Clemens Schaefer

Clemens Schaefer

Clemens Schaefer (* 24. März 1878 in Remscheid; † 9. Juli 1968 in Köln) war ein deutscher Physiker.

Leben und Werk

Schäfer war der Sohn eines Juristen, besuchte in Köln das Gymnasium und studierte dann an den Universitäten Bonn und Berlin. Er war aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindungen Arminia-Bonn und Askania (jetzt K.St.V. Askania-Burgundia Berlin) im KV. In Berlin promovierte Schäfer 1900 bei Emil Warburg mit einer experimentellen Arbeit und war ab 1903 Privatdozent. 1910 wurde er in Breslau außerordentlicher Professor für theoretische Physik, nachdem er Assistent bei Otto Lummer und Ernst Pringsheim war, 1917 als Nachfolger Pringsheims ordentlicher Professor. 1920 bis 1926 war er Professor für Experimentalphysik in Marburg, wo er 1923/4 auch Rektor war. In Marburg wurde er Ehrenphilister der katholischen Studentenverbindung Thuringia im KV. 1926 ging Schäfer wieder als Professor (für Experimentalphysik) und Direktor des Physikalischen Instituts nach Breslau, wo Fritz Reiche sein Kollege war. Nach der Vertreibung im Januar 1945 lebte Schäfer in Köln und erhielt 1946 den Lehrstuhl für Allgemeine Physik an der Universität Köln.

Schäfer forschte auf sehr unterschiedlichen Gebieten von der Optik (1930 erschien sein „Das ultrarote Spektrum“ über Infrarotspektroskopie), Farbentheorie, Elastizität (zum Beispiel Ultraschall in Kristallen) bis zur Thermodynamik, sowohl theoretisch als auch experimentell. Er gab mit seinem Marburger und Breslauer Kollegen Ludwig Bergmann das bekannte Lehrbuch der Experimentalphysik heraus (in erster Auflage 1943 bei de Gruyter), dessen Nachfolger als „Bergmann-Schaefer“ noch heute völlig neu bearbeitet herausgegeben wird. Mit Bergmann schrieb er auch 1942 die „Grundaufgaben des physikalischen Praktikums“. Bekannt war auch seine dreibändige „Einführung in die theoretische Physik“ bei de Gruyter (zuerst 1921). 1919 erschien seine „Prinzipe der Dynamik“. Er schrieb auch einen Kommentar und gab die erdmagnetischen Arbeiten von Carl Friedrich Gauß in dessen Werkausgabe heraus.

Schäfer war Mitglied verschiedener Akademien der Wissenschaft (Halle/Saale, Bologna, Göttingen und München). Er erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem die Gauss-Weber-Medaille der Universität Göttingen und das Große Bundesverdienstkreuz. Zu seinem 75. und 80. Geburtstag erschienen jeweils Festschriften.

Er ist der Vater des Althistorikers Hans Schaefer. Zu seinen Doktoranden zählt Karl Wirtz.

Literatur

  • Ludwig Bergmann: Clemens Schaefer zum 80. Geburtstag. In: Naturwissenschaften, Bd. 45 (1958), S. 121.
  • Siegfried Koß: Clemens Schaefer. In: Ders.: Biographisches Lexikon des KV, Bd. 5. SH-Verlag, Schernfeld 1998, ISBN 3-89498-055-9, S. 107f.

Weblinks


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