Corihuayrachina

Corihuayrachina

Corihuayrachina ist ein Ruinenplatz in Peru in der Nähe von Choquequirao im Vilcabamba-Gebiet auf dem Bergplateau des Cerro Victoria.

Der britische Fotograf und Forscher Peter Frost und der Amerikaner Scott Gorsuch entdeckten 1999 bei einer Wanderung Spuren des Ortes.[1] Im Juni 2001 führte Frost eine Gruppe von Archäologen in das Gebiet, denen der Aufstieg in die auf 3.900 m liegende Stadt gelang. Sie entdeckten auf einer Fläche von 6 km² landwirtschaftliche Terrassenfelder, Getreidespeicher, Friedhöfe, Grabtürme, über 100 kreisförmige Gebäude, den Stumpf einer Pyramide und einen 8 km langen Kanal, der zur Bewässerung diente. Das religiöse oder administrative Zentrum dürfte ein offener Platz gewesen sein, unter dem sich eine Grabstätte befindet.[2]

Als die Forscher in Corihuayrachina eintrafen, war die Stadt schon geplündert worden. In den Gräbern befanden sich zwar Skelette, aber keine Grabbeigaben. Die gefundenen Tonwaren und Steinwerkzeuge zeugen von zwei unterschiedlichen Zeitabschnitten. Wahrscheinlich war die Stadt bereits um 1200 gegründet und wieder verlassen worden, um später wieder besiedelt zu werden. Der grandiose Ausblick auf die umliegenden schneebedeckten Berge wurde vermutlich zur religiösen Verehrung der Sonne und zur Entwicklung eines Kalenders genutzt.

Literatur

  • Grob, Onno: "Die letzte Zuflucht der Inka" in: National Geographic Deutschland Mai 2002, S.92-93

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Frost berichtet: "Diese Stätte übertrifft alles, was wir erwartet hatten. Sie erstreckt sich über sechs Quadratkilometer steilen Terrains." nach: Onno Grob: "Die letzte Zuflucht der Inka" in: National Geographic Deutschland Mai 2002, S.92
  2. Peter Frost: "Vermutlich haben sich die Bewohner aus zwei Gründen für diesen Ort entschieden: wegen der nahe gelegenen Silberminen und wegen seiner eignung für Zeremonien. Dies ist die einzige Stelle, von der aus alle schneebedeckten Gipfel der Gegend zu sehen sind." nach: Onno Grob: "Die letzte Zuflucht der Inka" in: National Geographic Deutschland Mai 2002, S.92
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