Costa Blanca

Costa Blanca
Xàbia Stadt

Costa Blanca (kat./span. weiße Küste) bezeichnet den Küstenabschnitt der spanischen Provinz Alicante, genauer von Denia im Norden bis Pilar de la Horadada im Süden.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name Costa Blanca ist kein historisch gewachsener Name oder geographischer Begriff, sondern in den 1950er Jahren künstlich von Tourismusmanagern geschaffen [1] [2]. Er spielt einerseits auf die traditionell weiß gestrichenen Häuser an, andererseits auf die Lichtverhältnisse, die den Sand weiß erscheinen lassen. Der Kontrast zwischen blauem Meer und heller Küste findet sich auch in der blau-weißen Flagge der Provinz Alicante (Stadt des Lichts), zu der die Costa Blanca großenteils gehört. Sie wird manchmal auch als Golf von Alicante bezeichnet. Im Süden schließt sich die Costa Calida an, das Mar Menor wird je nach Quelle zu beiden Küsten gerechnet.

Klima und Tourismus

Die Costa Blanca ist wegen ihres milden mediterranen Klimas ein beliebtes Ferienziel von Touristen aus Spanien und ganz Europa. Seit den 50er Jahren haben sich viele Deutsche in diesem Teil Spaniens angesiedelt. Für manche Deutsche mit Nazi-Vergangenheit war dort ein idealer Unterschlupf, da Franco ihnen ein unauffälliges Leben mit Schutz vor internationaler Strafverfolgung zusicherte (Quelle Spiegel 42, 2005). Nach dem Tode Francos und mit der Demokratisierung des Landes hat die Region einen Wirtschaftsaufschwung auch in der Tourismus-Industrie erlebt, der bis heute - abgesehen von gelegentlichen kleineren Einbrüchen - anhält. Die Costa Blanca zählt daher heute zu den Motoren der spanischen Wirtschaft. Mit dem Tourismus stieg auch das Bauvolumen, was die Region zur größten Baustelle Europas machte. Die Region hat bereits 13 Golfplätze mit angrenzenden Urbanisationen in Größen von bis zu zwanzigtausend Wohneinheiten. Weitere 52 Golfplätze sind in Planung. Im vergangenen Jahr wurden Genehmigungen für den Bau von 70.000 Projekten erteilt, ein Einbruch ist noch nicht abzusehen, wenngleich sich immer weniger Kunden finden lassen, die bereit sind, die erheblich gestiegenen Preise für eine Immobilie zu zahlen. Zunehmend macht sich bemerkbar, dass eben andere zahlungskräftigere Käuferschichten, vornehmlich aus Osteuropa, sich an der Costa Blanca ansiedeln. Ein Beweis hierfür ist die russisch-orthodoxe Kirche unterhalb der Nobelurbanisation Altea Hills.

Burg von Dénia
Altea

Mit der Aufwertung des britischen Pfundes und dem Ausbau der Flugverbindungen nach England wurde die Küste auch dem einfacheren englischen Publikum zugänglicher, das sich hauptsächlich im belebten Benidorm tummelt.

Zu den bekanntesten Ausflugszielen zählen die Freizeitparks Terra Mítica, Mundo Mar, Terra Natura und auch der Safari-Park in Vergel. In Valencia gibt es die Ciutat de les Arts y Ciencies, die Stadt der Künste und Wissenschaften, ein futuristisches Projekt mit einem Wissenschaftsmuseum, Planetarium und Wasserpark. Im angeschlossenen Kunstpalast werden Theaterstücke, Konzerte und Opern aufgeführt.

Alicante Hafen

Sicherlich sehenswert sind auch die kleinen Dörfer im Hinterland. Viele der Dörfer haben sich noch ihren spanischen Ursprung erhalten, andere Dörfer, die näher zur Küste liegen, sind von Feriensiedlungen und Luxusapartments nicht verschont geblieben. Trotzdem sind besonders die Dörfer Jalon, Lliber, Alcalali, Parcent, Murla, Castell de Castels, Guadalest und viele andere einen Besuch wert.

Bei einem Besuch an der weißen Küste kann sich jeder Besucher in Touristikinformationsbüros, die in jedem größeren Ort leicht zu finden sind, über das Hinterland und diverse Ausflugsmöglichkeiten erkundigen. In den Bergen von Jalon, in Les Murtes, gibt es ein deutschgeführtes Eselsgestüt, das sich für die Rettung und Erhaltung der vom Aussterben bedrohten andalusischen Riesenesel bemüht. Ein kommerzielles Interesse lässt sich jedoch auch hier bei den Betreibern nicht ausschließen.

Das Dorf Jalon, oder Xaló, in valencianischer Dialektsprache, ist bekannt für seine Weine, Rosinen und Mandelprodukte, sowie für seine Embutidos, luftgetrocknete Wurstsorten. Jeden Samstagsvormittag findet ein riesiger internationaler Flohmarkt statt, wo an die vorwiegend ältere Käuferschaft allerlei Billigkram verkauft wird. Den Erzählungen nach muss bei den Anfängen des Flohmarktes von Jalón ein Madrilene ein sehr kostbares Bild für wenig Geld gekauft haben. Seit dieser Berichterstattung, welche sich in ganz Spanien wie ein Lauffeuer verbreitet hat, wächst dieser Flohmarkt immer weiter.

Das Peñón de Ifach

Es gibt in diesen Dörfern wenig Unterkunftsmöglichkeiten, so dass man an die großen Hotels an den Küsten gebunden ist. Diese wenigen Unterkunftsmöglichkeiten sind monatelang ausgebucht. Mit ein wenig Glück kann man auf dem Weg von Jalon nach Benissa einige finden.

Im Gemeindegebiet Lliber hat sich seit ein paar Jahren eine internationale Schule unter englischer Führung angesiedelt. Dieses Angebot an englischsprachigem Unterricht wird nicht nur von zahlreichen Engländern, sondern auch von Deutschen, Russen, Spaniern, Niederländern, etc. gern angenommen.

Ein idyllisch gelegenes Ausflugsziel ist die Ruine des Preventori d'Aigües, eines ehemaligen Luxus-Kurhotels und späteren Tuberkulose-Sanatoriums nahe Alicante.

Südlich Alicantes sind der Fischerhafen Santa Pola mit der vorgelagerten Insel Tabarca, die Weltkulturerbe-Stadt Elche, die Bischofsstadt Orihuela und die Großstadt Torrevieja touristische Anziehungspunkte.

Bekannte Orte

Straße in Alicante

Galerie

Nachweise

  1. Breuer, Toni (1982): Spanien. 1. A., S. 213.
  2. Fründt, Hans-Jürgen (2009): Costa Blanca. 4. A., S. 77.

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