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Freistaat Bayern
Staatsflagge Bayerns
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Über dieses Bild
Staatsflagge Bayerns
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Bayerisches Staatswappen

Näheres zum Wappen
Landeshauptstadt München
Fläche 70.551,57 km²
Einwohnerzahl 12.519.312 (30. Juni 2008) [1]
Bevölkerungsdichte 177,50 Einwohner pro km²
Arbeitslosenquote 5,1% (April 2009)[2]
Schulden 22,766 Mrd. € (2007)
ISO 3166-2 DE-BY
Kontakt:
Offizielle Webseite: www.bayern.de
Politik:
Ministerpräsident: Horst Seehofer (CSU)
Regierende Parteien: CSU, FDP
Sitzverteilung im Landtag: CSU 92
SPD 39
Freie Wähler 21
B90/Grüne 19
FDP 16
Letzte Wahl: 28. September 2008
Nächste Wahl: 2013
Parlamentarische Vertretung:
Stimmen im Bundesrat: 6

Der Freistaat Bayern ist ein Land im Südosten der Bundesrepublik Deutschland. Bayern ist das flächengrößte Bundesland und steht nach der Einwohnerzahl hinter Nordrhein-Westfalen an zweiter Stelle. Benachbarte Länder sind Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen; im Süden und Osten grenzt Bayern an Österreich, im Bodensee an die Schweiz und im Osten an Tschechien. Die Hauptstadt Bayerns ist die Millionenstadt München.

Traditionell gliedert sich Bayern in die drei Landesteile Franken (heute die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken), Schwaben und Altbayern (Regierungsbezirke Oberpfalz, Ober- und Niederbayern).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Landschaften

Bayern liegt in Süddeutschland und umfasst:

Die niedrigste Stelle von Bayern befindet sich mit 107 m in Kahl am Main (Unterfranken), die höchste auf dem Gipfel der Zugspitze (2.962 m), dem höchsten Berg Deutschlands im Wettersteingebirge (Landkreis Garmisch-Partenkirchen).

Siehe auch: Liste der Berge in Bayern und Liste der Landschaften in Bayern

Gewässer

Hauptfluss ist die Donau, die bei Passau nach Österreich übertritt. Ihre größeren Nebenflüsse sind (von Westen):

Die vier ersteren entspringen in den Alpen und sind wasserreicher. Der Inn führt (wegen des langen Oberlaufs) bei seiner Mündung in Passau meist etwas mehr Wasser als die Donau. Auch der Lech übertrifft zeitweise die Donau.

Der größte Teil Frankens wird durch den Main und seine Nebenflüsse (Regnitz und Tauber von links, die fränkische Saale von rechts) nach Westen in den Rhein entwässert. Im Nordosten Oberfrankens entspringen die linken Nebenflüsse der Elbe Sächsische Saale und Eger.

Siehe auch: Liste der Flüsse in Bayern und Liste der Seen in Bayern

Klima

Das Klima geht vom Nordwesten (relativ ausgeglichen) nach Osten ins Kontinentalklima über. An etwa 100 Tagen sind die Temperaturen unter Null Grad Celsius, die Westwinde bringen durchschnittlich 70 cm Regen, im Nordstau der Alpen lokal bis 180 cm pro Jahr. Die mittlere Sonnenscheindauer beträgt etwa jährlich 1600 bis 1900 Stunden.

Grenzen

Bayern grenzt, im Westen beginnend, im Uhrzeigersinn an:

Baden-Württemberg 829 km
Hessen 262 km
Thüringen 381 km
Sachsen 41 km
Tschechien 357 km
Österreich
(Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg)
816 km
Bodensee 19 km - Im Bodensee grenzt Bayern auch an die Schweiz, ein genauer Grenzverlauf ist jedoch nicht festgelegt.

Die Landesgrenze ist insgesamt 2705 km lang.

Nicht zum bayerischen Staatsgebiet und daher auch nicht zum deutschen Bundesgebiet gehören die in Österreich gelegenen Saalforsten, die im privatrechtlichen Eigentum des Freistaates Bayern stehen.

Geschichte

Wappen des Königreichs Bayern

Siehe die Hauptartikel Vorgeschichte Bayerns, Geschichte Bayerns und Königreich Bayern sowie die gesonderte Geschichte des Landesteils Franken

Die heute allein verwendete Schreibweise des Landesnamens mit „y“ geht auf eine Anordnung von König Ludwig I., König von Bayern vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die vorher geltende Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Diese Anordnung und dessen Vorschrift des „griechischen“ Ypsilons werden im Zusammenhang mit der Wahl seines Sohnes Otto zum König von Griechenland gesehen. Tatsächlich wurde aber im Mittelalter und in der frühen Neuzeit der Landesname auch in der Form Bayrn geschrieben.

Zur Zeit Kaiser Augustus wurde das keltisch besiedelte Gebiet Altbayerns südlich der Donau Teil des Römischen Reiches. Nach Zusammenbruch der römischen Herrschaft bildete sich aus Kelten, von Norden eingedrungenen Germanen und verbliebenen Romanen der Stamm der Baiern (siehe Bajuwaren).

Seit 555 n. Chr. ist die Existenz eines bairischen Stammesherzogtums mit Sitz in Freising unter den Agilolfingern belegt, welches unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs Austrasien wurde. Der Sieg Karls des Großen über den Bayernherzog Tassilo III. 788 markiert das Ende des so genannten älteren Stammesherzogtums.

Der Niedergang der Karolinger ermöglichte ein Wiederaufleben der Eigenständigkeit der bayerischen Herzöge im so genannten jüngeren Stammesherzogtum. Nach Ende der Herrschaftsperiode der Karolinger kam es erneut zu einem Erstarken der Eigenständigkeit der einzelnen Gebiete. Unterstützt wurde dies durch die Bedrohung von außen durch die Ungarneinfälle ab etwa 862. Markgraf Luitpold von Bayern fiel 907 in der Schlacht von Pressburg in einer Niederlage gegen die Ungarn, jedoch wird das Datum durch den Antritt seines Sohns Arnulf I. als Herzog von Bayern gleichzeitig als Beginn des jüngeren baierischen Stammesherzogtums gesehen. Nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Lechfeld erfolgte eine zweite Welle baierischer Ostsiedlung mit Gewinn von Gebieten im heutigen Niederösterreich, Istrien und der Krain. Der Streit mit den Ottonen führte jedoch wieder zu einer starken Abhängigkeit vom deutschen Königtum. 976 wurde der Südosten Bayerns als Teil eines neu geschaffenen Herzogtums Kärnten abgetrennt. Zusätzlich regierte das Geschlecht der Babenberger in der Marcha Orientalis (Ostarrichi) zunehmend unabhängiger vom bayerischen Herzog. Ab 1070 kam es unter den Welfen zu einem Wiedererstarken der Macht der bayerischen Herzöge. Der Streit zwischen Staufern und Welfen endete schließlich 1180 nach dem Sieg des Staufers Friedrich I. Barbarossa über den Welfen Heinrich den Löwen mit der Abtrennung der Steiermark und der andechsischen Markgrafschaft Istrien und mit dem Ende des jüngeren Stammesherzogtums.

