Cortenstahl

Cortenstahl
Aussichtsturm Rostiger Nagel aus COR-TEN am Sornoer Kanal

COR-TEN-Stahl (auch: Cortenstahl oder Kortenstahl) ist eine Stahllegierung, die sich durch eine hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet. Die Oberfläche von COR-TEN-Stählen ist mit einer besonders dichten Eisenoxidschicht überzogen, die für die hohe Rostbeständigkeit verantwortlich ist: Sie fungiert als Sperrschicht, die einen weiteren Zutritt feuchter Umgebungsluft verhindert und damit einen weiteren Rostangriff vermindert.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Der Amerikaner Byramji D. Saklatwalla meldete die Stahllegierung mit den Legierungszusätzen Kupfer, Phosphor, Silizium, Nickel und Chrom 1932 zum Patent an. Die United States Steel Corporation entwickelte den Stahl, der sich durch bis dahin nicht gekannte Witterungsbeständigkeit auszeichnete, und gab dem neuen Werkstoff den Namen COR-TEN-Stahl. Die Bezeichnung kommt dadurch zustande, dass die erste Silbe COR auf den Rostwiderstand (CORrosion resistance) und die zweite Silbe auf die Zugfestigkeit (TENsile strength) verweist. Als erstes deutsches Unternehmen nahm die Hüttenwerke Oberhausen AG Anfang 1959 die Herstellung von COR-TEN-Stahl auf.

Auch das historische Verfahren zur Herstellung von Puddelstahl erzeugte einen Werkstoff, der ähnliche Eigenschaften aufwies. Ein prominentes Beispiel ist in Deutschland die Griethausener Eisenbahnbrücke bei Kleve, die trotz fehlenden Schutzanstrichs kaum Korrosionsschäden aufweist.

Verwendung

COR-TEN-Stahl ist gut schweiß- und schmiedbar. Man unterscheidet zwischen Corten A Werkstoff-Nr 1.8962 und Corten B Werkstoff-Nr 1.8963.

Der Stahl wird für unterschiedlich geschweißte, geschraubte und genietete Konstruktionen eingesetzt, z. B. im Stahlhoch- und Brückenbau, im Behälterbau, bei Abgasanlagen sowie im Fahrzeug- und Gerätebau. Aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen und seiner charakteristischen Oberfläche/Patina wird COR-TEN-Stahl auch für Akzente in der Architektur eingesetzt wie zum Beispiel in dem Bau der Archäologischen Staatssammlung in München. Viele Bildhauer verwenden das Material für Skulpturen im Innen- und Außenbereich, da es witterungsbeständig ist und durch den Rost schnell eine individuelle Oberflächenstruktur erhält.

Siehe auch

Weblinks


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