Claude Debussy

Claude Debussy
Claude Debussy, ca. 1908 (Foto von Nadar)

Achille-Claude Debussy (* 22. August 1862 in Saint-Germain-en-Laye; † 25. März 1918 in Paris) war ein französischer Komponist des Impressionismus, seine Musik gilt als Bindeglied zwischen Romantik und Moderne.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit

Geboren am 22. August 1862, als erstes von fünf Kindern, wurde Claude Debussy als Sohn von Manuel-Achille Debussy und seiner Frau Victorine eingetragen. Getauft wurde er erst zwei Jahre später, was für die damalige Zeit außergewöhnlich spät war. Seine Taufpaten waren der Bankier Achille Arosa und Debussys Tante Octavie de La Ferronière.

Debussy wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater führte ein Steingut- und Porzellangeschäft in Saint-Germain. Dieses musste er wenige Jahre nach Debussys Geburt aufgeben, da es nicht rentabel war. Nach der Geschäftsaufgabe zog Manuel-Achille Debussy mit seiner Familie nach Paris und arbeitete als Buchhalter bei einer Eisenbahngesellschaft.

Musik spielte im Hause Debussy keine besondere Rolle, aber der Vater mochte die Operette und soll seinen Sohn auch zu einigen Aufführungen mitgenommen haben.

Claude hat nie eine Schule besucht. Die spärlichen Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens vermittelte ihm seine Mutter. Als Erwachsener versuchte Debussy diese Defizite auszugleichen, allerdings bereiteten ihm Orthographie und Grammatik zeitlebens Schwierigkeiten.

Als Kind besuchte er öfter seine Paten in Saint-Cloud und in Cannes. Die Erfahrung der ländlichen Umgebung war für ihn ein sehr gegensätzliches Erlebnis zu seinem normalen Alltag. Sein Pate Achille Arosa war es, der Debussy den ersten Klavierunterricht ermöglichte. Zufällig wurde Madame Mauté de Fleurville, eine Frau aus wohlhabenden Kreisen und ehemalige Chopin-Schülerin auf das Kind aufmerksam. Sie bot den Eltern an für Claudes Klavierausbildung zu sorgen. Innerhalb von zwei Jahren machte sie Debussy zu einem erfolgreichen Kandidaten für das Pariser Konservatorium. Bereits ein Jahr nach seiner Aufnahme besuchte Debussy die Oberklasse bei Antoine François Marmontel.

Künstlerische Ausbildung

Die 13 Jahre des Musikstudiums, die Debussy ab seinem 10. Lebensjahr am Konservatorium verbrachte, waren von sehr unterschiedlichen Erfahrungen geprägt. Da gab es den 27-jährigen Albert Lavignac, der dem Rebellentum seines jungen Schülers sehr viel Sympathie entgegenbrachte. Und da war Marmontel, schon 30 Jahre Dozent des Konservatoriums, der dem Ungestüm der musikalischen Naturbegabung unbedingt Einhalt gebieten wollte. Aber er führte Debussy zu einigen Erfolgen: 1874 errang dieser in einem Konservatoriums-Wettbewerb durch die Darbietung des 2. Klavierkonzerts von Frédéric Chopin einen 2. Preis, mit der Chopin-Ballade in F-Dur erhielt er im darauffolgenden Jahr sogar den 1. Preis. Mit Beethoven, Schumann, Weber und dem Konzert-Allegro von Chopin blieb er in der Folgezeit indessen unerwartet erfolglos. „Debussy entwickelt sich zurück“, bemerkte ein Chronist der Wettbewerbe spöttisch.

Die Misserfolge bildeten in Debussys Leben eine Zäsur: Er nahm Abstand davon, Klaviervirtuose zu werden. Den Ausgleich hierfür hatte er schnell gefunden. Zwar war er im Klassenverbund genussvoll zelebriertes Opfer des Dozenten Émile Durand, dem die zahlreichen Verstöße Debussys gegen die tradierten Regeln der Harmonielehre sauer aufstießen, doch im Fach Klavierbegleitung, das ein gewisses Maß an Improvisationstalent voraussetzte, war er erfolgreich. Einen 1. Preis in einem der Fächer musste man haben, um in die Kompositionsklasse aufgenommen zu werden. Mit dem 1. Preis im Fach Klavierbegleitung stand es fest: Dieser junge Mann wird Komponist.