Von 1180 an wurde Bayern als Territorialherzogtum bis 1918 von den Wittelsbachern regiert. Bayern erlebte 1255 bis 1503 eine Periode zahlreicher Teilungen in Einzelherzogtümer. In einer kurzen Zeit der Wiedervereinigung erlangte Bayern mit Ludwig IV. dem Bayern einen neuen Höhepunkt der Macht, der als erster Wittelsbacher 1328 die Kaiserwürde erhielt. Im Hausvertrag von Pavia von 1329 teilte er den Besitz in eine pfälzische Linie mit der Rheinpfalz und der später so genannten Oberpfalz und in eine altbayerische Linie auf. Die von ihm neu hinzu gewonnenen Gebiete Brandenburg, Tirol, die niederländischen Provinzen Holland, Seeland und Friesland sowie der Hennegau gingen jedoch unter seinen Nachfolgern sehr bald wieder verloren. Tirol fiel 1363 an die Habsburger, Brandenburg 1373 an die Luxemburger. Mit der Goldenen Bulle 1356 ging die Kurfürstenwürde für die altbayerische Linie an die Pfalz verloren. 1429 wurde nach dem Aussterben der Linie Straubing-Holland das Herzogtum Bayern-Straubing unter die Linien München, Ingolstadt und Landshut aufgeteilt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt an Bayern-Landshut, das seinerseits 1503 im Landshuter Erbfolgekrieg von Bayern-München gewonnen wurde. Durch das Primogeniturgesetz von 1506 fanden die Landesteilungen ein Ende.

In der Gegenreformation nahm Bayern eine führende Stellung ein und ging aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Gebietsgewinnen und dem Aufstieg zum Kurfürstentum hervor: 1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Anschließend ließ Tilly die Pfalz besetzen. Zum Dank erhielt Maximilian I. 1623 die Kurfürstenwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Das absolutistische Bayern wurde im Zuge der Großmachtpolitik Maximilians II. und seines Sohnes Karl Albrechts während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges von Österreich vorübergehend besetzt. 1777 wurde nach dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher die Kurpfalz mit Bayern vereint.

Zur Zeit Napoleons stand Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und konnte durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen. So fielen Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie das Innviertel vorübergehend an Bayern. 1806 erfolgte die Erhebung zum Königreich. Durch den rechtzeitigen Wechsel auf die Seite der Gegner Napoleons konnte Bayern auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen Teil der Gebietsgewinne behalten. Für den Verlust Tirols und der rechtsrheinischen Pfalz wurde es durch wirtschaftlich weiter entwickelte fränkische Gebiete entschädigt. Die linksrheinische Pfalz blieb bei Bayern. König Ludwig I. baute seine Hauptstadt München zur Kunst- und Universitätsstadt aus. Wegen einer Affäre mit der Tänzerin Lola Montez musste er 1848 im Zuge der Märzunruhen abdanken. Sein Nachfolger Ludwig II. ging wegen des Baues von Neuschwanstein und anderer Schlösser als Märchenkönig in die Geschichte ein. Im Preußisch-Österreichischer Krieg 1866 erlitt Bayern an der Seite Österreichs eine Niederlage gegen Preußen. 1871 wurde es Teil des neu gegründeten Deutschen Reiches, erhielt dabei aber so genannte Reservatrechte (eigenes Post-, Eisenbahn- und Heereswesen).

1918 brach die Wittelsbacher Monarchie im Rahmen der allgemeinen Novemberunruhen in Deutschland zusammen. Am 8. November 1918 rief Kurt Eisner Bayern zum Freistaat aus. 1919 konnten sozialistische Gruppen für kurze Zeit eine Räterepublik installieren. Durch eine Volksabstimmung kam 1920 Coburg zu Bayern. Zur Zeit der Weimarer Republik wurde Bayern 1923 Schauplatz des Hitlerputsches. Unter den Nationalsozialisten war Bayern als Verwaltungseinheit zwischen 1933 und 1945 weitgehend bedeutungslos. Im Zweiten Weltkrieg erlitten bayerische Städte wie Würzburg, München, Nürnberg oder Augsburg starke Zerstörungen.

Die Besatzungsmächte leiteten Vertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland gezielt in das dünn besiedelte Bayern. Dadurch wuchs die Bevölkerung bis 1949 um ein Viertel.

Nach der Besetzung durch amerikanische Truppen wurde Bayern Bestandteil der amerikanischen Besatzungszone, während die in der französischen Besatzungszone gelegene Rheinpfalz dem neugebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz eingegliedert wurde. 1949 wurde Bayern als Land Teil der Bundesrepublik Deutschland. Es setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, und Bayern entwickelte sich vom Agrar- zum modernen Industriestaat.

Politik

Sitzverteilung im Landtag

Siehe den Hauptartikel Politisches System Bayerns

Im Bayerischen Landtag sind fünf Parteien vertreten. Nach der Wahl vom 28. September 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung (insges. 187 Sitze):

Die Ergebnisse der Landtagswahl 2008 sahen wie folgt aus:

Siehe auch Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland

Staatsaufbau

Grundlage der Landespolitik ist die am 2. Dezember 1946 beschlossene Verfassung des Freistaates Bayern. Bayern ist demnach Freistaat (Republik) und Volksstaat (Demokratie). Seit dem 1. Januar 2000 existiert nach der Abschaffung des Senats ein parlamentarisches Einkammersystem. Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Bayerischen Landtag, dessen Abgeordnete alle fünf Jahre (bis 1998: alle vier Jahre) gewählt werden. Bis Ende 1999 existierte mit dem Senat eine zweite Kammer, mit der Vertreter sozialer und wirtschaftlicher Interessenverbände ein politisches Gegengewicht zum Landtag schaffen sollten. In einem Volksentscheid wurde am 8. Februar 1998 die Abschaffung dieser Kammer beschlossen. Bis dahin war Bayern das einzige deutsche Land, welches eine zweite Kammer hatte, welche jedoch nur bedingten Einfluss besaß und keine Gesetze entwerfen durfte, sondern nur mitwirken konnte. Chef der Staatsregierung ist der Bayerische Ministerpräsident, der ihre Geschäfte leitet, die Richtlinien der Politik bestimmt, Bayern nach außen vertritt und die Staatsminister und -sekretäre ernennt. Das oberste bayerische Gericht ist der Bayerische Verfassungsgerichtshof. Des Weiteren gibt es noch diverse obere Landesgerichte (drei Oberlandesgerichte in München, Nürnberg und Bamberg, Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Bayer. Landesarbeitsgericht, Bayer. Landessozialgericht) sowie die restliche Judikative. Das Bayerische Oberste Landesgericht als bisher oberstes bayerisches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2006 aufgelöst. Außer vom Landtag können in Bayern Gesetze und Verfassungsänderungen durch Volksbegehren und Volksentscheid beschlossen werden. Ein Volksentscheid ist außerdem zu jeder Änderung der Bayerischen Verfassung notwendig.

