Contact (1997)

Contact (1997)
Filmdaten
Deutscher Titel Contact
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 144 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Robert Zemeckis
Drehbuch James V. Hart,
Michael Goldenberg
Produktion Steve Starkey,
Robert Zemeckis
Musik Alan Silvestri
Kamera Don Burgess
Schnitt Arthur Schmidt
Besetzung

Contact ist ein Science-Fiction-Drama aus dem Jahr 1997 von Regisseur Robert Zemeckis mit Jodie Foster und Matthew McConaughey in den Hauptrollen. Das Drehbuch basiert auf dem Roman Contact von Carl Sagan aus dem Jahr 1985.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Zusammenfassung der Handlung

Arecibo-Teleskop, Puerto Rico

„Wenn wir die Einzigen im Universum sein sollten, wäre das eine ziemliche Platzverschwendung.“ – dieser Satz ihres Vaters prägt die Funkamateurin Ellie Arroway bereits in ihrer Kindheit. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter und dem Verlust ihres Vaters, für dessen Tod sich Ellie mitverantwortlich fühlt, wendet sie sich der Wissenschaft zu. Sie versucht, für alles rationale Erklärungen zu finden, so auch bei ihrer Suche nach außerirdischer Intelligenz: Während ihrer Arbeit im Arecibo-Observatorium lernt sie beruflich den brillanten blinden Astrophysiker Kent Clark und den Assistenten Fisher, intim den Schriftsteller „Pater“ Palmer Joss näher kennen. Aufgrund des Mangels an vorzeigbaren Erfolgen und der hohen Kosten lässt ihr ehemaliger Mentor Dr. David Drumlin die Finanzmittel für das SETI-Projekt streichen.

Durch die Unterstützung des Großindustriellen S. R. Hadden kann sie ihre Suche in New Mexico mit den gekoppelten Radioteleskopen des Very Large Array fortsetzen und empfängt ein verschlüsseltes Radiosignal vom Stern Wega. Das Signal besteht aus einer Folge von Primzahlen und enthält als Oberwelle nicht nur Fernsehbilder der Eröffnungsrede der Olympischen Sommerspiele 1936, sondern darüber hinaus den Bauplan für eine Transport-Maschine. Eine Kommission, der auch Palmer Joss angehört, soll einen geeigneten Kandidaten für den Transport ermitteln. Dr. Arroway wird als Repräsentant der Erdbevölkerung abgelehnt, da die Kommission sie als Agnostikerin für nicht geeignet hält, eine mehrheitlich gläubige Menschheit zu vertreten. Stattdessen soll ihr ehemaliger Widersacher Dr. Drumlin die Reise antreten. Während eines Testlaufs wird die Maschine durch ein Selbstmordattentat des religiösen Fanatikers Joseph zerstört, wobei auch Dr. Drumlin getötet wird.

NASA-Illustration der Milchstraße

Bei einem Gespräch mit ihrem Förderer S. R. Hadden, der Ellies Lebensweg schon lange beobachtet und alle Einzelheiten aus ihrem Leben kennt, erfährt sie, dass parallel eine zweite Maschine auf der japanischen Insel Hokkaidō gebaut wurde. Damit reist sie zum Wega-System und weiter zum Ort eines unbeschreiblichen kosmischen Ereignisses, wo sie auf ein Wesen in der Gestalt ihres verstorbenen Vaters trifft. In dem folgenden Gespräch erfährt sie unter anderem, dass es noch viele weitere Zivilisationen im Universum gebe, die seit Milliarden von Jahren dasselbe Transportsystem nutzen, um Kontakt aufzunehmen. Über den Verbleib der Erbauer sei nichts bekannt, und auch die nichtmenschlichen Zivilisationen hätten längst nicht alle Fragen beantwortet: „Auf unserer Suche nach allem, was die Leere erträglich macht, haben wir nur eins gefunden... einander.“

Nach ihrer Rückkehr zur Erde ist dort nur ein Sekundenbruchteil vergangen und es besteht Skepsis, ob eine Reise tatsächlich stattgefunden hat. Die von Ellie beschriebenen Erlebnisse ließen sich auch mit Wahrnehmungstäuschungen oder Halluzinationen erklären. Ellie selbst zieht als mögliche wissenschaftliche Erklärung die Öffnung eines Wurmlochs (Einstein-Rosen-Brücke) heran. Es wird auch erwogen, ob der Milliardär Hadden, der inzwischen gestorben ist, den ganzen Vorgang geschickt inszeniert haben könnte. Ein internes Gespräch zweier Regierungsbeamter offenbart, dass die von Ellie mitgeführte Videokamera 18 Stunden lang Aufzeichnungen gemacht hat; angeblich sei auf dem Filmmaterial aber nichts zu erkennen. Ellies Wahrnehmung, die zerstörte Sesselaufhängung in der Transport-Kapsel und die 18-stündige Aufzeichnung sind somit Beweis oder Indizien dafür, dass eine (Zeit-)Reise stattgefunden hat.