Europareise und Weiterbildung am Konservatorium

Debussy war 1880 im Alter von 18 Jahren noch nicht in der Lage, mit Musik allein sein Geld zu verdienen. Daher nahm er die Gelegenheit wahr, Nadeschda Filaretowna von Meck (die auch Peter Tschaikowski ein Leben lang unterstützte) als Reisebegleiter durch Europa zu begleiten und ihren Kindern Klavierunterricht zu erteilen. Debussy begleitete sie durch Frankreich, Italien und die Schweiz. Der Kontakt zu der Familie Meck riss auch in der Folgezeit nicht ab, was Debussy finanziell zugute kam. In seiner Fortbildung am Konservatorium studierte Debussy bei Ernest Guiraud.

Prix de Rome

Der „Prix de Rome“ war zu Debussys Zeit die höchste Auszeichnung, die einem französischen Komponisten widerfahren konnte. Im Januar eines jeden Jahres gab es eine Zulassungsprüfung, war diese bestanden, mussten sich die Aspiranten im Mai einer Vorrunde stellen. Vorzulegen waren eine vierstimmige Fuge und nach verbindlich vorgegebenem Text ein Chorwerk, die in sechs Tagen in Klausur zu fertigen waren. Nur maximal sechs Teilnehmer wurden zur Schlussrunde zugelassen. In dieser bestand die Aufgabe in der Vertonung eines ebenfalls vorgegebenen Textes als zwei- oder dreistimmige Kantate. Der Gewinner des „Prix de Rome“ – der erste Preis wurde aber nicht zwingend vergeben – erhielt ein vierjähriges Stipendium für den Besuch der Académie des Beaux-Arts.

Anfangs war Debussy wenig begeistert von der Idee, er solle an diesem Wettbewerb teilnehmen. Aber seine Teilnahme war sehr erfolgreich: 1883 belegte er den 2. Platz, 1884 schließlich ging er mit der Kantate L’enfant prodigue als Sieger hervor. Nun durfte er vier Jahre lang auf Staatskosten in der römischen Villa Medici seinen musikalischen Studien nachgehen.

Villa Medici

Den Aufenthalt in der Villa Medici – den er übrigens 1887 vorzeitig abbrach – empfand Debussy als quälend. Mit den Kommilitonen konnte oder wollte er nicht recht warm werden, klagte über sein „Sträflingsschicksal“:

„Ich versuche zu arbeiten, ich kann nicht. (…) Im übrigen wissen Sie, wie sehr ich die Musik liebe und können mir glauben, wie sehr mein gegenwärtiger Zustand mir zuwider ist. (…) Sie sprechen von Sicherheit, die durch die Villa garantiert wird; ach! Ich würde Gott weiß was darum geben, etwas weniger davon zu haben, zu welchem Preis es auch sei; denn sie bedrückt mich und hindert mich am wirklichen Leben.“

Im Frühjahr 1886 entzog er sich zeitweilig dem Anstaltsleben und reiste nach Paris. Dort machte er die Bekanntschaft u. a. mit Franz Liszt, Giuseppe Verdi und Ruggero Leoncavallo. Das Stipendium war allerdings nicht dafür gedacht, die finanzierte Zeit mit Nichtstun herumzubringen. Debussy musste Ergebnisse seiner Kompositionsstudien vorlegen.

Seine erste Sendung aus Rom, eine Ode mit dem Titel Zuleima, wurde kühl aufgenommen. Die Akademie bemerkte:

„Monsieur Debussy scheint gegenwärtig von dem Wunsch besessen, etwas Bizarres, Unverständliches, Unaufführbares zu schaffen. Wenn auch einige Stellen einen gewissen persönlichen Charakter aufweisen, so bietet doch die Vokalpartie nichts Interessantes, weder in melodischer noch in deklamatorischer Hinsicht. Die Akademie will hoffen, dass Zeit und Erfahrung in den Ideen und Werken des Herrn Debussy heilsame Veränderungen bewirken werden.“

Die nachfolgenden Stücke, die Debussy als Ergebnis seiner Studien vorlegte, wurden kaum besser bewertet, immerhin ließ sich die Akademie bei der dritten Sendung, La Damoiselle élue, dazu herab, dem Stück „Poesie“ und „Reiz“ zuzusprechen, was durch den „unbestimmten Charakter des Sujets gerechtfertigt“ sei. Als 1889 wie jedes Jahr eine Abschlussfeier mit den Absolventen der Akademie stattfand, verweigerte sich Debussy der Zeremonie.