Siehe auch: Bayerischer Ministerpräsident, Gesetzgebungsverfahren in Bayern

Bayerische Staatsregierung

Von 1962 bis 2008 hatte die CSU die absolute Mehrheit in Bayern inne. Mit der Landtagswahl am 28. September 2008 endete der Mythos wonach die CSU ein verlässliches Abonnement auf eine absolute Mehrheit habe. Nach empfindlichen Verlusten ist die einstige "Staatspartei" seitdem auf einen Koalitionspartner angewiesen. Die FDP (Freie Demokratische Partei) stellt seitdem 3 Minister in der gemeinsamen Regierung.

Amtierender Ministerpräsident ist seit dem 27. Oktober 2008 Horst Seehofer (CSU).

Die neue Bayerische Staatsregierung wurde am 30. Oktober 2008 vereidigt.

Siehe auch: Wahlergebnisse und Staatsregierungen in Bayern seit 1945

Wahlrecht

Das bayerische Landtagsgebäude: Maximilianeum

Im Vergleich zu Wahlen auf Bundesebene weist das bayerische Wahlrecht mehrere Besonderheiten auf: Direktkandidaten, die in ihrem Wahlbezirk (Stimmkreis) die Wahl gewonnen haben, können nur in den Landtag einziehen, wenn auch ihre Partei die Hürde von 5 Prozent erreicht hat.

Darüber hinaus ergibt sich die Sitzverteilung im Landtag aus der Summe der Erst- und Zweitstimmen. In anderen Bundesländern und bei Bundestagswahlen entscheidet die Erststimme über die Wahl des Direktkandidaten im Wahlbezirk und allein die Zweitstimme bestimmt die Zahl der Sitze im Parlament, was üblicherweise dazu führt, dass Erststimmen häufiger den großen Parteien mit aussichtsreichen Direktkandidaten gegeben werden. Wer bei einer bayerischen Landtagswahl eine kleinere Partei mit beiden Stimmen wählt, verschenkt seine Erststimme also nicht, da beide Stimmen dieser Partei zugute kommen, selbst wenn der entsprechende Stimmkreiskandidat den Einzug in den Landtag nicht schaffen sollte. Zudem besteht bei der Zweitstimme die Möglichkeit diese einem bestimmten Kandidaten einer Partei zu geben, sodass sich die Reihung der Bewerber gegenüber den von den Parteien aufgestellten Listen ändern kann.

Eine weitere Besonderheit findet sich im Kommunalwahlrecht. Es besteht die Möglichkeit des Kumulierens („Häufeln“, bis zu 3 Stimmen können für einen Kandidaten abgegeben werden) und des Panaschierens (Stimmen können auf Kandidaten verschiedener Listen verteilt werden).

Siehe auch: Bayerisches Wahlsystem

Bürgerentscheid

In Bayern gibt es zahlreiche direktdemokratische Elemente. Neben Volksbegehren und Volksentscheid auf Landesebene wurde am 1. Oktober 1995 durch einen Volksentscheid die direkte Demokratie auf Kommunalebene eingeführt. Das bayerische Verfassungsgericht hat die Regelungen 1997 zwar verschärft (unter anderem durch Einführung eines Abstimmungsquorums), aber dennoch initiieren die Bayern jährlich rund 100 Bürgerentscheide.

Partnerschaften

Der Freistaat Bayern ist Partnerregion von

Patenschaft

Am 5. Juni 1954 übernahmen der Freistaat Bayern und die Bayerische Staatsregierung die Patenschaft für die sudetendeutsche Volksgruppe.

Innere Sicherheit

Die bayerische Polizei ist der größte Polizeiverband der Bundesrepublik. Im Jahr 2007 wurden in Bayern 666.807 Straftaten statistisch erfasst. 428.766 Fälle, also 64,3% konnten aufgeklärt, 305.711 Tatverdächtige ermittelt werden. Dies stellt die höchste Aufklärungsquote im Bundesgebiet dar. Die bayerische Polizei unterhält mit der Polizeihubschrauberstaffel Bayern außerdem die größte Polizeihubschrauberstaffel einer Landespolizei.

Staatswappen, Flagge und Hymne

Hauptartikel: Bayerisches Staatswappen, Staatsflagge Bayerns

Das bayerische Staatswappen besteht aus sechs heraldischen Komponenten: Der goldene Löwe, ursprünglich mit der wittelsbachischen Pfalz am Rhein verbunden, steht heute für die Oberpfalz, der „fränkische Rechen“ für die drei fränkischen Bezirke, der blaue Panther für die Altbayern und die drei schwarzen Löwen für Schwaben. Das weiß-blaue Herzschild deutet den Gesamtstaat Bayern an, die Volkskrone bezeichnet nach dem Wegfall der Königskrone die Volkssouveränität.

Der Freistaat Bayern besitzt zwei gleichgestellte Staatsflaggen, die weiß-blau gerautete Flagge und die Flagge mit horizontalen Streifen in den Farben Weiß und Blau. Die Rautenflagge hat immer vom Betrachter aus gesehen links oben (heraldisch rechte, obere Ecke) eine angeschnittene, weiße Raute (auch im Wappen) und mindestens 21 (angeschnittene) Rauten.

Die gleichen weiß-blauen Rauten sind auch in vielen Städte- und Kreiswappen in den Gebieten der historischen Kurpfalz zu finden (auch in den rechtsrheinischen, heute badischen, Gebieten die nie zu Bayern gehörten). Denn auch wenn heute Bayern die weiß-blauen Rauten praktisch für sich beansprucht, so sind es doch ursprünglich die Farben der Familie Wittelsbach, die neben Bayern auch in der Kurpfalz herrschte. (Beispiel: Wappen des Neckar-Odenwald-Kreises)

Großes Staatswappen Kleines Staatswappen Rautenflagge Streifenflagge
Großes Staatswappen Kleines Staatswappen Staatsflagge (Rautenflagge) Staatsflagge (Streifenflagge)

Zur Hymne siehe: Bayernhymne

Verwaltungsgliederung

Eine ausführliche Darstellung der Verwaltungsgliederung seit 1808 ist im Artikel Verwaltungsgliederung Bayerns zu finden.

