Clemenceau (R98)

Clemenceau (R98)
Clemenceau aircraft carrier
Geschichte Wappen der französischen Marine
Hersteller: Arsenal de Brest
Bestellt: 1954
Kiellegung: November 1955
Fertigstellung: 21. Dezember 1957
Indienststellung: 22. November 1961
Außerdienstellung: 1. Oktober 1997
Heute: Seit 8. Februar 2009 in Graythorpe[1]
Abwrackung: bis Mitte 2010 bei Able UK[2]
Allgemeine Daten
Wasserverdrängung: normal: 24.200 Tonnen
maximal: 32.500 t
Länge: 265 m
Breite: 51,20 m
Höhe:
Tiefgang: 8,60 m
Antrieb: 6 Indret Dampfkessel
4 Dampfturbinen
mit 126.000 PS, 2 Propeller
Geschwindigkeit: 32 Knoten
Reichweite: 7.500 Seemeilen bei 18 Knoten
Besatzung: 1338 Seeleute, inkl. 64 Offiziere (1920 Seeleute inkl. Flieger). 984 Seeleute, wenn nur Helikopter an Bord sind
Bewaffnung: 8 × 100-mm-Geschütztürme (Original); in den 90ern, 4 Türme wurden ausgetauscht gegen 2 SACP-Crotale-EDIR-Systeme, mit 52 Raketen; 5 × 12,7mm MG.
Sensoren:
  • 1 × DRBV-23B-Luftraumüberwachungsradar
  • 1 × DRBV-50-Oberflächensuchradar (später ersetzt durch: DRBV-15)
  • 1 × NRBA-50-Anflugskontrollradar
  • 1 × DRBI-10-Dreidimensionales Luftraumüberwachungsradar
  • mehrere DRBC-31-Feuerleitradargeräte (später ersetzt durch: DRBC-32C)
  • DRBN-34-Navigationsradargeräte
Flugzeuge ca. 40 Stück :

Die Clemenceau (R 98) war ein leichter Flugzeugträger der französischen Marine. Sie war das achte Trägerschiff und wurde wie ihr Schwesterschiff, die Foch, konventionell angetrieben. Zusammen bildeten sie von den 1960er bis in die 1990er Jahre das Rückgrat der Französischen Marine. Sie war nach einem Schlachtschiff der Richelieu-Klasse das zweite Kriegsschiff, das nach Georges Clemenceau benannt wurde. Die Kiellegung dieser ersten Clemenceau hatte 1939 stattgefunden, das Schiff war aber nicht mehr fertiggestellt worden.

Inhaltsverzeichnis

Einsätze

Die Clemenceau war unter anderem an folgenden Operationen beteiligt:

Außerdienststellung und Abwrackung

Die Clemenceau wurde am 1. Oktober 1997 außer Dienst gestellt und 2003 zum Abwracken verkauft. Eine Initiative aus vier Umweltschutzorganisationen, darunter Greenpeace, verzögerte mit einer Klage jedoch den Transfer zum Schiffsschrottplatz im Ausland, weil sich an Bord des Schiffes giftige Substanzen wie Quecksilber, Blei und weit über 100 Tonnen krebserregender Asbest befinden sollten, deren umweltgerechte Entsorgung am damals geplanten Verschrottungsort in der Türkei nicht gewährleistet sei. Nach offiziellen Angaben sollten nur rund 45 t Asbest an Bord sein. Das französische Gericht erklärte sich schließlich für nicht zuständig, da es sich um eine Militärangelegenheit handle. Daraufhin intensivierte Greenpeace seine internationale Kampagne. Einige Aktivisten besetzten kurzzeitig das Schiff.

Greenpeace berief sich auf die Basler Konvention gegen Giftmüllexporte und wollte zudem auf die Arbeitsbedingungen in den Docks von Alang in Indien, wo die Clemenceau nun abgewrackt werden sollte, aufmerksam machen.

Am 31. Dezember 2005 verließ das Schiff, nun mit der Bezeichnung Q790, im Schlepp eines russischen Schleppers den Hafen von Toulon mit Kurs Indien. Die Passage des Schleppverbandes durch den Sueskanal kam nur nach einer hohen Geldzahlung Frankreichs an Ägypten zustande, da die ägyptische Regierung wegen Umweltbedenken zunächst die Durchfahrt verweigerte. Nachdem der Oberste Gerichtshof Indiens am 13. Februar 2006 dem Schiff, das sich mittlerweile im Indischen Ozean befand, wegen unklarer Gefahrenlage für Gesundheit und Umwelt die Einreise in indische Hoheitsgewässer verweigert hatte, verbot auch der französische Staatsrat vorläufig dessen Verschrottung. Am 15. Februar ordnete Präsident Jacques Chirac die Rückkehr der Clemenceau nach Frankreich an, am 15. Mai traf die Clemenceau in Brest ein. Ein neues Gutachten sollte nun klären, welche Giftstoffe in welchen Mengen an Bord vorhanden sind.

Im Juli 2008 wurde bestätigt, dass die Clemenceau im englischen Hartlepool abgewrackt werden soll, wo sie am 8. Februar 2009 eintraf.[3] Bis Januar 2010 war das Schiff komplett abgewrackt.[4]

Schematische Darstellung

1: 100-mm-Geschütz; 2: Zielradar DRBC-31; 3: Aufzug; 4: Kran; 5: Anflugradar; 6: Höhenradar DRBI-10; 7: Schornstein; 8: DRBV-20-Überwachungsradar; 9: Tacon Funkabke; 10: Tiefen-/Oberflächenradar DRBV-50; 11: Luftüberwachungsradar DRBV-23; 12: Höhenradar DRBI-10; 13: Zielradar DRBC-31


1: 100-mm-Geschütz; 11: Luftüberwachungsradar DRBV-23; 14: OP3-Landespiegel; 15: 4-Blatt-Propeller


1: 100-mm-Geschütz; 13: Zielradar DRBC-31 radar; 16: HF-Radioantennen; 17: Seitentreppe


Siehe auch

Weblinks

 Commons: Clemenceau (R98) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ghost ship arrives in north-east, BBC News. 8. Februar 2009. Abgerufen am 5. März 2009. 
  2. Q790/Le Clemenceau update. Able UK Ltd. Abgerufen am 3. Februar 2010.
  3. Flugzeugträger "Clemenceau" in England angekommen, AFP. 8. Februar 2009. 
  4. Lindsay Bruce: Ghostship work ends at Hartlepool dock, Evening Gazette, 24. Januar 2011, Zugriff am 13. Februar 2011

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