Zeitgenössische Kollegen

Debussy spielt vor Ernest Chausson, 1893

Debussys Einschätzung der Musik Richard Wagners wandelte sich im Laufe der Zeit. Er hatte einige seiner Opern intensiv studiert, sagte aber von sich:

„Ich fühle mich nicht versucht, das nachzuahmen, was ich an Wagner bewundere. Ich habe eine andere Vorstellung von der dramatischen Form: Die Musik beginnt da, wo das Wort unfähig ist, auszudrücken. Musik wird für das Unaussprechliche geschrieben; ich möchte sie wirken lassen, als ob sie aus dem Schatten herausträte und von Zeit zu Zeit wieder dahin zurückkehrte; ich möchte sie immer diskret auftreten lassen.“

Mit seinem Zeitgenossen Erik Satie verband ihn eine Künstlerfreundschaft, die von gegenseitiger Bewunderung geprägt war. Beiden war die Bemühung um eine Überwindung tradierter musikalischer Formen gemeinsam. Während Satie den Weg der musikalischen Vereinfachung und Banalisierung einschlug und eine annähernde Formlosigkeit anstrebte, hielt Debussy in harmonischer wie formaler Hinsicht eine Alternative zur klassisch-romantischen Tradition für notwendig. Auf der Suche nach solchen Alternativen beschäftigte er sich ähnlich wie etwas später Béla Bartók intensiv mit traditioneller Musik aus außereuropäischen Kulturkreisen. Großen Einfluss übten so auf ihn die russische, die javanische und die arabische Musik aus, die 1889 mit der Weltausstellung nach Paris kam.

Debussy lernte auch Maurice Ravel kennen. Ihre distanzierte Freundschaft wurde durch eine kalkulierte Provokation des Musikkritikers Pierre Lalo (er unterstellte Ravel, den älteren Kollegen zu plagiieren) zerrüttet. Natürlich war der 12 Jahre jüngere Ravel kein Vorbild, Debussy war künstlerisch längst ausgereift. Indessen ist erstaunlich, dass beide oft die gleichen Themen zur musikalischen Bearbeitung wählten. Das seltsamste Ereignis in diesem Kontext passierte 1913: Unter dem gleichlautenden Titel Trois Poémes de Stéphane Mallarmé vertonten sowohl Ravel wie Debussy drei Gedichte des Poeten, von denen zwei (Soupir und Placet futile) bei beiden Werken thematisiert wurden. Da Ravel vorab die Erlaubnis zur Vertonung bei den Erben des Dichters eingeholt hatte, sah es so aus, dass er das stärkere Urheberrecht an einer musikalischen Bearbeitung der Texte innehabe. Debussy klagte in einem Brief an einen Freund vom 8. August 1913:

„Die Geschichte mit der Mallarmé-Familie und Ravel ist alles andere als lustig. Und ist es nicht außerdem merkwürdig, dass Ravel ausgerechnet dieselben Gedichte ausgewählt hat wie ich? Ist das ein Phänomen von Auto-Suggestion, das es wert wäre, der medizinischen Akademie mitgeteilt zu werden?“

Dank Ravel, der schriftlich beim Verleger intervenierte, wurde auch Debussys Arbeit veröffentlicht.

Große Stücke hielt Debussy auf Igor Strawinsky, den er um 1901 kennengelernt hatte. Die beiden trafen sich regelmäßig zum Austausch über Komposition und Technik.

Bohème-Periode

Die Zeit nach seinem Aufenthalt in der Villa Medici wird allgemein als Bohème-Periode bezeichnet. Sie war gekennzeichnet durch einen unbeständigen Lebensstil, bei welchem Debussy sich ohne feste Anstellung und ohne das Ansehen der späteren Jahre gewonnen zu haben, mit kleineren Kompositionen durchschlug, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Zusätzliche finanzielle Unterstützung erhielt er von einem Verleger namens Georges Hartmann. In die Zeit fällt auch die Komposition einer nie veröffentlichten Oper mit dem Titel Rodrigue et Chiméne, aber auch ein Stück, das bis heute Eingang in manchen Klavierunterricht findet: Die Suite bergamasque mit dem bekannten Clair de lune.