Regierungsbezirke

Das Staatsgebiet des Freistaates Bayern ist für den Bereich der allgemeinen und inneren Verwaltung in Verwaltungssprengel eingeteilt, welche die Bezeichnung Regierungsbezirke (Kreise) führen. Die Regierungsbezirke werden durch die Regierungen geleitet, denen je ein Regierungspräsident vorsteht, der vom Innenminister ernannt wird. Die Regierungen sind die Mittelbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung und unterstehen dem Staatsministerium des Inneren. Nachstehend sind die Regierungsbezirke sortiert nach dem Amtlichen Gemeindeschlüssel (AGS) und mit den Abkürzungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern:

Die bayerischen Regierungsbezirke
Regierungsbezirk Hauptstadt AGS Abk. Fläche Einwohner
(Sep 2005)
E./km²
Oberbayern München 091 OB 17.529,63 km² 4.232.962 241
Niederbayern Landshut 092 NB 10.329,91 km² 1.197.631 116
Oberpfalz Regensburg 093 OPf. 9.691,03 km² 1.090.318 113
Oberfranken Bayreuth 094 Ofr. 7.231,00 km² 1.103.239 153
Mittelfranken Ansbach 095 Mfr. 7.244,85 km² 1.708.841 236
Unterfranken Würzburg 096 Ufr. 8.530,99 km² 1.342.308 157
Schwaben Augsburg 097 Schw. 9.992,03 km² 1.789.698 179
Bayern München 70.549,11 km² 12.464.997 177


Bezirke

Geographisch deckungsgleich mit den Regierungsbezirken sind in Bayern die Bezirke gleichen Namens. Anders als die Regierungsbezirke, welche die örtliche Zuständigkeit der Regierungen festlegen, sind die Bezirke kommunale Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts. Der Bezirk ist in Bayern die dritte kommunale Ebene über den Gemeinden (1. Ebene) und Landkreisen (2. Ebene). Sie sind Selbstverwaltungskörperschaften und haben daher demokratisch gewählte Verwaltungsorgane, den Bezirkstag, der alle fünf Jahre von den Wahlberechtigten des Bezirks direkt gewählt wird und einen Bezirkstagspräsidenten, der aus der Mitte des Bezirkstags gewählt wird. Sie können anders als die Regierungsbezirke Wappen und Flaggen wie eine Gemeinde oder ein Landkreis führen.

Landkreise und kreisfreie Städte

Die sieben Regierungsbezirke unterteilen sich in 71 Landkreise (Bezirke) und 25 kreisfreie Städte sowie 28 Große Kreisstädte (23 von ihnen waren bis 1972 auch kreisfreie Städte). Die Landkreise und die kreisfreien Städte sind kommunale Gebietskörperschaften mit Selbstverwaltungsrecht. Die Landkreise haben als Verwaltungsorgane den Kreistag und den Landrat. Die kreisfreie Stadt handelt durch den Stadtrat und den Oberbürgermeister. Sowohl der Landrat beziehungsweise der Oberbürgermeister als auch der Kreistag beziehungsweise der Stadtrat werden von den Wahlberechtigten auf die Dauer von sechs Jahren gewählt (süddeutsche Ratsverfassung).

Die Landkreise bilden gleichzeitig Sprengel, welche die örtliche Zuständigkeit der Unterbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung festlegen. Anders als auf der Ebene der Regierungsbezirke hat der Staat hier jedoch keine eigenen inneren Behörden errichtet, sondern bedient sich durch Organleihe des Landrates zur Erfüllung der Aufgaben der staatlichen Verwaltung; der Landrat ist insoweit Kreisverwaltungsbehörde. Bei den kreisfreien Städten ist im Gegensatz dazu eine Vollkommunalisierung gegeben, da ihnen die Aufgaben der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde zur selbstständigen Erledigung übertragen werden.

Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern
Die 71 Landkreise des Freistaates Bayern:
  1. Aichach-Friedberg (AIC)
  2. Altötting (AÖ)
  3. Amberg-Sulzbach (AS)
  4. Ansbach (AN)
  5. Aschaffenburg (AB)
  6. Augsburg (A)
  7. Bad Kissingen (KG)
  8. Bad Tölz-Wolfratshausen (TÖL)
  9. Bamberg (BA)
  10. Bayreuth (BT)
  11. Berchtesgadener Land (BGL)
  12. Cham (CHA)
  13. Coburg (CO)
  14. Dachau (DAH)
  15. Deggendorf (DEG)
  16. Dillingen an der Donau (DLG)
  17. Dingolfing-Landau (DGF)
  18. Donau-Ries (DON)
  19. Ebersberg (EBE)
  20. Eichstätt (EI)
  21. Erding (ED)
  22. Erlangen-Höchstadt (ERH)
  23. Forchheim (FO)
  24. Freising (FS)
  1. Freyung-Grafenau (FRG)
  2. Fürstenfeldbruck (FFB)
  3. Fürth (FÜ)
  4. Garmisch-Partenkirchen (GAP)
  5. Günzburg (GZ)
  6. Haßberge (HAS)
  7. Hof (HO)
  8. Kelheim (KEH)
  9. Kitzingen (KT)
  10. Kronach (KC)
  11. Kulmbach (KU)
  12. Landsberg am Lech (LL)
  13. Landshut (LA)
  14. Lichtenfels (LIF)
  15. Lindau (Bodensee) (LI)
  16. Main-Spessart (MSP)
  17. Miesbach (MB)
  18. Miltenberg (MIL)
  19. Mühldorf am Inn (MÜ)
  20. München (M)
  21. Neuburg-Schrobenhausen (ND)
  22. Neumarkt in der Oberpfalz (NM)
  23. Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (NEA)
  24. Neustadt an der Waldnaab (NEW)
  1. Neu-Ulm (NU)
  2. Nürnberger Land (LAU)
  3. Oberallgäu (OA)
  4. Ostallgäu (OAL)
  5. Passau (PA)
  6. Pfaffenhofen an der Ilm (PAF)
  7. Regen (REG)
  8. Regensburg (R)
  9. Rhön-Grabfeld (NES)
  10. Rosenheim (RO)
  11. Roth (RH)
  12. Rottal-Inn (PAN)
  13. Schwandorf (SAD)
  14. Schweinfurt (SW)
  15. Starnberg (STA)
  16. Straubing-Bogen (SR)
  17. Tirschenreuth (TIR)
  18. Traunstein (TS)
  19. Unterallgäu (MN)
  20. Weilheim-Schongau (WM)
  21. Weißenburg-Gunzenhausen (WUG)
  22. Wunsiedel im Fichtelgebirge (WUN)
  23. Würzburg (WÜ)
Die 25 kreisfreien Städte in Bayern:
  1. Amberg (AM)
  2. Ansbach (AN)
  3. Aschaffenburg (AB)
  4. Augsburg (A)
  5. Bamberg (BA)
  6. Bayreuth (BT)
  7. Coburg (CO)
  8. Erlangen (ER)
  9. Fürth (FÜ)
  1. Hof (HO)
  2. Ingolstadt (IN)
  3. Kaufbeuren (KF)
  4. Kempten (Allgäu) (KE)
  5. Landshut (LA)
  6. Memmingen (MM)
  7. München (M)
  8. Nürnberg (N)
  1. Passau (PA)
  2. Regensburg (R)
  3. Rosenheim (RO)
  4. Schwabach (SC)
  5. Schweinfurt (SW)
  6. Straubing (SR)
  7. Weiden in der Oberpfalz (WEN)
  8. Würzburg (WÜ)

