Cliff Burton

Cliff Burton
Cliff Burton 1986

Clifford Lee Burton (* 10. Februar 1962 in Castro Valley, Alameda County; † 27. September 1986 nahe Ljungby in Schweden), genannt Cliff, war Bassist und wurde bekannt mit der Thrash-Metal-Band Metallica.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Kindheit und Jugend (1962–1980)

Clifford Lee Burton wurde als Sohn der Hippie-Eltern Jan Burton, aus Tennessee stammend, und Ray Burton geboren. Er hatte zwei Geschwister und ging zur Highschool und zum College in San Francisco, wo er Musikkurse besuchte.

Sein erstes Instrument war das Klavier. Dies sollte seine spätere Spielart auf dem Bass beeinflussen. Er spielte stets nur mit Fingern, benutzte aber auch Gitarrentechniken wie Tapping oder Harmonics. Ebenso beeinflusste das Klavier seinen Musikgeschmack, der von den Misfits, Black Sabbath, Jimi Hendrix und Motörhead bis zu Ludwig van Beethoven und Johann Sebastian Bach reichte.

Das Bassspiel begann er im Jahr 1976. Er musizierte öfter mit einigen Freunden, die sich EZ Street nannten. Sie spielten viele Coverversionen und nach eigenen Angaben merkwürdige Eigenkompositionen.[1]

Trauma (1980–1982)

Nach Abschluss der Highschool 1980 schloss er sich der Heavy-Metal-Band Trauma an, der er bis 1982 angehörte. Bei einem Konzert von Trauma waren auch die nach einem Nachfolger für den Bassisten Ron McGovney suchenden Mitglieder von Metallica anwesend. Sie waren sehr von seiner Version des Bass-Solos Anesthesia (Pulling Teeth) fasziniert, so dass sie Burton anboten, sich ihnen anzuschließen.

Metallica (1982–1986)

Burton spielte auf den Alben „Kill ’Em All“ (1983), „Ride the Lightning“ (1984) und „Master of Puppets“ (1986). Laut einer Anekdote stammt der Titel des ersten Albums von Burton selbst. Nach einem Treffen mit Plattenbossen, denen der ursprüngliche Titel „Metal Up Your Ass!“ nicht gefiel, sagte er knapp „Kill all the fucking record distributors. Just kill 'em all, man!!!“ (übersetzt: „Töte alle verdammten Platten-Vertreiber…töte sie einfach alle, Mann“).

Cliff Burton war einer der ersten Bassisten, die ihr Bassspiel experimentell mit Verzerrer- und Wah-Wah-Effekten gestalteten und wird von vielen als einer der begabtesten Rockbassisten der 1980er-Jahre bezeichnet.

Die Band sagt heute, Burton sei das musikalischste Mitglied der Band gewesen. Seine Einflüsse, die unter anderem klassisch orientiert waren, sind auf den ersten drei Alben deutlich zu hören, er arbeitete auch beim Songwriting mit.

Beispiele für seinen unverwechselbaren Stil sind:

  • das 4-minütige Bass-Solo Anesthesia (Pulling Teeth) vom Debüt-Album Kill ’Em All
  • das chromatische Intro von For Whom the Bell Tolls (Ride the Lightning), das oft fälschlicherweise für ein Gitarrenriff gehalten wird
  • die Bassstimme des Instrumental-Stückes The Call of Ktulu (Ride the Lightning)
  • die Bassstimme des Instrumentals Orion (Master of Puppets), die ein als typisch für Burton geltendes Interludium enthält
  • bewusster Einsatz von diversen Verzerrern, Wah-Wah-Pedalen und anderen Effekt-Geräten
  • Soli, die ausschließlich für Live-Auftritte geschrieben wurden

Das Stück To Live Is to Die (…And Justice for All), das zwar nach seinem Tod veröffentlicht wurde, enthält jedoch viele von Burton geschriebene Riffs. Der Text besteht ausschließlich aus einem Gedicht Burtons:

„When a man lies, he murders some part of the world. These are the pale deaths which men miscall their lives. (Übersetzung: Wenn ein Mann lügt, ermordet er einen Teil der Welt. Dies sind die bleichen Tode, welche die Menschen fälschlich als ihre Leben bezeichnen.)
All this I cannot bear to witness any longer. Cannot the kingdom of salvation take me home? (Übersetzung: Ich kann nicht länger ertragen, das alles anzuschauen. Kann nicht das Königreich der Erlösung mich nach Hause holen?)“

Mit dem Album „Master of Puppets“ schafften Metallica den endgültigen Durchbruch, der ihnen unter anderem den Platz als Vorgruppe auf Ozzy Osbournes Tour im Frühjahr 1986 brachte. Im Sommer/Herbst dieses Jahres ging die Band auf Europa-Tournee.