In seiner Bohème-Zeit arbeitete Debussy nebenbei als Musikkritiker für die La Revue blanche. Zu diesem Zweck kreierte er eine Figur, die für ihn ein virtueller Gesprächspartner war: „Monsieur Croche“, der sich absichtlich als „Monsieur Croche antidilettante“ vorstellt. Auf den ersten Eindruck ein knurriger, wortkarger Kerl, der aber sein Schweigen unvermittelt mit einem langen Vortrag über zeitgenössische Komposition und Komponisten zu durchbrechen pflegt, wobei ihm regelmäßig die Zigarre ausgeht. Zahlreiche Schriften über solche „Gespräche“ sind bis heute erhalten geblieben.

Privatleben

Um 1888/89 hatte Debussy eine kurze Affäre mit Camille Claudel, die aber schon 1891 beendet war.

Über Jahre hinweg hatte Debussy eine Beziehung mit Gabrielle Dupont, einem jungen Mädchen, das er an einem „frivolen Ort“ kennengelernt haben soll. Gaby „mit den grünen Augen“ kümmerte sich um Debussys Haushalt und hielt ihm die schlimmsten Alltagsprobleme vom Hals. Als Gaby jedoch 1897 einen Brief fand, aus dem sie auf Debussys heimliche Romanze mit einer anderen Frau schließen musste, kam es zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf Gaby einen Revolver gegen sich selbst richtete und schwer verletzt im Krankenhaus behandelt werden musste.

Die romantische Liebesaffäre, die das häusliche Drama ausgelöst hatte, drehte sich um ein Nähfräulein und Mannequin namens Rosalie Texier, auch Lily genannt: ein sehr hübsches Mädchen mit üppigen blonden Haaren. Am 18. Oktober 1899 ging Debussy mit ihr die Ehe ein, die jedoch ebenfalls keinen dauerhaften Bestand haben sollte.

1901 hatte Debussy die Bankierfrau Emma Bardac kennen gelernt. Ein heimliches Liebesverhältnis wurde bald publik, veranlasste seine Ehefrau zu einem Selbstmordversuch (ebenfalls mit dem Revolver) und verursachte einen öffentlichen Skandal - Debussy war eine Berühmtheit geworden, der man solche „Abwege“ nicht zugestehen mochte. Daraufhin brach er mit fast allen Freunden und reichte die Scheidung ein.

Am 30. Oktober 1905 kam die gemeinsame Tochter Debussys und Bardacs zur Welt. Ihr widmete er die Children's Corner. Ehelich legitimiert wurde die Geburt erst 1908, die Scheidungsprozesse hatten die Heirat über Jahre hinweg verzögert.

Das Ende

Am 13. Mai 1909 wurde bei Debussy eine Krebserkrankung (Darmkrebs) festgestellt. 1915 war sie so weit fortgeschritten, dass er sich im Dezember zu einer Operation entschloss, die keine Besserung brachte und sein Leiden nur verlängerte. Invalidität ließ seine Schaffenskraft erlahmen. Am 25. März 1918 starb er an seiner Krankheit. Er wurde auf dem Cimetière de Passy in Paris beigesetzt (Division 14, ungefähre Lage: 48° 51′ 45,4″ N, 2° 17′ 2,1″ O48.86262.2839027777778).

Wirken als Komponist

Entwicklung einer eigenen Tonsprache

Hokusai: Die große Woge. Die Begegnung mit asiatischer Kunst war für Debussy sehr bedeutsam; diesen Holzschnitt Hokusais wählte Debussy als Titelbild für eine Ausgabe von La mer

Auf der Weltausstellung im Jahr 1889 in Paris war Claude Debussy nachhaltig vom Klangbild eines javanischen Gamelan-Ensembles fasziniert. Die Begegnung mit der orchestral verwendeten pentatonischen Stimmung beeinflusste seine weitere kompositorische Entwicklung entscheidend. Er adaptierte diese „fremdartige“ Musik und ihr schwebendes Klangideal in seinem Kompositionsstil, ohne ihn direkt zu kopieren. Die offenkundigste Bemühung Debussys um die Adaption südostasiatischer Musik auf ein abendländisches Instrument mit wohltemperierter Stimmung zeigt das Klavierstück Pagodes, der erste Satz seines Klavierzyklus Estampes. Er begann, auf eine zielgerichtete Auflösung harmonischer Spannungen zu verzichten, indem er anstelle der klassisch-romantischen Funktionsharmonik mit klaren tonalen Bezugs- und Schwerpunkten (Dur-Moll-Tonalität) im Laufe der Zeit eine eigenständige Harmonik entwickelte, die europäische Einflüsse mit Debussys Entdeckung traditioneller slawischer und asiatischer Musik verband, etwa durch die Verwendung von Pentatonik und der Ganztonleiter. Weil seine daraus resultierenden Klangbilder als fremdartig, schwebend und sphärisch empfunden und dementsprechend mit den ebenso wahrgenommenen Bildern etwa von Claude Monet und Paul Gauguin in Verbindung gebracht wurden, gilt Debussy musikhistorisch als Hauptvertreter des Impressionismus. Exemplarisch wird Debussys Position in einem Brief an Pierre Louys vom 22. Januar 1895 deutlich:

„Mein guter alter Freund! Erinnere Dich an die javanische Musik, die alle Nuancen enthielt, selbst solche, die man nicht benennen kann, bei der die Tonika und die Dominante nichts weiter sind als nutzlose Hirngespinste zum Gebrauch für Weinekinder, die nicht verständig sind“ [1]

Wesentliche Einflüsse erfuhr Debussy auch von den russischen Komponisten der Romantik, insbesondere von Modest Mussorgsky, dessen Oper Boris Godunow er intensiv studierte und aus deren Analyse er eine Alternative zu Wagners ariosem Gesang, die Prosodie, eine Art Sprechgesang, ableitete. Diese Art der Textartikulation brachte Debussy in seiner Oper Pélleas et Mélisande, zum Einsatz. Weitere wichtige Komponisten, mit denen Debussy sich auf dem Weg zu einem eigenständigen musikalischen Ausdruck beschäftigte, waren Alexander Borodin und Nikolai Rimsky-Korsakow.

Während Debussy selbst noch in seiner früheren Schaffensperiode etwa bis zur Fertigstellung der Partitur der Oper Pelleas et Mélisande diese beschriebene, schwebende und undurchsichtige Tonsprache bevorzugte, entwickelte er im Spätwerk (etwa in Jeux, den Etudes und dem Operntorso La chûte de la maison d'Usher) einen deutlich klareren, zur klanglichen Einfachheit bei gleichzeitig enormer struktureller Komplexität neigenden Stil. Auch Debussys großes Interesse an der französischen Barockmusik und an deren Hauptvertretern, Jean-Philippe Rameau, Jean-Baptiste Lully und François Couperin, sowie insbesondere seine Beschäftigung mit den musiktheoretischen Schriften Rameaus führte dazu, dass Debussy sich im Laufe der Jahre um die Erarbeitung einer im Vergleich zu seinen Hauptwerken bis ca. 1910 einfacheren und klareren Harmonik bemühte.

Neben der Verwendung von Pentatonik (etwa in Préludes I, Les collines d'Anacapri) und Ganztonskalen (z.B. in Préludes I, Voiles) verwendet Debussy von der Salonmusik seiner Zeit (bspw. Préludes I, Minstrels) und der frühen Jazzmusik entlehnte Harmonik (so in Children's Corner und Golliwogg's Cakewalk). Ähnlich wie Ravel liebte Debussy das Kolorit der spanischen Tanzmusik. Ein Denkmal errichtete er ihr beispielsweise in Iberia, dem mittleren Satz des Orchesterwerks Images, das zwar durch äußerst geschickte Orchestration und typische Rhythmik absolut authentisch erscheint, jedoch vollständig ohne Zitate spanischer Volksmusik auskommt und ganz und gar eine Eigenkomposition darstellt.

Die Verwendung nicht-Dur-Moll-basierter Harmonik, außereuropäischer Skalen und spanisch anmutender Färbungen wie auch Rhythmen ist bei Debussy niemals Selbstzweck um des bloßen Effekts willen. Aus einem Missverständnis heraus wurde Debussy als reiner Stimmungskomponist eingestuft, ähnlich wie man Monet als Stimmungsmaler bezeichnet hat. Tatsächlich folgen die Strukturen seiner Werke häufig ebenso strengen Regeln wie etwa eine Fuge von Johann Sebastian Bach.