Gemeinden

Der Freistaat Bayern besteht aus 2.056 politisch selbständigen Gemeinden sowie 213 gemeindefreien Gebieten (ausmärkischen Gebieten).

Die Gemeinden verteilen sich wie folgt (Stand 1. Oktober 2008):

Von den 2.031 kreisangehörigen Gemeinden sind 991 Mitgliedsgemeinden in 314 Verwaltungsgemeinschaften, 1.040 sind Einheitsgemeinden (Stand 1. Januar 2005).

Änderungen seit dem 1. Januar 2005:

  • Erhebung der Gemeinde Postbauer-Heng zum Markt am 17. September 2005
  • Erhebung der Stadt Fürstenfeldbruck zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 2006
  • Erhebung des Marktes Stadtbergen zur Stadt am 12. Mai 2007
  • Erhebung der Gemeinde Kaufering zum Markt am 11. September 2008

Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Bayern, Liste der gemeindefreien Gebiete in Bayern.

Größte Städte

Stadt Einwohner am
31. Dezember 2000
Einwohner am
31. Dezember 2005
Einwohner am
31. März 2007
München 1.210.223 1.259.677 1.298.354
Nürnberg 488.400 499.237 500.591
Augsburg 254.982 262.676 262.371
Würzburg 127.966 133.906 134.225
Regensburg 125.676 129.859 131.489
Ingolstadt 115.722 121.314 122.213
Fürth 110.477 113.422 113.848
Erlangen 100.778 103.197 103.859
Bayreuth 74.153 73.997 73.252
Bamberg 69.036 70.081 69.558
Aschaffenburg 67.592 68.642 68.672
Landshut 58.746 61.368 62.074
Kempten (Allgäu) 61.389 61.360 61.454
Rosenheim 58.908 60.226 60.438
Schweinfurt 54.325 54.273 53.917
Neu-Ulm 50.188 51.410 51.755
Passau 50.536 50.651 50.464
Hof 50.741 48.723 48.040
Freising 44.167 45.827 46.110
Straubing 44.014 44.633 44.762

Anmerkung: Außer Neu-Ulm und Freising sind alle aufgeführten Städte kreisfrei. Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung[4]

Regionen

Bedeutende historisch gewachsene Regionen in Bayern sind

Daneben wurde Bayern von der Regionalplanung in 18 Regionen aufgeteilt, den Planungsregionen in Bayern.

Wirtschaft

Bayern gilt als sehr wirtschaftsstarker und reicher Staat, es hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Agrar- zum Technologieland entwickelt. Die wirtschaftlich stärkste Region ist der Großraum München mit Automobilindustrie (BMW, Audi, MAN, Knorr-Bremse), IT-Sektor (Siemens, Infineon, Microsoft), Medien und Verlage (ProSiebenSat1 Media, Premiere, Kabel Deutschland, Burda Verlag), Rüstungsindustrie (EADS, Krauss-Maffei), Touristik (historische Sehenswürdigkeiten, Museen, Biergärten, Oktoberfest, Kongresse und Messen). Weitere bedeutende Wirtschaftsstandorte in Südbayern sind Augsburg (EADS, Fujitsu Siemens Computers, MAN, KUKA, UPM-Kymmene, Verlagsgruppe Weltbild), Ingolstadt (Audi, Media-Saturn-Holding) und das Bayerische Chemiedreieck zwischen Chiemsee, Inn und Salzach.

In Nordbayern ist die Metropolregion NürnbergFürthErlangen der wichtigste Standort. Daneben kann der Raum zwischen Aschaffenburg und Würzburg/Schweinfurt sehr gute Wirtschaftsdaten aufweisen, etwa eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich unter sechs Prozent und eine florierende Wirtschaft. Gleiches gilt für Regensburg, das seit Jahren an Wirtschaftskraft zunimmt.

Manche Grenzregionen sind durch Wettbewerbsvorteile in den Nachbarstaaten einesteils und mangelnde Infrastruktur andernteils von Subventionen abhängig. Speziell der Bayerische Wald hatte zu Zeiten des Kalten Krieges durch seine abseitige Lage im Zonenrandgebiet wenig Standortattraktivität besessen. Zwar fiel nach 1990 dort der Eiserne Vorhang zur CSFR, gleichzeitig wurde aber im wiedervereinigten Deutschland die Zonenrandförderung aufgehoben, und zugleich bot das angrenzende Tschechien – ab 2004 auch EU-Mitglied – oft bessere Investitionsanreize.

Touristisch sind neben München besonders die Regionen um die bayerischen Seen und in den Alpen sowie Regensburg mit der Historischen Altstadt als UNESCO-Welterbe seit 2007 stark. Die Arbeitslosenquote betrug im Februar 2009 5,1 Prozent. Bayern hat damit die zweitniedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland (nach Baden-Württemberg). Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Bayern einen Index von 135.6 (EU-27:100) (2005).[5] Bayern konnte im Jahr 2006 ein Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent verbuchen, dieser Wert liegt genau im Bundesdurchschnitt.

An drei Standorten in Bayern befinden sich Kernkraftwerke (KKW Isar, KKW Grafenrheinfeld sowie KKW Gundremmingen), außerdem wird in Garching bei München ein Forschungsreaktor betrieben (FRM II).

