Conrad Haußmann

Conrad Haußmann
Conrad Haußmann

Conrad Haußmann, in manchen Quellen auch Konrad, (* 8. Februar 1857 in Stuttgart; † 11. Februar 1922 ebenda) war ein deutscher Politiker in der Demokratischen Volkspartei und später der DDP .

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Haußmann stammte aus einer demokratisch geprägten württembergischen Familie. Sein Vater Julius Haußmann war im Königreich Württemberg an der Revolution von 1848 beteiligt. Nach dem Abitur in Stuttgart studierte er in Zürich, München, Berlin und Tübingen Rechtswissenschaften und ließ sich 1883 als Rechtsanwalt in Stuttgart nieder. 1907 beteiligte er sich mit Hermann Hesse, mit dem er befreundet war, und Ludwig Thoma an der Gründung der politisch-literarischen Zeitschrift „März“, in der er teilweise unter dem Pseudonym Heinrich Hutter schrieb. Haußmann, der sich für die deutsch-französische Aussöhnung einsetzte, verschaffte Anatole France und Jean Jaurès die Möglichkeit, im „März“ zu schreiben.

Sein Sohn Wolfgang Haußmann (1903–1989) war Baden-Württembergischer Justizminister.

Partei

Haußmann trat schon in seiner Jugend der Volkspartei in Württemberg bei, die seit 1910 der württembergische Landesverband der Fortschrittlichen Volkspartei war.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er zu den Mitbegründern der Deutschen Demokratischen Partei und war maßgeblich daran beteiligt, dass die württembergischen Demokraten sich als Landesverband der DDP anschlossen.

Abgeordneter

Haußmann war von 1889 bis zu seinem Tode Landtagsabgeordneter in Württemberg, bis 1918 in der Zweiten Kammer der Landstände des Königreichs Württemberg, danach seit 1919 im Landtag des freien Volksstaats Württemberg.

Von 1890 bis 1918 gehörte er für den Wahlkreis Württemberg 9 (Balingen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen) dem Reichstag des Kaiserreiches an. 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, deren Vizepräsident er war. Außerdem leitete er dort den „Ausschuß zur Vorberatung des Entwurfs einer Verfassung des Deutschen Reichs“. Anschließend war er bis zu seinem Tode erneut Reichstagsabgeordneter.

Öffentliche Ämter

Haußmann war 1918 Staatssekretär in der Reichsregierung des Prinzen Max von Baden.

Literatur

  • Reinhold A. Helmut Franz: Das Problem der konstitutionellen Parlamentarisierung bei Conrad Haußmann und Friedrich von Payer. Göppingen 1977.
  • Karin Rabenstein-Kiermaier: Conrad Haußmann (1857–1922). Leben und Werk eines schwäbischen Liberalen. 1993, ISBN 3631457979
  • Jürgen Frölich: Conrad Haußmann (1857-1922). In: Reinhold Weber/Ines Mayer (Hrsg.): Politische Köpfe aus Südwestdeutschland. Stuttgart 2005, S. 43-54.
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 333. 

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Conrad Haußmann — Pour les articles homonymes, voir Hausmann. Conrad Haußmann (né le 8 février 1857 à Stuttgart mort le 11 février 1922 à Stuttgart) était un homme politique allemand. Cofondateur de la revue littéraire März et impliqué dans la… …   Wikipédia en Français

  • Haußmann — Haußmann,   1) Conrad, Politiker, * Stuttgart 8. 2. 1857, ✝ ebenda 11. 2. 1922; zunächst Rechtsanwalt, als Anhänger der süddeutschen Demokraten (Deutsche Volkspartei) Mitglied des württembergischen Landtags (1889 1922) und Mitglied des Reichstags …   Universal-Lexikon

  • Wolfgang Haußmann — (* 3. Juli 1903 in Stuttgart; † 6. März 1989 in Stuttgart) war ein baden württembergischer Politiker der FDP/DVP. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Haußmann — (* 8. Februar 1857 in Stuttgart; † 22. November 1907 ebenda) war Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Julius Haußmann — (* 27. Juli 1816 in Ludwigsburg; † 29. Juli 1889 in Stuttgart) war ein deutscher Kaufmann, Publizist und Politiker. Leben Julius Haußmann beendete sein Jurastudium in Tübingen ohne Abschluss und arbeitete dann in der Apotheke seines Vaters in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Has–Hau — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Nationalversammlung — Mitglieder des Reichstages Nationalversammlung  (1919–1920) –  1. Wahlperiode (1920–1924) –  2. Wahlperiode (1924) –  3. Wahlperiode (1924–1928) –  4. Wahlperiode (1928–1930) –  5. Wahlperiode (1930–1932) – …   Deutsch Wikipedia

  • Nationalversammlung (Weimar) — Die Weimarer Nationalversammlung, offiziell Verfassunggebende deutsche Nationalversammlung, war das verfassunggebende Parlament der Weimarer Republik. Eine Übersicht über alle Mitglieder der Versammlung gibt die Liste der Mitglieder der… …   Deutsch Wikipedia

  • Verfassunggebende deutsche Nationalversammlung — Die Weimarer Nationalversammlung, offiziell Verfassunggebende deutsche Nationalversammlung, war das verfassunggebende Parlament der Weimarer Republik. Eine Übersicht über alle Mitglieder der Versammlung gibt die Liste der Mitglieder der… …   Deutsch Wikipedia

  • Volksstaat Württemberg — Freier Volksstaat Württemberg Wappen Flagge (Details) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”