Anfangssequenz

Der Film beginnt mit einer dreiminütigen computergenerierten Reise von der Erde durch unser Sonnensystem, die Milchstraße, die Magellansche Wolken und das Universum zum/aus dem Auge der jungen Ellie Arroway. Während dieser simulierten Kamerafahrt sind Ausschnitte von bekannten Liedern oder Zitate zu hören, welche die Entfernung der Radiowellen von der Erde veranschaulichen sollen:

Motive des Films

Wissenschaft und Religion

Ein zentrales Motiv des Films ist der Disput zwischen Wissenschaft (Ratio) und Religion (Glaube). Während das Weltbild von Ellie Arroway als Wissenschaftlerin auf nachweisbaren Fakten beruht und nicht auf dem Glauben, muss auch sie am Ende erfahren, dass ihr Erlebnis trotz der 18-stündigen Videoaufzeichnung nur dadurch für andere Menschen zu einem Teil der Wirklichkeit wird, wenn ihr Glauben geschenkt wird.

Ockhams Rasiermesser

Ein weiteres Motiv des Films ist das wissenschaftliche Prinzip Ockhams Rasiermesser: Pluralitas non est ponenda sine necessitate (Vielzahl ist nicht ohne Notwendigkeit zu setzen). Dieses besagt, dass von mehreren Theorien, die den gleichen Sachverhalt erklären sollen, die simpelste Theorie die plausibelste sei. Ellie Arroway argumentiert damit in philosophischen Diskussionen mit Palmer Joss. Anhand Ockhams Rasiermesser lasse sich die Existenz eines höheren Wesens für unwahrscheinlich erklären, weil der Wunsch der Menschen nach höheren Mächten eine simplere Erklärung für deren Gläubigkeit darstelle. Gegen Ende des Films führen Ellies fehlende Beweise für ihre Begegnung mit außerirdischen Wesen dazu, dass ihre Geschichte vor einem Untersuchungsausschuss als unwahrscheinlich beziehungsweise unglaubwürdig eingeschätzt wird; Ellie bleibt jedoch auch in dieser Situation ihren wissenschaftlichen Prinzipien treu und lässt ihre Befürwortung von Ockhams Rasiermesser unangetastet, obwohl damit ihr wissenschaftlicher Ruf auf dem Spiel steht.

Hintergrund

Im Film haben zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens kurze Gastrollen, in denen sie sich selbst spielen. Darunter 13 Fernsehreporter des Nachrichtensenders CNN (Larry King, Bernard Shaw, Leon Harris, Claire Shipman, Tabitha Soren, Natalie Allen, Robert D. Novak, Jill Dougherty, John Holliman, Bobbie Battista, Bryant Gumbel, Linden Soles, Geraldine A. Ferraro), Moderator Geraldo Rivera, der Moderator der Tonight Show Jay Leno, Schriftstellerin Ann Druyan, sowie die Pressesprecherin des Weißen Hauses Dee Dee Myers.

Für die Darstellung des Präsidenten der Vereinigten Staaten Bill Clinton wurde auf Archivmaterial zurückgegriffen und historische Reden so kombiniert, als spräche er über den außerirdischen Kontakt und befände sich am Drehort. Dies führte zu einem Protestbrief des Weißen Hauses, der die Dauer und Art und Weise dieser Collage als „unangebracht“ kritisiert. Sprecher des Weißen Hauses räumten ein, dass durch den 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten die Darstellung des Präsidenten in einer Parodie oder Satire zwar erlaubt sei, es jedoch etwas anderes wäre, den Präsidenten in einem kommerziellen Film so darzustellen, als hätte er etwas gesagt, das er so nie gesagt habe.[1] Die Filmmacher entgegneten, sie hätten das Drehbuch dem „Weißen Haus“ gegenüber offen gelegt. Zudem äußerte Regisseur Robert Zemeckis die Meinung, die Darstellung des Präsidenten der Vereinigten Staaten unterläge der Gemeinfreiheit („public domain“).

