Clemens Lammers

Clemens Lammers
Clemens Lammers

Clemens Lammers (* 16. September 1882 in Peterswaldau, Schlesien; † 25. April 1957 in Berlin) war ein deutscher Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch des Prinz-Heinrich-Gymnasiums in Berlin und des Königlichen Gymnasiums in Heiligenstadt studierte Lammers Rechte und Volkswirtschaft in Berlin. Von 1906 bis 1911 war Lammers als Referendar an einem Berliner Gericht tätig. Nach dem 2. Staatsexamen trat er in die Leitung industrieller Verbände in Düsseldorf ein.

Nachdem er von 1906/07 dem Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 angehört hatte, nahm Lammers als Reserveoffizier am Ersten Weltkrieg teil. Nachdem er in der Marneschlacht verwundet wurde, erhielt er im Oktober 1914 das Eiserne Kreuz I. Klasse. Nach einer weiteren Verwundung im Dezember 1914 vor Ypern verbrachte Lammers das Jahr 1915 in Lazaretten in Düsseldorf und Berlin. 1917 schied er aus der Armee aus, als er zur Leitung des Papiermacher-Kriegsausschusses nach Berlin berufen wurde.

Nach dem Ende des Krieges verdiente Lammers seinen Lebensunterhalt als Berater von industriellen Unternehmen und Organisationen in wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. 1922 wurde er in das Präsidium und in den Vorstand des Reichsverbandes der deutschen Industrie (RdI) gewählt. Ferner war er Aufsichtsratsmitglied der IG Farben AG und Mitglied des Direktoriums der Disconto-Gesellschaft und der Bank für deutsche Industrie-Obligationen

Politisch betätigte Lammers sich in der katholischen Zentrumspartei für die er von 1924 bis 1929 als Abgeordneter im Reichstag saß. In den Jahren 1926 und 1927 nahm er als deutscher Delegierter an der Weltwirtschaftskonferenz teil. Seit 1926 gehörte er dem deutschen Enquete-Ausschuss als Vorsitzender an. 1928 wurde er zudem Mitglied des Comité Consultatif des Völkerbundes.

Nach 1945 saß Lammers bis zu seinem Tod erneut in verschiedenen Aufsichtsräten.

Clemens Lammers war ein Bruder von Aloys Lammers und seit seiner Studentenzeit Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Askania-Burgundia im KV.[1]

Schriften

  • Wirtschaft und Kultur, Berlin 1924.
  • Kartellgesetzgebung des Auslandes, Berlin 1927. (auch ins Französische übertragen)
  • Verlauf und Ergebnis der Internationalen Wirtschaftskonferenz des Völkerbundes zu Genf (vom 4. bis 23. Mai 1927), Berlin 1927. (auch französische Ausgabe)
  • Internationale Industrie-Kartelle, Berlin 1930.
  • Autarkie, Planwirtschaft und berufsständischer Staat?, Berlin 1932.
  • Allgemeiner Bericht über die wirtschaftlichen Seiten der internationalen Industrie-Kartelle, Berlin 1932.

Weblinks

Quellen

  1. Biographisches Lexikon des KV Band 4 -ISBN 3-89498-055-9- S. 73

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