Colascione

Colascione
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Der Colascione (auch Calascione, ital. , [kolaˈʃoːne]; franz. Colachon [kɔlaˈʃɔ̃]) ist ein Zupfinstrument mit lautenartigem Resonanzkörper und sehr langem Hals.

Der Colascione war vor allem in Unteritalien in Gebrauch. Das Instrument besitzt zwei Saiten, die in Quinten gestimmt sind.

Inhaltsverzeichnis

Bau

Das Lauteninstrument besitzt einen Wirbelkasten mit Flankenwirbeln und auf der Resonanzdecke einen Steg, dazu hat es bis zu 24 Bünde auf dem Hals. Anstelle einer Holzdecke auf dem Korpus hatten einige Instrumente eine geteilte Pergamentdecke nach morgenländischer Art.

Vorkommen

Der Colascione kommt, wie der Name verrät, aus Italiens Süden. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde er dort aus der Kirche verwiesen und geriet bald in Vergessenheit. Heutzutage ist der Colascione nur selten anzutreffen, zum Beispiel bei den sizilianischen Sunaturi.

In der Literatur wird der Colascione oft mit dem Calichon verwechselt, einer Bassvariante der Mandora.

Entstehung und Entwicklung

Bemerkenswert ist die große Ähnlichkeit des Colascione mit Instrumenten wie der Dutâr oder auch der Sitâr. Dennoch gibt es eine große Abweichung, welche durch den Steg auf der Decke gegeben ist. Möglicherweise wurde die Sitâr in Süditalien unter dem Einfluss des Lautenbaus zum Colascione entwickelt.

Der älteste erhaltene Colascione weist den abgeknickten Wirbelkasten einer Laute auf.

Quellennachweis

  • Sachs, C.: Handbuch der Musikinstrumentenkunde, Breitkopf und Härtel, Wiesbaden 1979, S. 227f.

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