Tod

Gedenkstein nahe der Unfallstelle

Auf dem Weg von einem Konzert in Stockholm nach Kopenhagen geriet der Metallica-Tourbus in den frühen Morgenstunden des 27. September 1986 außer Kontrolle und stürzte auf die Seite. Schlagzeuger Lars Ulrich brach sich einen Zeh und Tourmanager Bobby Schneider kugelte sich die Schulter aus. Der zum Zeitpunkt des Unfalls schlafende Cliff Burton wurde durch ein Busfenster geschleudert und unter dem umstürzenden Fahrzeug begraben.

Der Fahrer des Busses sagte am Unfallort aus, dass der Bus durch Eis auf der Straße ins Schleudern gekommen sei. Bandleader James Hetfield ging eine kurze Strecke zurück, konnte jedoch kein Eis finden. Hetfield sagte unter anderem, der Atem des Fahrers hätte nach Alkohol gerochen. Der Fahrer kam vor Gericht, wurde aber freigesprochen.

Cliff Burton starb im Alter von 24 Jahren. In der kalifornischen Rock-Szene wurde sein Tod mit großer Bestürzung aufgenommen. Die Band Anthrax und die Produzenten des Albums „Kill ’Em All“, John und Marsha Zazula, schalteten doppelseitige Todesanzeigen in der Rockzeitung Kerrang!. Auch andere Zeitschriften und Musiker würdigten den verstorbenen Bassisten. Der Megadeth-Kopf und ehemalige Metallica-Gitarrist Dave Mustaine widmete Burton den Titel „In My Darkest Hour“. Außerdem ist ihm das Anthrax-Album Among the Living gewidmet.

Burtons Körper wurde eingeäschert und seine Asche an seinem Lieblingsort, der Maxwell Ranch, verstreut. Bei der Zeremonie wurde das zum Großteil von Burton geschriebene Instrumentalstück „Orion“ vom Album „Master of Puppets“ gespielt.

Nach dem Tod ihres Bassisten sammelte der Rest der Band Videomitschnitte ihrer Konzerte, die ihnen von Fans aus der ganzen Welt zur Verfügung gestellt wurden. Dazu kamen Fernsehmitschnitte und private Aufnahmen aus den dreieinhalb Jahren mit Cliff Burton als Bassist bei Metallica. Da Metallica zur damaligen Zeit den Fans noch Aufnahmen und Mitschnitte auf ihren Konzerten erlaubte, konnte so eine Menge an Material angesammelt werden, aus dem dann die 90-minütige Video-Kompilation „Cliff ’Em All!“ entstand. Es war das erste Video, das Metallica veröffentlichte.

Posthum wurde auf dem Metallica-Album …And Justice for All das Instrumentalstück „To Live Is to Die“ veröffentlicht, das aus Song- und Gedichtfragmenten von Burton besteht. Neuer Metallica-Bassist nach Cliff Burtons Tod wurde Jason Newsted.

Equipment

Cliff Burton besaß drei Bässe, zwei Verstärker, zwei Effektgeräte und ein Wah-Wah-Pedal. Der erste Bass, den er live benutzte, war ein speziell modifizierter Rickenbacker 4001.

Bässe
  • Rickenbacker 4001 (kam hauptsächlich auf der ersten Tournee, in Clubs und auf der Kill ’Em All-Tour zum Einsatz, auch durch Auftritte mit seiner vorherigen Band Trauma erlangte der Rickenbacker Bekanntheit.)
  • Alembic Spoiler (wurde fast ausschließlich nur auf der Ride the Lightning Tournee eingesetzt, da dieser noch im selben Jahr gestohlen wurde.)
  • Aria Pro II (wurde hauptsächlich auf der Damage Inc. Tour im Jahre 1986 eingesetzt, da der Rickenbacker, welchen Burton eigentlich spielen wollte, zu dieser Zeit nicht funktionsfähig war.)
Verstärker
Effektgeräte

Der Aria Pro II Bass Cliff Burtons erlangte besondere Berühmtheit, durch seine Seltenheit. Welches Modell der Firma er genau besaß ist nicht bekannt, da die Modelle sich untereinander sehr ähnelten, und Burton selbst nie erwähnte um welches Modell es sich genau handelte. Allerdings wird von der Firma heute eine Art Neuauflage des Basses vertrieben. Vielmehr ist es ein einfaches Signatur-Instrument angelehnt an die Eigenschaften und das Design des Basses. Es handelt sich hierbei um die Modelle Aria Pro II SB-CB und Aria Pro II SB-CB 1000.

Diskografie

Außer dem Demo von 1982 sind alle Werke mit Metallica bei Megaforce Records erschienen.

Demo
  • 1982: Demo (unabhängiges Label, mit Gruppe Trauma)
  • 1983: Megaforce Demo
  • 1983: Ride the Lightning Demos
  • 1985: Master of Puppets Demos
EP
  • 1984: Creeping Death
  • 1985: Whiplash
Album
  • 1983: Kill ’Em All
  • 1984: Ride the Lightning
  • 1986: Master of Puppets

Literatur

  • Joel McIver: To Live is to Die. The Life and Death of Metallica's Cliff Burton. Jawbone, 2009, ISBN 978-1906002244.

Einzelnachweise

  1. „Cliff in our Minds“

Weblinks

 Commons: Cliff Burton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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