Kurz nach der Beschwerde des Weißen Hauses, kam auch aus der Führungsriege des Nachrichtensenders CNN Kritik an der massiven Präsenz von CNN-Mitarbeitern im Film auf. So äußerte sich CEO Tom Johnson im Nachhinein kritisch darüber, dass 13 Mitarbeitern die Erlaubnis zum Auftritt im Film gegeben wurde: „Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, Reporter in Spielfilmen auftreten zu lassen. Die CNN-Präsenz im Film erzeugt den Eindruck, dass wir von Time Warner manipuliert werden und es verwischt die Grenzlinie.[2]

Der Film endet mit der Widmung „For Carl“. Damit ist der Autor der Buchvorlage Carl Sagan gemeint, der – ebenso wie seine Frau Ann Druyan – an der Produktion des Films beteiligt war, jedoch noch vor Fertigstellung des Films am 20. Dezember 1996 verstarb. Auf die Frage, ob er persönlich an die Existenz hochentwickelten Lebens im All glaube, antwortete er: „Das Schlüsselwort in dieser Frage ist glauben. Meiner Ansicht nach glaubt man nur aufgrund zwingender Beweise.[3]

Kritiken

„Ein nach einem Entwurf und unter Mitarbeit des Astronomen Carl Sagan entstandener Film, der eine Mischung aus konventioneller Hollywood-Story und ernsthafter Beschäftigung mit der gerade in diesem Jahrzehnt wieder populären Frage nach Sinn, Herkunft und Ziel des Lebens anbietet. Dabei nähert er sich dem Grenzbereich von Wissenschaft und Religion mit mehr Konsequenz, als man von einem kommerziellen Studio-Produkt erwartet hätte, und verdient vor allem im Umfeld der äußerlichen und vernichtungsorientierten Science-Fiction-Filme der letzten Jahre besondere Aufmerksamkeit.“

Lexikon des internationalen Films[4]

„… ein zum Denken anregendes Meisterwerk.“

Filmstarts.de[5]

„… ein in weiten Strecken durchaus realistisches und spannendes Science-Fiction-Szenario.“

Rhein-Zeitung[6]

Auszeichnungen

Der Film gewann mehrere Filmpreise,[7] darunter den Golden Satellite Award, den International Monitor Award und den World Animation Celebration in der Kategorie „Best Use of Animation as a Special FX in a Theatrical“ (IMDb), sowie den Hugo Award für die beste Adaptation eines Science-Fiction-Romans. Contact war ebenfalls für einen Academy Award (Bester Ton) und einen Golden Globe (Jodie Foster als Beste Schauspielerin) nominiert.

Unterschiede zum Roman

In der Romanvorlage von Carl Sagan findet Ellie am Ende eine Botschaft, die in der Darstellung einer Irrationalen Zahl verborgen ist: ein Muster aus Nullen und Einsen, das einen Kreis darstellt. Den entscheidenden Hinweis dazu hat sie von den Außerirdischen erhalten, die nach eigenem Bekunden selbst nicht wissen, wer dafür verantwortlich ist. Da die Botschaft von jemandem stammen muss, der entweder an der Entstehung des Universums beteiligt war, oder seine Gesetze nachträglich beeinflusst hat, gibt sich hier eine höhere Macht zu erkennen. Es handelt sich also um eine Art Gottesbeweis, gleichzeitig um einen Beweis dafür, dass das Gespräch mit den Außerirdischen stattgefunden hat.

Im Roman werden fünf Personen zu den Außerirdischen geschickt. Die „Maschine“ ist weniger spektakulär als im Film und bleibt für die Außenstehenden unbeweglich am Boden stehen, während die Insassen erleben, wie sie in ein Wurmloch fallen.

In der Realität (und im Film) besteht das Very Large Array aus 27 Radioteleskopen, im Roman von Carl Sagan wird die Anzahl hingegen mit 131 Teleskopen angegeben und die Anlage als „Argus Array“ bezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.variety.com/article/VR1116676904.html?categoryid=13&cs=1
  2. http://www.variety.com/article/VR1116676904.html?categoryid=13&cs=1
  3. Bonusmaterial der DVD
  4. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=507270&sucheNach=titel
  5. http://www.filmstarts.de/produkt/35864,Contact.html
  6. http://rhein-zeitung.de/magazin/kino/galerie/c/contact/
  7. IMDb.com: Liste der Filmpreise für Contact

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