So ist etwa die Ganztonleiter im bereits erwähnten Klavierwerk Voiles aus Préludes I nicht von Anfang an als Material vorhanden, sondern wird erst durch die systematische, sich durch die erste Hälfte des Stückes ziehende intervallische Brechung der Oktave erreicht. Während im Einleitungsmotiv große Terzen, mithin Dritteloktaven, das Klangbild dominieren, kommen bald übermäßige Quarten bzw. Tritoni, also Oktavenhälften, und schließlich große Sekunden als Sechsteloktaven hinzu. Der Formteil des Satzes wird abgeschlossen mit der erstmaligen Einführung der Oktave selbst. Im zweiten Formteil wechselt Debussy kurzfristig zur Pentatonik, um das Stück in einem dritten Abschnitt wieder in der Ganztonleiter und schlussendlich mit einer großen, verklingenden Terz enden zu lassen. Verfolgt man das System der gleichmäßigen Brechung bestimmter Intervalle konsequent weiter, landet man zwangsläufig bei Mikrointervallen, wie sie in der Spektralmusik angewendet werden. Auch die rhythmische Struktur von Voiles ist äußerst komplex. Es lassen sich über das ganze Stück hinweg symmetrische Muster und das Spiel mit additiven Rhythmen nachweisen, wie sie 40-50 Jahre später von Olivier Messiaen angewendet worden sind. So lässt sich auch der Untertitel Voiles („Schleier“) nicht nur als exotische Anspielung auf einen asiatischen Schleier interpretieren, sondern deutet auch an, dass Debussy die Lichtbrechungen und Schatten, die ein Schleier wirft, im Sinne hatte und formal sowie strukturell widerspiegeln wollte.

Voiles ist nur ein Beispiel für die wegweisende Beschäftigung Debussys mit harmonischen Möglichkeiten jenseits der klassischen abendländischen Musik, für seine Erprobung additiver Rhythmik statt des in Klassik und Romantik üblichen Akzentstufentaktes und für die komplette kompositorische Durchdringung einer Inspiration.

Hauptwerke

Prélude à l'après-midi d'un faune

Den Durchbruch schaffte Debussy mit dem von einem Gedicht von Stéphane Mallarmés inspirierten Prélude à l'après-midi d'un faune (zu Deutsch: Vorspiel zum Nachmittag eines Faunes), das am 22. Dezember 1894 in Paris uraufgeführt wurde. Trotz einer Länge von lediglich ungefähr zehn Minuten muss das Stück als Debussys erstes bedeutendes Hauptwerk bezeichnet werden, weil sich in ihm erstmals alle Aspekte einer eigenständigen Tonsprache (s.o.) manifestieren. Die geschickte und kammermusikalische Instrumentation sowie die für damalige Verhältnisse kühne Harmonik verbinden sich mit einer avancierten Architektur der Proportionen des Stückes. Diese Merkmale tauchten auch in späteren Werken auf und haben dazu geführt, dass viele Komponisten des 20. Jahrhunderts Debussys Musik als wesentlichen Ausgangspunkt der Neuen Musik begriffen haben.

Die zeitgenössische Rezeption des "Prélude" war indessen zwiespältig: Bei den Proben waren die Orchestermusiker frustriert darüber, dass Debussy immer wieder Änderungen an der Orchestrierung vornahm, aber sie taten bei der Premiere ihr Bestes, und die Resonanz beim Publikum war wohlwollend. Nicht einhellig fiel jedoch die Kritik seitens der Fachwelt aus, während Paul Dukas sich lobend äußerte, gab es auch Mahner, die Debussy rieten, er solle zu größerer Einfachheit zurückkehren. So urteilte z. B. Camille Saint-Saëns:

„Das Prélude klingt hübsch, aber Sie finden nicht die geringste ausgesprochen musikalische Idee darin. Es ist so viel Musikstück wie die Palette eines Malers Gemälde. Debussy hat keinen Stil geschaffen: er hat das Fehlen von Stil, Logik […] kultiviert.“

1912 diente das Prélude als musikalische Begleitung zu Vaslav Nijinskys Ballett L'Après-midi d'un faune, das ebenfalls als künstlerischer Meilenstein, in diesem Fall des Tanzes, angesehen wird, auch wenn die freizügige Choreographie die Ballettpremiere beim konservativen Pariser Publikum zum Skandal geraten ließ.

Les Nocturnes

Die Uraufführung von Les Nocturnes, einem Orchesterwerk, das Debussy schon seit 1892 geplant hatte, fand am 9. November 1900 statt. Debussy schrieb in einem Vorwort:

„Der Titel Nocturnes will hier in allgemeiner und vor allem in mehr dekorativer Bedeutung verstanden werden. Es handelt sich also nicht um die übliche Form des Nocturno, sondern um alle Eindrücke und speziellen Beleuchtungen, die in diesem Wort enthalten sein können. (…)“

Das Werk rief die Begeisterung des Publikums hervor und brachte ihm zwar wenig Geld, aber große Anerkennung bei den Musikkritikern.

