D1 (Slowakei)

D1 (Slowakei)

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Diaľnica D1 in der Slowakei
D1 (Slowakei)
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D1 (Slowakei)
D1 (Slowakei)
D1 (Slowakei)
Karte
D1 (Slowakei)
Basisdaten
Betreiber: Národná diaľničná spoločnosť, a. s.
Gesamtlänge: 515 km
  davon in Betrieb: 320 km
  davon in Bau: 25,5 km
  davon in Planung: 169,5 km

Kraj:

Bratislavský kraj, Trnavský kraj,
Trenčiansky kraj, Žilinský kraj,
Prešovský kraj, Košický kraj

Ausbauzustand: 3+3: 36 km
Die D1 auf der Hochstraße Prievoz in Bratislava, zirka km 10
Die D1 auf der Hochstraße Prievoz in Bratislava, zirka km 10

Die Autobahn D1 (slowakisch Diaľnica D1) ist die längste Autobahn in der Slowakei. Sie ist Teil der Europastraßen 50, 58, 75 und 571 sowie in voller Länge Teil des V. Paneuropäischen Verkehrskorridors (Ast A): Venedig - Bratislava - Košice - Uschhorod. Der erste Abschnitt wurde 1975 zwischen Bratislava und Senec eröffnet.

Im Endausbau soll die Autobahn 511 km lang sein. Sie wird dann von Bratislava über Trnava, Trenčín, Púchov, Žilina, Martin, Poprad, Prešov, Košice und Michalovce zur ukrainischen Grenze führen. Derzeit hat die Autobahn fünf Teilstrecken mit einer Gesamtlänge von 320 km.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ersten Pläne für eine Autobahnverbindung von Böhmen (Prag, bzw. Pilsen) über die Slowakei nach Mukatschewe im ukrainischen Oblast Transkarpatien (damals ein Teil der Tschechoslowakei) erschienen in den 1930er Jahren. Die Bauarbeiten begannen Ende der 1930er Jahren im tschechischen Teil, in der Slowakei vorerst jedoch nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Autobahnbau zugunsten des Wiederaufbaus des Landes zurückgestellt. In den 1960er Jahren stieg das Verkehrsaufkommen rasch an und es wurden neue Pläne erarbeitet. In dem Regierungsbeschluss vom 10. April 1963 wurde die Autobahn D1 in der Trasse von Prag via Brünn, Uherské Hradiště, Trenčín, Vrútky, Ružomberok, Poprad, Košice zur sowjetischen Grenze mit einer Länge von 712 km, davon in der Slowakei 402 km festgelegt; weiter war die 107 km lange Autobahn D61 von Bratislava über Trnava zur D1 bei Trenčín geplant. 1987 kam die heutige Verbindung von D2 zur österreichischen Grenze hinzu, als Teil der D61 (heute D4). 1999 wurden D61 und die alte D1 vereinigt, um die neue Trasse von Bratislava hinaus aufzustellen.

1967 begann wieder der Autobahnbau bei Prag; in der Slowakei begannen die Bauarbeiten im Jahr 1973 mit dem 14 km langen Abschnitt zwischen Ivachnová und Liptovský Mikuláš, zusammen mit dem Damm des Liptauer Stausees. 1972 begann der Bau des fast 17 km Teilstücks von Bratislava nach Senec (damals noch als D61 bezeichnet). Im Verlaufe der 1970er Jahre wurde die Autobahn bis nach Trnava verlängert (insgesamt 36 km). In der 1980er Jahren kam im Osten der 19 km lange Abschnitt zwischen Prešov und Košice; in Bratislava wurde 1983 die Hafenbrücke eröffnet. Bis zur Trennung der Tschechoslowakei im Jahr 1993 kamen die Abschnitte von Liptovský Mikuláš nach Hybe sowie von Trnava nach Piešťany hinzu. Nach 1993 wurden weitere 63 km im Waagtal und 10 km in Liptau gebaut.

