden von der DSB als Baureihe MF geführt. Eine Zugeinheit besteht aus einem Motorwagen MFA, dem Mittelwagen FF und dem Motorwagen MFB.

Eine IC3-Einheit hat drei Wagenkästen, die auf insgesamt vier Drehgestellen (davon zwei Jakobs-Drehgestelle) ruhen. Er hat die Achsfolge (1A) (A1) (1A) (A1), vier KHD-Dieselmotoren zu je 294 kW, eine mechanische Kraftübertragung und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Ab 2005 wurden die Fahrzeuge remotorisiert, die Motoren der Deutz Baureihe 513 wurden durch Motoren vom Typ TCD2015 V6 ebenfalls von Deutz mit je 330 kW ersetzt. Der Auftrag umfasste 380 Antriebsmodule mit einem Gesamtvolumen von 55 Millionen Euro.[1]

Bei den Fahrmotoren handelt es sich um je zwei A-Motoren, die auch zur Energieversorgung notwendig sind und zwei B-Motoren für den reinen Fahrbetrieb. Selbst wenn nur noch ein A-Motor einsatzbereit ist, ist eine Weiterfahrt möglich.

Seine Besonderheit ist ein wegklappbarer Führerstand, der zu einem Durchgang umfunktionierbar ist. Auf diese Weise lassen sich maximal fünf IC3-Einheiten (bzw. IR4-Garnituren) zu einem durchgängigen Zug kombinieren.

Ausgestattet ist dieser Zug mit dem Zugsicherungssystem ATC für Dänemark und PZB 90 (Indusi) für Deutschland.

Er wird unter anderem für die EuroCity-Züge auf der Vogelfluglinie von Kopenhagen über Puttgarden, Oldenburg in Holstein und Lübeck nach Hamburg eingesetzt. Züge ähnlicher Bauart, sogenannte IC2 (ebenfalls mit gleicher Front) fahren in Dänemark auch bei privaten Regionalbahnen. Es handelt sich dabei um eine leichtere und gegenüber dem DSB-Typ einfacher ausgestattete Baureihe.

Einsatz in Schweden

In Schweden werden diese Triebwagen unter der Bezeichnung Y2 im Regionalverkehr auf der Stångådalsbanan und Tjustbanan eingesetzt. Vor 2005 waren sie auch auf der Blekinge kustbana im Einsatz.

Die SJ hatten im September 2003 vier Garnituren von den DSB übernommen.[2]

Einsatz in Spanien

In Spanien sind diese Züge als Baureihe 594 im Einsatz, auch als TRD (Tren Regional Diesel) bekannt. Einige Exemplare sind mit Drehgestellen des Typs BRAVA von CAF ausgerüstet, deren Spurweite zwischen 1435 mm (UIC-Normalspur) und iberischer Breitspur von 1668 mm gewechselt werden kann. Seit 2008 werden die insgesamt 23 Züge umfassend renoviert und mit einer aerodynamischeren Stirnfront anstatt der charakteristischen Gummiwülste versehen. Der Übergang im Fahrzeug zwischen Garnituren mit der neuen Stirnfront ist nicht möglich.

Einsatz in Israel

Mitte 2004 verkauften die DSB zehn IC3-Garnituren nach Israel. Im Rahmen der dazu im Bombardier-Werk Randers vorkommenden Anpassungen wurden unter anderem leistungsstärkere Motoren eingesetzt.[2]

Sie waren zuerst zwischen Be'er Scheva und Naharija im Einsatz, sind aber inzwischen auf dem gesamten israelischen Schienennetz anzutreffen, und verbinden unter auch Tel Aviv und Jerusalem.

Siehe auch

Die belgischen Elektrotriebzüge der Baureihe AM 96 habe eine ähnliche Gestaltung des Fahrzeugkopfes.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Meldung Neue Antriebsmodule für IC3. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2005, S. 479.
  2. a b Meldung Schwedische IC3 nach Israel. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2004, ISSN 1421-2811, S. 276.

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