Ada Lovelace

Ada Lovelace
Ada Lovelace

Ada Lovelace, auch Ada Augusta Byron oder Ada King, eigentlich Augusta Ada King Byron, Countess of Lovelace (* 10. Dezember 1815 in London; † 27. November 1852 in London) war eine britische Mathematikerin. Sie war die Tochter Lord Byrons und Mitarbeiterin von Charles Babbage. Wegen ihrer schriftlichen Kommentare zur mechanischen Rechenmaschine Analytical Engine wird Ada Lovelace als erste Programmiererin – noch vor dem ersten männlichen Kollegen – bezeichnet. Die Programmiersprache Ada wurde nach ihr benannt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lord Byron hatte drei Kinder von drei Frauen, nur Ada war ehelich geboren. Adas Mutter Anne Isabella Noel-Byron, 11. Baroness Wentworth, trennte sich dauerhaft von dem Dichter, als ihre Tochter erst einige Wochen alt war, und so lernte Ada ihren berühmten Vater († 1824) nie kennen. Ihre mathematisch interessierte Mutter, die Geometrie und Astronomie studiert hatte, ermöglichte Ada eine naturwissenschaftliche Ausbildung, in deren Verlauf sie Charles Babbage und die Mathematikerin Mary Somerville kennenlernte.

Mit 19 Jahren heiratete Ada Byron William King, 8. Baron King (1805–1893), der 1838 zum 1. Earl of Lovelace erhoben wurde. Auch er verfügte über eine mathematische Bildung und ließ sich, da Frauen zu dieser Zeit der Zutritt zu Bibliotheken untersagt war, Ada zuliebe in die Royal Society aufnehmen, wo er für sie Artikel abschrieb. Sie gebar drei Kinder in sehr kurzen Abständen, eine ihrer Töchter war Anne Blunt, 15. Baroness Wentworth. In ihrer Korrespondenz mit Mary Somerville schrieb sie, dass sie eine unglückliche Ehe führe, weil ihr neben Schwangerschaften und Kinderbetreuung so wenig Zeit für ihr Studium der Mathematik und ihre zweite Leidenschaft, die Musik, bliebe. Um sich abzulenken, stürzte sie sich ins Gesellschaftsleben und hatte mehrere Affären. Mit großer Begeisterung wettete sie auf Pferde. Die letzten Jahre ihres Lebens, die sie wegen Krebs im Bett verbrachte, soll sie mit der Entwicklung eines mathematisch ausgefeilten „sicheren“ Wettsystems verbracht haben. Ada Lovelace starb im Alter von 36 Jahren.

Werk

1843 übersetzte sie die durch den italienischen Mathematiker Luigi Menabrea auf Französisch angefertigte Beschreibung von Babbages Analytical Engine ins Englische und fügte eigene Notizen und Überlegungen zum Bau dieser geplanten mechanischen Rechenmaschine hinzu. Babbages Maschine wurde zu seinen Lebzeiten niemals gebaut, da ihm das britische Parlament die Finanzierung versagte. Dessen ungeachtet legte Ada Lovelace einen schriftlichen Plan vor, wie man Bernoulli-Zahlen mit der Maschine berechnen könnte.[2] Dieser Algorithmus brachte ihr den Ruhm ein, das erste Computerprogramm geschrieben zu haben. Daher wurde später eine Programmiersprache, die Programmiersprache Ada, nach ihr benannt. In dem 2009 erschienenen Roman Die Frau, für die ich den Computer erfand von Friedrich Christian Delius wird Ada Lovelace als Muse und große Liebe von Konrad Zuse, dem Erfinder des Computers, genannt.

Literatur

  • Sadie Plant: Nullen und Einsen. Digitale Frauen und die Kultur der neuen Technologien. Berlin Verlag, Berlin 1998, ISBN 978-3-8270-0290-7.
  • Anita Siegfried: Die Schatten ferner Jahre. Roman. Dörlemann Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-908777-32-8.
  • Dorothy Stein: Ada. Die Braut der Wissenschaft. Kulturverlag Kadmos, Berlin 1999, ISBN 3-931659-13-5.
  • Betty Alexander Toole: Ada, the Enchantress of Numbers. A Selection from the Letters of Lord Byron’s Daughter and Her Description of the First Computer. Critical Connection, Mill Valley, Calif. 1998, ISBN 978-0-912647-09-8 (Biographie).
  • Benjamin Woolley: Byrons Tochter. Ada Lovelace – die Poetin der Mathematik. Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-7466-2123-2.
  • Ralf Bönt: Die Entdeckung des Lichts, Köln: Dumont Buchverlag 2009

Film

  • Lynn Hershman-Leeson (Regie): Leidenschaftliche Berechnung („Conceiving Ada“). USA 1997[3] (ein an ihr Leben angelehnter Film).

Weblinks

 Commons: Ada Lovelace – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Susan Hiep: Mönchengladbacher Frauenstraßennamen und ihre Geschichte. 1 Auflage. Klartext Verlag, Essen November 2010, ISBN 978-3-8375-0413-2, Ehemals nach Frauen benannte Straßen oder nicht realisierte Benennungen, S. 72 f.
  2. Fara, Patricia: "Athene's Owl: A History of Women in Science" Wizard, 2005
  3. Conceiving Ada in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

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