Pelléas et Mélisande

Debussys Oper Pelléas et Mélisande kam 1902 zur Aufführung. Ihr vorangegangen war eine lange und teilweise quälende Schaffenszeit, schon 1893 hatte Debussy mit den Arbeiten daran begonnen, verwarf aber vieles wieder und sah sich zeitweilig außerstande, produktiv daran weiterzuarbeiten. Dabei hatte sich alles so gut angelassen: Vom Dichter Maurice Maeterlinck persönlich autorisiert, bestand über die geplante Verarbeitung des Textes zu einer Oper herzliches Einvernehmen. Als es jedoch daran ging, für die Uraufführung die Besetzungsliste zu erstellen, kam es zu einer nervenaufreibenden Auseinandersetzung: Maeterlinck, frisch verheiratet mit der Primadonna Georgette Leblanc, wollte natürlich seine Frau in der Rolle der Mélisande sehen. Debussy wiederum hatte auf Vorschlag des Dirigenten André Messager der Entscheidung zugestimmt, Mélisande von der Sängerin Mary Garden darstellen zu lassen. In einem über die Zeitung Le Figaro öffentlich geführten Feldzug gegen Debussy behauptete Maeterlinck, dieser habe ohne seine Einwilligung weite Teile des Textes verfälscht, und er, Maeterlinck, gestatte die Aufführung deshalb nicht.

Bei den Proben zu Pelléas und Mélisande stellte sich überdies heraus, dass manche Übergänge nicht lang genug für den notwendigen Dekorationswechsel waren, so dass Debussy diese entsprechend umarbeiten musste. Am 27. April fand im Rahmen einer Matinée die Generalprobe vor einem Publikum statt, das zu einem guten Teil aus aufgestachelten Maeterlinck-Anhängern bestand. Die neuen Harmonien und Rhythmen des Werks sowie die besondere Art der Artikulation der Texte (Prosodie) stießen bei diesem jedoch auf Unverständnis. Schon bei dem geringsten Anlass erschallten Buh-Rufe und Pfiffe. Mélisande sang auf der Bühne:

„Ich bin nicht glücklich“, –
„Wir auch nicht!“ echote es höhnisch aus dem Zuschauerraum.

Ab dem zweiten Akt kam das Orchester gegen das Publikum kaum noch an, im vierten brach endgültig ein Tumult los. Dass die Oper nicht abgebrochen wurde, war der Disziplin des Dirigenten und der Musiker zu verdanken, die tapfer bis zum Schluss durchhielten. Die Premiere zwei Tage später verlief wesentlich ruhiger, sie erhielt lobende Kritiken und stand sogar mehrere Monate bei ausverkauftem Haus auf dem Spielplan.

Aufnahmen für Welte-Mignon

1912 spielte Debussy für die Freiburger Firma M. Welte & Söhne, Hersteller des Reproduktionsklaviers Welte-Mignon, sechs eigene Kompositionen auf Klavierrollen ein:

  • Children's Corner Suite
  • D'un cahier d'esquisses
  • Estampes, No. 2 La Soirée dans Grenade
  • La plus que lente, Valse
  • Préludes I, No. 1 Danseuses de Delphes; No. 10 La cathédrale engloutie; No. 11 La danse de Puck
  • Préludes I, No. 3 Le vent dans la plaine, No. 12 Minstrels

Werke

Bühnenwerke

  • Diane au bois, Bühnenwerk (Banville 1884)
  • Rodrigue et Chimène, unvollendete Oper in drei Aufzügen nach einem Text von Catulle Mendès (1890–92)
  • Pelléas et Mélisande, lyrisches Drama in fünf Aufzügen und zwölf Bildern mit Orchester nach einem Text von Maurice Maeterlinck (1893–1902)
  • F. E. A. (Freres en Art), 3 Szenen eines Spiels (1900)
  • Le Diable dans le beffroi, Skizze (Poe-Debussy)
  • La chute de la Maison Usher, Opernfragment, geplant als Oper in einem Aufzug nach dem Werk von Edgar Allan Poe (1908–1916)
  • Masques et Bergamasques, Szenarium für Ballett (1910)
  • Le Martyre de Saint Sébastien, Bühnenmusik zu einem Mysterium in fünf Akten mit Text von Gabriele D'Annunzio (1911)
  • Khamma, Balletmusik, Legende in drei Szenen (1911–12)
  • Jeux, Ballettmusik, Gedicht in einem Aufzug (1912)
  • La Boîte à joujoux, Ballett für Kinder (1913)

