Comites de Defensa de la Revolucion

Comites de Defensa de la Revolucion
Logo der CDR

Die Komitees zur Verteidigung der Revolution, Abkürzung CDR (spanisch: Comités de Defensa de la Revolución), sind eine am 28. September 1960 gegründete Massenorganisation der kubanischen Bevölkerung mit ca. 7,6 Mio. Millionen Mitglieder (2005). Die Mitgliedschaft ist offiziell freiwillig, jedoch sind rund 86 Prozent der kubanischen Bürger mit einem Mindesteintrittsalter von 14 Jahren in einer der 138.000 Comités organisiert.[1]

Bereits kurz nach der kubanischen Revolution von 1959 kam es zu verschärften innen- und außenpolitischen Spannungen mit den USA und der internen Opposition. Enteignungen, der Nichtzulassung freier Gewerkschaften und der Nichteinhaltung des Versprechens freier Wahlen einerseits entsprachen andererseits zunehmende konterrevolutionäre Aktivitäten in Kuba selbst und die Unterstützung solcher Gruppen von den USA aus durch den US-Geheimdienst CIA. Es kam zu Bomben- und Brandanschlägen gegen Zivileinrichtungen besonders in Havanna, der Hauptstadt Kubas. Diese richteten sich gegen wirtschaftlich wichtige Objekte wie Schiffe und Fabriken, aber auch gegen Kinos, Kaufhäuser und Sozialeinrichtungen, vorzugsweise zu Zeitpunkten, wenn mit großem Publikumsverkehr gerechnet werden konnte.

Mit der Gründung der CDR sollte die Bevölkerung gegen solche Anschläge geschützt werden. Außerdem entsprach die Mobilisierung der Bevölkerung für die Revolution auch dem politischen Konzept der Revolutionäre, die damit eine basisdemokratische Organisation schaffen wollten.

Der Wahlspruch der CDR lautet: „In jedem Stadtviertel Revolution!“ („En cada barrio revolución“).

Nach der Gründung lag die Hauptaktivität der CDR in dem Wachdienst, an dem alle Cederistas (Mitglieder der CDR) teilnehmen. Die CDR-Patrouillen haben keinerlei exekutive Funktion und sind auch nicht bewaffnet. Im Fall von verdächtigen Vorkommnissen haben sie lediglich die Aufgabe, die Polizei zu verständigen.

Mit dem Nachlassen der Bombenanschläge nach der missglückten Invasion in der Schweinebucht durch Exilkubaner im Auftrag der US-Regierung verschob sich der Tätigkeitsbereich der CDR. Während der Patrouillendienst nun der Eindämmung von Kriminalität diente, kamen soziale Aufgaben hinzu:

CDR-Propaganda in Santiago de Cuba
  • Organisierung von flächendeckenden Impfkampagnen und Gesundheitsvorsorge (Hygiene)
  • Altenfürsorge
  • politische Diskussion von Gesetzesvorschlägen und Entscheidungsfindung
  • Weiterleitung von Beschwerden der Bevölkerung an die zuständigen staatlichen Organe (z. B. defekte Wasserleitungen oder Stromausfall)
  • Mobilisierung der Bevölkerung für die politischen Ziele der Revolution

Bis zur Abhaltung der ersten Wahlen für die Nationalversammlung Poder Popular (Volksmacht), eines an der Rätedemokratie angelehnten Systems, im Jahre 1975 hatten die CDR auch die Rolle einer basisdemokratischen Willensbildung innerhalb des kubanischen Staates.

Kritik

Kritiker in- und außerhalb Kubas werfen den CDR häufig vor, ein Spitzelsystem zu sein. Diese Auffassung wird damit belegt, dass die Polizei sich in ihren Ermittlungen bei Delikten, sowohl mit kriminellen aber auch mit politischem Hintergrund, häufig an die CDR wendet. Es heißt, die CDR (das heißt vor allem: deren jeweilige Präsidenten und Sekretäre) führten Listen über alle Bewohner des Viertels und deren Lebensgewohnheiten, organisierten "spontane" Proteste und politische Kundgebungen, kontrollierten "freiwillige" soziale Arbeitsleistungen und wirkten insgesamt als eine Art Blockwartesystem. Wer sich nicht konform verhalte, habe mit Nachteilen bei der Medikamentenversorgung oder anderen Problemen im sozialen Nahebereich zu rechnen.

Dem gegenüber verweisen die Anhänger der kubanischen Revolution auf die positive Funktion der CDR bei der Kontrolle von Verbrechen und der Förderung der Volksgesundheit und lehnen den Vergleich mit den Blockwarten faschistischer Systeme mit Entschiedenheit ab.

Andere revolutionäre Bewegungen haben mit unterschiedlichem Erfolg versucht das CDR-System auf ihr Land zu übertragen, wie etwa die Sandinisten in Nikaragua (Comités de Defensa Sandinista – Sandinistische Verteidigungskomitees), Angola oder neuerdings Venezuela.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. libertaddigital.com: Los CDR, según la agencia EFE vom 27. September 2007

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