Verkehr

Karte der Flughäfen und Landeplätze in Bayern

Bayern ist verkehrsmäßig gut erschlossen. Durch Bayern führen unter anderem die Autobahnen A 3, 6, 7, 8, 9 und 70 sowie die seit dem Herbst 2005 fertiggestellte A 71 und die im August 2008 fertiggestellte A 73, die beide Bayern mit Thüringen verbinden. Sternförmig von München aus führen die A 95 nach Garmisch-Partenkirchen, die A 96 über Memmingen nach Lindau, die A 93 über Regensburg nach Hof und die A 92 über Landshut nach Deggendorf. Südlich verbindet ein Stück der A 93 die A 8 mit der Brenner Autobahn. Seit den 1970ern geplant, bisher aber wegen Streitigkeiten um die Trassenführung nur in Abschnitten fertiggestellt ist die A 94 von München über Altötting nach Passau. Im Süden wird Bayern überdies gerne als Abkürzung im innerösterreichischen Verkehr benutzt, da aufgrund der geographischen Gegebenheiten der Weg durch die Alpen bei weitem länger ist als von Innsbruck über die A 8 oder von Lofer über die B 305 nach Salzburg („Großes“ bzw. „Kleines Deutsches Eck“)

Bayern verfügt ebenfalls über ein dichtes Streckennetz im Eisenbahnverkehr mit zahlreichen Bahnhöfen. Der Münchener Hauptbahnhof – einer der größten in Deutschland – stellt dabei einen wichtigen Knotenpunkt im transeuropäischen Verkehr dar. Die Städte München und Nürnberg verfügen über U-Bahnen sowie S-Bahnen mit einem weiten Einzugsgebiet.

Eines der größten europäischen Drehkreuze für den Flugverkehr ist der Flughafen München Franz Josef Strauß. Zwei weitere internationale Verkehrsflughäfen befinden sich in Nürnberg und Memmingen, überdies gibt es zahlreiche Verkehrslandeplätze, u.a. mit Linienflugbetrieb, z.B. Hof-Plauen. Die meisten Binnenschifffahrten finden auf der Donau, dem Main sowie auf dem Main-Donau-Kanal statt. Hierfür gibt es zahlreiche Güterhäfen.

Sehenswürdigkeiten

Bayern kann auf eine über 1000 Jahre alte Kultur- und Geistesgeschichte zurückblicken. Laut Artikel 3 der Verfassung des Freistaates Bayern ist Bayern ein Kulturstaat. Der Freistaat fördert in seinem Haushalt 2003 Kunst und Kultur mit jährlich über 500 Millionen Euro, zusätzlich kommen erhebliche Leistungen der bayerischen Kommunen und privater Träger hinzu.

Museen

Bayern ist mit über 1.150 Museen das museumsreichste Land der Bundesrepublik, wozu auch Sammlungen, Schlösser, Gärten und private Sammlungen zählen. Zu den größten und bekanntesten gehören:

Siehe auch: Museen in Bayern

Zoologische Gärten, Tierparks

Tierpark Hellabrunn

Kultur

Theater, Schauspiel und Oper

Bayern verfügt über vier staatliche und 18 kommunale Theater mit eigenen Ensembles sowie eine Vielzahl privater Bühnen und freier Gruppen. Als letzte große Neugründung ging 2004 aus den Städtischen Bühnen Nürnberg das Staatstheater Nürnberg hervor. Insgesamt gibt es 35 feste Schauspiel-, Opern- und Operettenbühnen, 41 Freilicht- und Festspielunternehmen und 17 Puppentheater mit mehr als 14.000 Vorstellungen und über 4,8 Millionen Zuschauern jährlich. Unter diesen Bühnen befinden sich so renommierte Häuser wie:

Münchner Nationaltheater

Musik

Bayern ist nicht nur das Land der traditionellen Volksmusik, der Jodler und Schuhplattler, sondern auch die Heimat bekannter Komponisten wie

Die Regensburger Domspatzen, die Augsburger Domsingknaben, der Tölzer Knabenchor, aber auch der Windsbacher Knabenchor sind ebenfalls Repräsentanten des Freistaates in der ganzen Welt.

Zu den besten in Bayern beheimateten klassischen Orchestern zählen

Unter den Musikfestspielen herausragend sind die Bayreuther Festspiele und die Münchner Opernfestspiele. Ein weiteres Highlight in der Musikszene sind die Thurn und Taxis Schlossfestspiele, die in Regensburg seit mehreren Jahren unter dem Protektorat von Gloria von Thurn und Taxis gegeben werden. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Besucher stetig an. Ebenfalls beachtenswert ist der Münchner Kaiserball sowie der Nürnberger Opernball.

Literatur

Folgende Literaturpreise werden unter anderem in Bayern verliehen

Universitäten und Hochschulen (unvollständig)

Küche

Durch das Nebeneinander der zwei bayerischen Stämme Altbaiern und Franken, dazu kulturelle Teile von Schwaben, ist die bayerische Küche sehr vielfältig. Auch wenn die bayerische Küche deutlich mehr bietet als deftige und rustikale Spezialitäten, so sind es dennoch besonders diese Gerichte, die weit über die bayerischen Landesgrenzen hinweg bekannt geworden sind:

Volksfeste

Die größten Volksfeste nach Besuchern sind:

Kartenspieltradition

Kleidung

Industriekultur

Mit der Maxhütte (Sulzbach-Rosenberg) verfügt Bayern zurzeit noch über eines der bedeutendsten Industriedenkmale Europas. Die technik- und architekturhistorisch einmalige Anlage wird derzeit trotz bestehenden Denkmalschutzes abgerissen.

Sport

Fußball

Internationale Bekanntheit erreicht das Team des FC Bayern München in der 1. Bundesliga. Der 1. FC Nürnberg sowie der TSV 1860 München spielen als ehemalige Erstligisten momentan ebenso in der 2. Bundesliga wie der FC Augsburg, die SpVgg Greuther Fürth und der FC Ingolstadt 04. Ebenso kurzzeitig in der 1. Bundesliga und langzeitig in der 2. Bundesliga war die SpVgg Unterhaching. Der Bayerische Fußball-Verband zählt rund 1,4 Millionen Mitglieder und ist damit der mitgliedsreichste Verband des Deutschen Fußball-Bunds.

Baseball

Im Baseball haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Mannschaften hervorgebracht, die erfolgreich in der 1. und 2. Baseball-Bundesliga spielen. Dazu zählt unter anderem der amtierende Deutsche Meister aus Regensburg, die Regensburg Legionäre. Zu den weiteren erfolgreichen bayerischen Teams gehören die Gauting Indians, die Ingolstadt Schanzer und die Haar Disciples. Auf Landesverbandsebene gehören unter anderem die Augsburg Gators, die Erlangen White Sox, die Fürth Pirates, die Deggendorf Dragons und die Garching Atomics zu den bayerischen Vereinen. Mit derzeit circa 63 angemeldeten Vereinen ist der BBSV, der Bayerische Baseball und Softball Verband, einer der größten in Deutschland.

