Cray

Cray
Cray Inc.
Cray-Logo
Rechtsform Incorporated
ISIN US2252233042
Gründung 1972
Sitz Seattle, Washington
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Peter J. Ungaro
Mitarbeiter 800 (2007)
Umsatz 125 Mio $ (2007)
Branche Hardwarehersteller
Website www.cray.com

Cray Inc. ist ein Unternehmen, das 1972 unter dem Namen Cray Research von Seymour Cray gegründet wurde.

Das Unternehmen stellt Supercomputer her, deren Rechenleistung heute im PFLOPS-Bereich liegt (1 PFLOPS = 1015 Gleitkommarechnungen pro Sekunde).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Cray 2
Processor board T3E
Cray Y 190A der NASA (1990)

Den ersten Supercomputer lieferte Cray 1976 mit der Cray-1, einem Rechner mit der Leistung von rund 133 MFLOPS. Die Cray-1 hatte eine Wortgröße von 64 Bit und einen Speicherausbau von einer Million Worten, was einer Speichergröße von 8 Megabyte entspricht. Die cycle time betrug 12,5 Nanosekunden, entsprechend einer für die damalige Zeit enorm hohen Taktfrequenz von 80 MHz.

Bis in die Mitte der 80er Jahre stellte Cray ausschließlich Vektorrechner her. Die Geschwindigkeit dieser Computer liegt weder in ihrer Taktfrequenz noch in der Zusammenschaltung von mehreren CPUs begründet. Stattdessen besitzt die CPU mehrere Vektor-Register, die im Fall von Cray 64 Werte auf einmal aufnehmen können. Mit mehreren Vektorregistern können innerhalb eines Taktzyklus Instruktionen auf 64 Werten gleichzeitig ausgeführt werden.

Seymour Cray sperrte sich lange Zeit gegen die Einführung von Multiprozessor-Fähigkeiten; seiner Meinung nach war eine einzelne, dafür aber sehr schnelle CPU mehreren langsameren CPUs überlegen. Begrenzte Multiprozessorfähigkeiten wurden erst mit dem Nachfolger der Cray-1 eingeführt, der Cray X-MP, die bis zu vier CPUs unterstützte.

Der erste massiv-parallele Computer von Cray, die Cray T3D, wurde 1993 ausgeliefert. Die T3D baute auf dem Alpha-Prozessor von DEC auf und unterstützte bis zu 2048 Prozessoren. Die CPUs der T3D und dem Nachfolgemodell T3E waren in der Topologie eines 3D-Torus miteinander verschaltet.

Cray lieferte ab der Cray-2 das Betriebssystem Unicos aus, ein Unix-kompatibles Timesharing-Betriebssystem. Auf diese Weise konnten die Benutzer auf dem Supercomputer selbst in einer Umgebung arbeiten, die ihnen von ihren Desktop-Workstations vertraut war.

In Zusammenarbeit mit Sun Microsystems entwickelte Cray die Cray CS6400, ein System mit bis zu 64 SuperSPARC-CPUs, das dynamisch in mehrere Partitionen unterteilt werden konnte. Die CS6400 war eines der ersten massiv-parallelen Systeme, die ein Standard-Betriebssystem (in diesem Fall Solaris) benutzten, und eignete sich damit auch für den Einsatz für Geschäftsanwendungen.

Die ersten Cray-Maschinen wurden in Germanium-Halbleitertechnik hergestellt. Aufgrund der hohen Abwärme wurden von Kühlflüssigkeit durchflossene Aluminiumblöcke direkt an die Platinen geklemmt. Spätere Maschinen (unter anderem die Cray-2, Cray-3, Cray-4 und Cray T90) wurden immersionsgekühlt: Die Leiterplatten schwammen in einem Bad aus Fluorinert (Perfluorcarbon), einer elektrisch nichtleitenden Kühlflüssigkeit. Ein bekanntes Zitat sagt aus, dass Cray im Grunde genommen eine Firma für Kühlschränke sei.

Physikalische Anforderungen an einen Supercomputer diktierten auch andere Teile des Designs. So musste bei der Cray-1 die einheitliche Länge der Verbindungskabel zwischen den einzelnen Leiterplatten genau eingehalten werden, um das korrekte Timing sicherzustellen. Die Lösung war ein Gehäuse im Design einer Säule mit auswärts gewandter Rundsitzgruppe: Die Säule enthielt die Leiterplatten, während die Sitzbank die Kühlaggregate beherbergte. Die Cray-2 wurde ebenfalls in Säulenform gebaut, um minimale Wege zwischen den einzelnen Bestandteilen des Computers sicherzustellen. Diese Features machten Cray zum Kult, eine Cray-Maschine war einfach anders.

1996 fusionierte Cray Research mit Silicon Graphics (SGI). Im März 2000 wurde Cray Research an die Tera Computer Corporation verkauft, die, nachdem der Verkauf am 4. April 2000 abgeschlossen war, in Cray Inc. umbenannt wurde. Seitdem werden wieder Supercomputer unter dem Namen Cray hergestellt.

Im Jahre 2004 wurde das Red Storm System (heute 204.2 TFLOPS[1]) für die Sandia National Laboratories fertig gestellt. Die darin angewendete Architektur für Höchstleistungsrechner wurde kommerziell in Cray XT3 eingeführt und mit Cray XT4 und Cray XT5 weiter verbessert. Ein entsprechendes „Jaguar“ System des Oak Ridge National Laboratory belegt derzeit (Stand: Juni 2011) mit einer Geschwindigkeit von rund 1,759 Petaflops Platz 3 der TOP500-Liste der Supercomputer [2].

Die Technologie von Cray fand Eingang in eine Reihe der Hochleistungsrechner anderer Hersteller. SGI verwendete Cray-Technologie, um die für die Origin2000 eingeführten Hochgeschwindigkeitsverbindungen für die Origin 3000 zu verbessern. Mit diesen Verbindungen werden in der Origin 3000 bis zu 2048 Prozessoren zu einem ccNUMA System gekoppelt. Dass die Verbindungen der 1996 eingeführten Origin2000 als CrayLink bezeichnet wurden, war reines Marketing, SGI hatte Cray Research ja gerade erst erworben.

Die Technik der Cray CS6400 wurde von Sun Microsystems weiterentwickelt und bildet die Basis der Sun E10000.

Liste der Computer

Cray Research

(1972–2000; 1996–2000 zu SGI gehörend)

Cray Computer Corp.

(1989–1995)

Cray Inc.

(2000–heute; Ergebnis des Zusammenschlusses zwischen Tera Computer Company und Cray Research)

  • Cray SX-6
  • Cray MTA-2
  • Cray Red Storm
  • Cray X1
  • Cray X1E
  • Cray XT3
  • Cray XD1
  • Cray XT4
  • Cray XMT
  • Cray X2
  • Cray CX1
  • Cray XT5
  • Cray XT6
  • Cray XE6
  • Cray XK6

Trivia

Eine Cray-Maschine ist im Film Sneakers – Die Lautlosen (mit Robert Redford in der Hauptrolle) als Kulisse im Büro der Figur Cosmo (gespielt von Ben Kingsley) zu sehen.

Einzelnachweise

  1. Red Storm System in der TOP500 Liste (in englischer Sprache)
  2. TOP500 Liste der leistungsstärksten Supercomputer vom Juni 2011 (in englischer Sprache)

Weblinks

 Commons: Cray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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