Compagnie des Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée

Compagnie des Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée
Anzeige von Alfons Mucha von 1897
Anzeige der PLM von 1914
Lokomotive der PLM

Die Compagnie des Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée oder kurz Compagnie Paris-Lyon-Méditerranée bzw. PLM war von 1857 bis 1938 die größte Privatbahn Frankreichs. Sie hatte ihren Firmensitz in Paris.

Die PLM betrieb Eisenbahnlinien im Südosten Frankreichs, insbesondere im Stromgebiet der Rhône, der Provence, zwischen Paris und Lyon, der Côte d'Azur sowie nach der Schweiz und Italien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorläufergesellschaften

Von 1843 bis 1856 wurden in Teilabschnitten von mehreren Unternehmen Eisenbahnlinien zwischen Paris und Lyon sowie zwischen Paris und Marseille aufgebaut und betrieben. Diese Einzelgesellschaften fusionierten zu zwei größeren Gesellschaften, und zwar der Compagnie du chemin de fer de Lyon à la Méditerranée (LM) und der Compagnie du chemin de fer de Paris à Lyon (PL), die mit staatlichen Zinsgarantien gestützt wurden.

Die LM vereinigte sich 1854 mit der Eisenbahn Dijon-Besançon-Belfort, 1855 schlossen die PL, die Paris-Orléans-Bahn und die Grand Central einen Vertrag zum Bau der Eisenbahn von Paris nach Lyon über Nevers, Moulins, Roanne, St. Etienne und Givors nebst Abzweigungen. 1856 wurde der Paris-Lyon-Eisenbahn die Konzession der Eisenbahn von Dôle nach Salins übertragen.

Zusammenfassung zur PLM und Ausbau

Am 11. April 1857 wurden die PL und LM selbst wieder aufgelöst, und zur PLM zusammengefasst. Erster Generaldirektor von 1862 bis 1882 war Paulin Talabot. Mit Verträgen von 1858 und 1859 wurde das Netz der PLM in ein altes (ohne Zinsgarantien) und in ein neues (mit Zinsgarantien) eingeteilt und die Vereinigung mit den Dauphinébahnen bestätigt.

Das alte Netz bildeten die vor der Konvention vom 11. April 1857 erworbenen Linien, das neue Netz umfasste die nach 1857 erworbenen und die neu konzessionierten Linien. Für das neue Netz garantierte der Staat für 50 Jahre eine 4%ige Verzinsung und Tilgung des aufgewendeten Kapitals.

Weitere Konzessionierungen an die PLM erfolgten 1863, mit denen der Staat der PLM den Bau der algerischen Eisenbahnen von Algier nach Oran über Blida und St. Denis du Sig (Sig) und von der Hafenstadt Philippeville (Skikda) nach Constantine mit insgesamt 506 km übertrug, die in weniger als 10 Jahren gebaut wurden.

Im Jahre 1867 kaufte die PLM die Linien Culoz - Aix-les-Bains und Chambery – Modane und übernahm den auf französischem Gebiet gelegenen Teil der Viktor-Emanuel-Bahn (Rhône-Mont-Cenis-Bahn). 1868 und 1875 erhielt die PLM zahlreiche neue Konzessionen, im letzteren Jahr allein für 20 Linien.

Durch die mit der Regierung abgeschlossene Konvention von 1883 wurde der PLM die Konzession für ein 1400 km langes Netz gewährt, zu dem noch 600 km in beiderseitigem Einverständnis zu bezeichnende Linien hinzutraten.

1896 wird der Pariser Gare de Lyon vom Architekten Marius Toudoire für die Weltausstellung von 1900 im Auftrag der PLM gebaut.

Netzumfang 1912

Netze in Frankreich Streckenlänge km
altes Netz («ancien Réseau ») 5779
Netz von 1883 («  Réseau de 1883 ») 2005
neues Netz („ nouveau Réseau“, auf Grund der Konvention von 1875 und früherer Verträge) 1798
Gesamt 9582
Linien im Ausland Streckenlänge km
La Plaine-Genève (Schweiz) 15
Lignes non incorporées (Grenze-Ventimiglia, alter Hafen-Marseille, Grenze-Genf-Eaux-Vives) 14
Algerisches Netz 513

Im Jahre 1912 waren dies insgesamt 10.124 km.

Die Garantieverpflichtungen des Staates gegenüber der PLM erloschen Ende 1914, aufgrund der Vertragskonventionen nahm die PLM noch den Staat mit 32 Millionen Francs für die Auszahlung der Aktionäre in Anspruch.

Eine interne Krise erschüttert die PLM im Jahre 1920: Meinungsverschiedenheiten zwischen den Führungskräften und dem Personal führen zu Streiks. Die PLM bestellt Anfang der zwanziger Jahre neues Material, jedoch sinkt der Umfang des Verkehrs 1928 wieder auf den Stand vor dem ersten Weltkrieg ab.

Letzte Modernisierungen und Übernahme

Anfang der 1930er Jahre erfolgte die Elektrifizierung der Linie Chambery – St. Modane und weiter in Richtung des Eisenbahntunnels am Mont Cenis sowie der Ausbau der Strecke Paris – Lyon. 1935 erfolgte der Übergang zum automatischen Streckenblock sowie Versuche mit Triebwagen, stromlinienförmigen Dampflokomotiven und großen Diesellokomotiven.

Die PLM wird 1938 in die nationale Gesellschaft SNCF integriert.

Weblinks und Quellen


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