Handball

Der TV Großwallstadt spielt in der 1. Handball-Bundesliga. Heimat des TV Großwallstadt ist der Landkreis Miltenberg. Bekannt, wenn auch nicht mehr erstklassig, sind die Münchener Vereine TSV Milbertshofen und MTSV Schwabing. In der Münchener Olympiahalle findet jährlich der DHB-Supercup statt.

Im Damenhandball ist der 1. FC Nürnberg das erfolgreichste bayerische Team. In der jüngeren Vergangenheit wurden sie 2005, 2007 und 2008 Deutscher Meister und stießen 2007/2008 bis in die Hauptrunde der EHF Champions League vor.

Basketball

Die Mannschaft der Brose Baskets aus Bamberg ist die beste bayerische Herren-Basketballmannschaft. Neben mehreren Vizemeistertiteln wurden sie 2005 und 2007 Deutscher Meister und 2006 Vizepokalsieger. Außerdem gewannen die Bamberger 1992 – damals unter dem Namen TTL Bamberg – den Pokal.

Im Damen-Basketball konnte die in der 1. Bundesliga spielende Mannschaft des TSV Wasserburg in den Jahren 2004 bis 2007 den Deutschen Meistertitel erringen und wurde zudem 2005-2007 Deutscher Pokalsieger.

Volleyball

Die Roten Raben Vilsbiburg (Deutscher Meister 2008) und das Allgäu Team Sonthofen (beide Damen), Generali Hachingund der die SG Eschenbacher Eltmann (Herren) spielen in der 1. Liga.

Korbball

Korbball wird vor allem im nördlichen Freistaat gespielt. Wichtige Zentren sind Schweinfurt, Aschaffenburg und Coburg.

Turnen

In zahlreichen Vereinen kann man auch das Turnen erlernen. Viele Turnvereine haben in Bayern eine lange Tradition. Das Landesleistungszentrum war in Nürnberg, wurde aber mit dem Bundesleistungszentrum in Frankfurt am Main zusammengelegt. Turnen galt in den 1880er-Jahren, aber auch nach dem Ersten Weltkrieg als Ausgleich für Frauen jeglicher Schichtung. Besondere Zentren sind Augsburg, Würzburg, Schweinfurt, Nürnberg, aber auch Landshut, Passau und Rosenheim. Bayerische Turnerinnen belegten in den 1920er-Jahren oftmals weltweit Spitzenplätze.[6]

Seit 2000 gibt es für Kinder eine „Bayerische Kinderturnolympiade“. Austragungsort war drei Mal Neumarkt in der Oberpfalz, im Jahre 2000, 2004 und 2008.[7]

Tennis

Jedes Jahr findet in München ein großes Tennisturnier statt, das von BMW gesponsert wird: Die BMW Open. Sie gelten als Eingangstor für spätere Karrieren. Namhafte Tennisspielerinnen und Tennisspieler, nicht nur aus Deutschland, sondern von der ganzen Welt, reisen dorthin, um wichtige ATP-Punkte mitzunehmen. Weibliche Tennisspielerinnen nehmen an den WTA-Wettkämpfen teil. Bekannte Repräsentanten des bayerischen Tennis sind Philipp Kohlschreiber aus Augsburg und David Prinosil aus dem oberpfälzischen Amberg.

Bergsteiger

Nicht zuletzt durch den Dokumentarfilm Am Limit wurden die Sportkletterer Thomas und Alexander Huber einem größeren Publikum ein Begriff. Auch früher waren Bayern unter den weltbesten Gipfelstürmern, unter anderen Johann Grill, Josef Enzensperger, Otto Herzog oder Toni Schmid.

Wintersport

Speziell im alpinen Raum hat der Wintersport eine traditionell große Bedeutung:

Alpiner Skisport

Günstige Bedingungen für Ski-Rennlauf finden sich in den Bayerischen Alpen. Die herausragenden Vertreter dieser Sportart sind Mirl Buchner, Heidi Biebl, Rosi Mittermaier, Marina Kiehl, Christa Kinshofer, Martina Ertl, Hilde Gerg, Maria Riesch, Franz Pfnür und Markus Wasmeier.

Nordischer Skisport

Aus dem Biathlon-Bundesleistungszentrum in Ruhpolding gingen zahlreiche Gewinner internationaler Wettbewerbe hervor, die bekanntesten unter ihnen sind Fritz Fischer, Michael Greis, Uschi Disl, Martina Glagow und Magdalena Neuner. Im Langlauf erreichten Tobias Angerer und Evi Sachenbacher-Stehle bedeutende Resultate.

Eishockey

Aufgrund der Lage des Bundeslandes ist Eishockey vergleichsweise weit verbreitet. Dies ist auch an der Anzahl der traditionsreichen Vereine ersichtlich, die zum Teil noch heute Maßstäbe in der Ausbildung des Nachwuchses setzen. Derzeit (2008) nehmen vier bayerische Vereine am Spielbetrieb der Deutschen Eishockey Liga teil: Die Augsburger Panther, der ERC Ingolstadt, die Nürnberg Ice Tigers sowie die Straubing Tigers. In der 2. Eishockey-Bundesliga spielen die Landshut Cannibals, der EHC München, der SC Riessersee sowie die Tölzer Löwen. Weitere, besonders durch ihre Nachwuchsarbeit bekannte Vereine sind der SB Rosenheim, der ESV Kaufbeuren sowie der EV Füssen.

Brauchtumssportarten

Im sehr traditionsbewussten Bayern haben sich auch einige bisweilen kurios anmutende Sportarten erhalten, die trotzdem in organisierten Ligen betrieben werden. Dazu zählen etwa Fingerhakeln und Eisstockschießen. Auch das Sautrogrennen gehört zu den bayerischen Brauchtumssportarten. Besondere Beliebtheit erfreut sich diese Sportart im Süden Bayerns an den Flüssen Donau, Iller, Isar und Lech.

Religion

Christentum

Wieskirche in Oberbayern

Bayern gilt allgemein als katholisches Land. In Teilen Frankens sind die Protestanten jedoch in der Mehrheit, was auf die frühere Herrschaft der protestantischen Hohenzollern (Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth) zurückzuführen ist. Der Anteil der Katholiken und Protestanten hat sich in den letzten Jahren verringert. Dieser Trend ist auch in anderen Bundesländern zu beobachten.

Judentum

Jüdische Gemeinden gab es bis zum 19. Jahrhundert vor allem in ländlichen Gebieten Frankens und Schwabens sowie den freien Reichsstädten wie etwa in Nürnberg und Regensburg. Im wittelsbachischen Altbayern gab es so gut wie keine Juden, seit der Judenemanzipation aber zunehmend in bayerischen Städten. Von fast 200 jüdischen Gemeinden vor dem Holocaust existieren heute in Bayern noch beziehungsweise wieder 12 Gemeinden.