Aus finanziellen Gründen stoppte die Regierung von Mikuláš Dzurinda 1999 Bau und Planung weiterer Strecken. 2002 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen.

In der 2000er Jahren wurde mit dem Bau der Lücken am westlichen Abschnitt (Bratislava - Žilina) begonnen: so wurden zwei Lücken in Bratislava beim Flughafen (August 2002) und in Petržalka (Dezember 2005) erledigt. Im Waagtal wurden die Abschnitte Beluša-Sverepec (Dezember 2005), Vrtižer-Dolný Hričov (Januar 2007) und die Stadtstrecke durch Považská Bystrica (Mai 2010) freigegeben.

In der Ostslowakei wurde die Liptau-Autobahn (Ivachnová-Važec) weiter östlich nach Mengusovce (Dezember 2007), Poprad-West (Dezember 2009) und Spišský Štvrtok (Dezember 2008) verlängert. 2003 wurde der durch das Gebirge Branisko verlaufende Branisko-Tunnel eröffnet (allerdings mit nur einer Fahrbahn) und die schon seit 2001 bestehende 3 km lange Ortsumgehung von Široké um weitere 3 km ostwärts verlängert. 2005 wurde mit dem Bau der 7 km langen Strecke von Svinia nach Prešov begonnen, die im Juni 2010 freigegeben wurde. Im selben Monat wurde ein 8,5 km langes, teilweise einbahniges Teilstück unterhalb der Zipser Burg eröffnet, wo die fehlende Fahrbahn bis November 2012 errichtet werden soll.

Aufgrund der hohen Belastung der Strecke Bratislava–Trnava (Verkehrsstärke 2005 bei Chorvátsky Grob: 51.307 Fahrzeuge/24 Std.)[1] wurde die Strecke zwischen den AS 14 und 50 zum 3+3-Verkehr (vorerst ohne Pannenstreifen) 2008–09 ausgebaut und am 12. November 2009 offiziell eröffnet. Als nächstes ist der Bau des Pannenstreifens von 2012 bis 2015 vorgesehen; dabei werden auch zwei Kollektorfahrbahnen mit Verbindungen zu den Gemeinden gebaut. [2][3]

Verlauf und Beschreibung

Die „erweiterte“ Autobahn bei Senec

Die Autobahn beginnt am Autobahndreieck Petržalka-Pečňa mit der D2, unmittelbar an der österreichischen Grenze und gilt für erste 14 Kilometern als eine werktags stark belastete Stadtautobahn in Bratislava. Unmittelbar nach dessen Ende befindet sich eine 36 km lange sechsspurige Strecke, die bis zum Autobahnknoten Trnava (Abzweigung nach Nitra und Banská Bystrica) dauert. Diese wurde jedoch auf Kosten des Standstreifens errichtet und daher gilt hier seit November 2010 Tempolimit 110 km/h (von 5 bis 19 h). Durch das Donauhügelland folgt sie das weitere Waagtal, dem Kurort Piešťany vorbei, bevor sie zum ersten Mal den Fluss bei Horná Streda überquert. Nach einer weiteren Überquerung ist die Stadt Trenčín sichtbar: hier sollte die ehemalige D61 (siehe Geschichte) an die föderale D1 anschließen, wenn sie vollendet worden wäre. Unter den Weißen Karpaten wird die Landschaft mehr industriell, mit teilweise schon ehemaligen Industriestädte wie Dubnica nad Váhom, Púchov und Považská Bystrica, wo zudem auch eine Extradosed-Hochstraße besteht. Dieser Teilstück endet am teilweise fertiggestellten Autobahndreieck bei Dolný Hričov zur D3, die selbst nur 8 km lang ist und dient als Zubringer zur Stadt Žilina.

Hinter Dolný Hričov ist die Autobahn erst geplant: das Herzstück der aufwendigen Strecke zwischen Žilina und Martin wird der 7.460 m lange Višňové-Tunnel unter der Kleinen Fatra sein. Hinter Turany bei Martin wird sie die Große Fatra durchbrechen und die Stadt Ružomberok umgehen. Erst bei Ivachnová westlich des Liptauer Stausee taucht die Autobahn wieder: im Oberlauf der Waag der Stadt Liptovský Mikuláš vorbei verläuft sie zwischen der Tatra und der Niederen Tatra. Sie erreicht ihre „Passhöhe“ bei Štrba (902 m über NN) und verläuft in der Gegend von Poprad durch das Tal des gleichnamigen Flusses. Bei Spišský Štvrtok in der Zips endet das zweite Teilstück. Geplant ist, die quasi-Ortsumgehung von Levoča herzustellen. Bei Spišské Podhradie gibt es ein weiteres 23 km langes Teilstück, wo allerdings zumeist Gegenverkehr herrscht. Das große Bauwerk hier ist der Branisko-Tunnel (4.975 m, momentan nur einröhrig). Nach einer weiteren Unterbrechung gibt es kurz vor Prešov eine isolierte 8 km lange Strecke, die eine Unfallstrecke bei Svinia umgeht.

Nach der geplanten Ortsumgehung von Prešov gibt es der fünfte und letzte Teilstück, der die Leistungsverbindung zwischen Prešov und Košice im Torysatal bildet. Die Städte selbst werden aber mit Zubringern erreicht. Hinter dem Ende bei Budimír ist die Trasse vollständig geplant. Nach einer Unterquerung der Slanské vrchy wird die zukünftige Autobahn durch das Ostslowakische Tiefland trassiert. Kurz vor ukrainischem Uschhorod wird sie die Grenze erreichen, die zugleich auch die EU- und Schengen-Außengrenze ist.

Autobahnkreuz Trnava (mit der Schnellstraße R1)

Ausbau und Zukunft

Grünbrücke zwischen Poprad und Spišský Štvrtok, im Hintergrund die Hohe Tatra

Der Fertigstellungstermin für die gesamte Strecke von Bratislava nach Košice variiert von 2015 bis 2020. Besonders aufwändig wird die Strecke zwischen Žilina und Ružomberok sein, da zahlreiche Tunnel gebaut werden müssen.

Strecken bis Košice, die noch nicht im Bau sind, sollten als PPP-Projekte durchgeführt werden.[4] Davon wurden nur die Vorbereitungsarbeiten für die Strecken östlich von Dubná Skala bei Vrútky am 16. Oktober 2009 begonnen. Es handelt sich dabei um die Strecken Dubná Skala–Turany, Turany–Hubová, Hubová–Ivachnová, Jánovce–Jablonov und Fričovce–Svinia mit einer Gesamtlänge von 75 km. Die geplanten Kosten sind etwa 2,1 Mrd. Euro. Die Fertigstellung war im Jahr 2012 vorgesehen.[5] Die Vorbereitungsarbeiten auf der 25 km langen Strecke südlich von Žilina mit dem fast 8 km langen Višňové-Tunnel begannen im Februar 2010, mit dem Beginn des eigentlichen Baus wurde im August 2010 gerechnet. Für diese Strecke war die Bauzeit von vier Jahren und Baukosten von 1,9 Mrd. Euro vorgesehen.[6] Für die Konzessionsdauer von 30 Jahren für die oben genannten Strecken würde die slowakische Regierung etwa 12,7 Mrd. Euro zahlen.

Am 2. September 2010 hat die neue Regierung (siehe Parlamentswahlen in der Slowakei 2010) die PPP-Projekte für Strecken östlich von Vrútky storniert, da trotz mehreren Terminverschiebungen (letztendlich bis Ende August 2010) die Baufirmen die Finanzierung nicht sichern konnten.[7][8] Am 14. Dezember 2010 wurde auch der PPP-Projekt zwischen Hričovské Pohradie und Vrútky eingestellt, aus dem Grund der hohen Preise trotz angebotenen Ermäßigungen. Obwohl ein Teilprojekt mit der Teilnahme des privaten Kapitals nicht ausgeschlossen ist, die Regierung wird nun laut dem Verkehrsminister versuchen, den Bau primär über Staatshaushalt und EU-Geld durchzuführen.[9]