Islam

Von wachsender Bedeutung ist insbesondere in Großstädten der Islam. Viele Moscheegemeinden versuchen, ihre bisherigen Hinterhofmoscheen durch repräsentative Neubauten zu ersetzen.

Konfessionslosigkeit

Wie überall in Deutschland wächst der Anteil konfessionell ungebundener Einwohner.

Verteilung der Religionszugehörigkeit:

1840 [8] * 1900 [8] * 1933 [8] * 1950 [8] 1970 [9] 2006 2007
Römisch-katholisch 71,1 % 70,5 % 70,0 % 71,9 % 70,4 % 57,2 % [10] 56,3 % [10]
Evangelisch 27,4 % 28,3 % 28,7 % 26,5 % 25,2 % 21,3 % [11] 21,0 % [11]
Muslimisch - - - - 0,9 % 2,2 %
Jüdisch 1,4 % 0,9 % 0,5 % 0,1 % 0,1 % 0,1 %
andere Konfessionen
und Konfessionslose
0,1 % 0,3 % 0,8 % 1,5 % 3,4 % 19,2 %

* Inklusive der Pfalz

Siehe auch: Liste bayerischer Klöster und Stifte

Stämme

Die Bevölkerung Bayerns setzt sich zusammen aus 6,4 Millionen Altbayern (Baiern), 4,1 Millionen Franken und 1,8 Millionen Schwaben, dazu kamen nach 1945 über zwei Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene, vor allem Sudetendeutsche. Auch Sinti und Jenische haben eine, staatlich bisher nicht anerkannte, sehr lange Tradition in Bayern.

Bekannt ist vor allem der lange Streit zwischen den Franken und den Altbayern um die angebliche Ungleichbehandlung der Franken durch die Bayern. So liegen viele, aber nicht nur fränkische, Kulturgüter in München und nicht in ihren Ursprungsorten. Eine Rückführung ist angeblich teilweise aus Gründen des Erhalts der Kulturgüter nicht mehr möglich. Der Streit gipfelt regelmäßig in der Forderung, dass Franken ein eigenes Land werden solle.

Sprache

Amts- und Verkehrssprache ist Deutsch. Zahlreiche weitere Sprachen werden von jenen gesprochen, die aus anderen Sprachregionen kommen bzw. den entsprechenden Migrationshintergrund haben.

Dialekt

Die angestammten Dialekte lassen sich drei großen Dialektfamilien zuordnen:

Zwischen diesen drei Mundarträumen bestehen nicht zu unterschätzende Übergangsgebiete, die sich nicht widerspruchslos einem dieser Gebiete zuordnen lassen. Es existieren bairisch-fränkische (u. a. Nürnberg und Umgebung), bairisch-schwäbische (u. a. Lechrain) und schwäbisch-fränkische (Gebiet um Dinkelsbühl und Hesselberggebiet) Übergangsgebiete, in manchen Orten sogar bairisch-schwäbisch-fränkische Mischdialekte (z. B. Treuchtlingen, Eichstätt).

Die Dialekte sind bei den Einheimischen, besonders außerhalb der großen Städte, sehr verbreitet. In Ballungsgebieten wie München ist allerdings ein starkes Sterben der Dialekte zu beobachten. Eine Verschriftlichung der Mundart wie in der Schweiz oder in Luxemburg steht aber nicht zur Debatte.

Zahlreiche weitere deutsche und nichtdeutsche Dialekte werden von jenen gesprochen, die aus anderen Dialekt- oder Sprachregionen kommen.

Siehe auch: Dialekte in Bayern, Grenzorte des alemannischen Dialektraums.

Sonstiges

Als weibliche Symbolgestalt Bayerns gilt die Bavaria.

Viele bairische Vornamen haben sich bis heute erhalten.

1990 hatte Bayern noch eine Suizidrate von 17,6 Fällen je 100.000 Einwohner und lag damit im Bundesdurchschnitt. Trotz einer Abnahme auf 13,3 Fälle rutschte der Freistaat im Jahr 2006 an die Spitze aller Bundesländer [12].

Literatur

  • Max Spindler (Hrsg.), Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Bayerischer Schulbuchverlag, München 1969.
  • Max Spindler (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. Beck, München 1971–1975 (4 Bände).
  • Wilhelm Volkert, Richard Bauer: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte: 1799–1980. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7.
  • Peter Claus Hartmann: Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute. 2. Auflage. Pustet, Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1875-4.
  • Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert, vom Salzachkreis zur Euregio. Samson, München 2006, ISBN 3-921635-98-5.
  • Bayerisches Jahrbuch. 86. Jahrgang, K. G. Saur, München 2007, XIII, 611 S., ISBN 978-3-598-23666-2; auch CD-ROM-Ausgabe: ISBN 978-3-598-23667-9 (wichtiges Nachschlagewerk mit Informationen zu mehr als 7.000 Institutionen und ca. 12.500 Personen).
  • Michael Beer: Bayerns Boom im Bauernland. Landesplanung und Strukturwandel der bayerischen Wirtschaft im ländlichen Raum von 1945 bis 1975. Lulu, Morrisville 2008, ISBN 978-1409205807.

Siehe auch

Portal
 Portal: Bayern – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bayern

Weblinks

Quellenangaben

  1. https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online/online?operation=abruftabelleBearbeiten&levelindex=2&levelid=1229169216310&auswahloperation=abruftabelleAuspraegungAuswaehlen&auswahlverzeichnis=ordnungsstruktur&auswahlziel=werteabruf&nummer=6&variable=2&name=REGBEZ&werteabruf=Werteabruf
  2. arbeitsagentur.de: Schnellübersichten, abgerufen im April 2009
  3. Informationen der Region Westkap über die Beziehungen zu Bayern
  4. https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online/
  5. Eurostat News Release 63/2007: Regional GDP per inhabitant in the EU 27[1] (PDF)
  6. Hans Fischer: Die Geschichte des Turnens in Bayern. Eine historische Begegnung. 3. Auflage. Berlin 1958.
  7. KTO-Bericht des Turngaus „Donau/Ilm“
  8. a b c d Historisches Lexikon Bayern [2]
  9. Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid)[3] (PDF)
  10. a b Deutsche Bischofskonferenz Statistik [4]
  11. a b Evangelische Landeskirche Selbstdarstellung [5]
  12. Stefan P. Rübenach: Todesursache Suizid. In:Auszug aus Wirtschaft und Statistik, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2007, Seite 968

48.811.4333333333337Koordinaten: 48° 48′ N, 11° 26′ O


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