Am 20. Juni 2011 hat der Bau des Teilstückes Spišský Štvrtok – Levoča begonnen, mit der voraussichtlichen Inbetriebnahme Ende 2013; laut der Aussage des Verkehrsministers sollte nach dem Bau der Teilstücken Levoča - Jablonov und Fričovce - Svinia, die spätestens 2014 dem Verkehr freigegeben werden sollen, auch der Tunnel Branisko die zweite Röhre bekommen, der Bau wird aber nicht früher als 2014 beginnen.[10] Am 11. November 2011 begann der Bau des Teilstückes Dubná Skala – Turany, mit der voraussichtlichen Bauzeit von drei Jahren.[11]

Für die Ortsumfahrung von Prešov (Länge 7.870 m) ist eine Bauzeit vom Mai 2014 bis Mai 2018 vorgesehen.[12]

Östlich von Košice sollen verbleibende Strecken erst 2017 (Budimír–Bidovce), bzw. 2019 (zur ukrainischen Grenze) dem Verkehr freigegeben werden.[13]

Abschnitte

Am 20. Juni 2011 waren fünf Abschnitte in Betrieb:

Abschnitt Länge Eröffnung
Bratislava − Dolný Hričov 187 km 12/1975−5/2010
Ivachnová − Jánovce 83 km 12/1976−12/2009
Jablonov − Fričovce 23 km 9/2001−6/2010
Svinia − Prešov-západ 8 km 6/2010
Prešov-juh − Budimír 19 km 11/1982−4/1988

Weitere Abschnitte (bis Prešov):

Abschnitt Länge Baubeginn Eröffnung
Hričovské Podhradie − Dubná Skala 25 km  ?  ?
Dubná Skala − Turany 16,5 km 11/2011 Ende 2014
Turany − Hubová 13,6 km 2012 2015?
Hubová - Ivachnová 15,5 km 2012 2015?
Jánovce − Levoča 9 km 6/2011 Ende 2013
Levoča − Jablonov 8,5 km Herbst 2011 2014
Fričovce − Svinia 11,2 km 2011 2015?

Mit der Ausnahme der Bratislavaer Stadtstrecke (Ausfahrten 0-14) ist die Autobahn mautpflichtig.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Verkehrszählung im Bratislavský kraj, 2005 (PDF-Datei, 1.41 MB)
  2. Diaľnica Bratislava -Trnava bude šesťpruhová, príprava sa začala (Die Autobahnstrecke Bratislava-Trnava wird sechsstreifig, die Vorbereitungsarbeiten haben begonnen), Pravda.sk, 17. November 2008
  3. Po diaľnici D1 už môžu vodiči jazdiť v 6 pruhoch auf SME, 12. November 2009
  4. NDS začala stavať diaľničný úsek Jablonov - Studenec (Die nationale Autobahngesellschaft hat den Bau der Strecke Jablonov - Studenec begonnen), eTREND, 17. April 2009
  5. Fico: Banky sľúbili peniaze na diaľnicu do Košíc auf Pravda.sk, 16. Oktober 2009
  6. Začali výstavbu najnáročnejšieho úseku diaľnice D1 auf sme.sk, 5. Februar 2010
  7. D1 sa nebude stavať cez PPP projekt, TA3, abgerufen am 2. September 2010
  8. Súkromná diaľnica medzi Martinom a Prešovom nebude. Figeľ ju zrušil, Pravda, abgerufen am 2. September 2009
  9. Figeľ: Diaľnice postavíme cez eurofondy lacnejšie, Aktualne.sk, abgerufen am 14. Dezember 2010
  10. Figeľ začal stavať prvú diaľnicu. Za 60 miliónov, Aktualne.sk, abgerufen am 20. Juni 2011
  11. Rozbehla sa výstavba diaľnice pri Martine, Pravda, abgerufen am 12. November 2011
  12. [1]
  13. [2]

Weblinks/Quellen

 Commons: Autobahn D1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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