Chorwerke

  • Daniel, Kantate (Cecile 1880/84)
  • Le Gladiateur, Kantate (Moreau 1883)
  • Printemps (Barbier 1884)
  • Zuleima, Chorwerk (Heine 1885)
  • Ode a la France, Skizze (Laloy 1916/17)

Orchesterwerke

  • Printemps (1887)
Très modéré - Modéré
  • Le Rois Lear, Bühnenmusik (1897-99)
Fanfare - Sommeil de Lear
  • Fantaisie pour piano et orchestre (1889–90)
Andante - Allegro - Lento e molto espressivo - Allegro molto
Nuages - Fêtes - Sirènes (mit Frauenchor)
De l'aube à midi sur la mer - Jeux de vagues - Dialogue du vent et de la mer
  • Images pour orchestre (1905–12)
Modéré (Gigues) - Ibéria: Par les rues et par les chemins, Les parfums de la nuit, Le matin d'un jour de fête - Rondes de printemps: Modérément animé

Werke für Soloinstrumente und Orchester

  • Fantaisie pour piano et orchestre (1889)
  • Rhapsodie pour saxophone et orchestre (1901–11)
  • Deux danses pour harpe chromatique et orchestre d'instruments à cordes (1904)
Danse sacrée - Danse profane
  • Première Rhapsodie pour clarinette et orchestre (1909–10)

Kammermusik

  • Premier Trio en Sol für Violine, Violoncello und Klavier (1880)
Andantino con moto allegro - Scherzo - Intermezzo: Moderato con allegro - Andante espressivo - Finale: Appassionato
  • Nocturne et scherzo pour violoncelle et piano (1882)
  • Premier quatuor à cordes, Streichquartett g-Moll (1893)
Animé et très décidé - Assez vif et bien rythmé - Andantino modérément expressif - Très modéré - Très animé
  • Rhapsodie pour saxophone et piano (1903/05)
  • Premiere Rhapsodie pour clarinette et piano (1909/10)
  • Petite Piece pour clarinette et piano (1910)
Allegro - Très vif - Lent - Vif, avec entrain
  • Syrinx pour flute solo (1912)
  • Sonate pour violoncelle et piano (1915)
Prologue: Lent - Sérénade: Modérément animé, vivace - Finale: Animé, lento, vivace
  • Sonate pour flute, alto et harpe (1916)
Pastorale - Interlude - Finale
  • Sonate pour violon et piano (1916/17)
Allegro vivo - Intermède: Fantasque et léger - Finale: Très animé

Klavier zu zwei Händen

  • Danse Bohémienne (1880)
  • Deux Arabesques (1888–91)
Andantino con moto - Allegretto scherzando
  • Ballade (1890)
  • Danse (Tarentelle styrienne) (1890)
  • Nocturne (1890)
  • Rèverie (1890)
  • Valse romantique (1890)
  • Suite bergamasque (1890)
Prélude - Menuet - Clair de lune - Passepied
  • Mazurka (1891)
  • Pour le piano (1901–02)
Prélude - Sarabande - Toccata
  • Estampes (1903)
Pagodes - La soirée dans Grenade - Jardins sous la pluie
  • D'un cahier d'esquisses (1903)
  • Masques (1904)
  • L'Isle Joyeuse (1904)
  • Images - Livre I (1904)
Reflets dans l'eau - Hommage à Rameau - Mouvement
  • Images - Livre II (1907)
Cloches à travers les feuilles - Et la lune descend sur le temple qui fut - Poissons d'or
Doctor gradus ad parnassum - Jimbo's lullaby - Serenade for the doll - The snow is dancing - The little shepherd - Golliwogg's cake-walk
  • Hommage à Haydn (1909)
  • Le petit nègre (Cakewalk) (1909)
  • La plus que lente (1910)
  • Préludes - Livre I (1909–10)
Danseuses de Delphes - Voiles - Le vent dans la plaine - Les sons et les parfums tournent dans l'air du soir - Les collines d'Anacapri - Des pas sur la neige - Ce qu'a vu le vent d'ouest - La fille aux cheveux de lin - La sérénade interrompue - La cathédrale engloutie - La danse de Puck - Minstrels
Brouillards - Feuilles mortes - La Puerta del vino - Les fées sont d'exquises danseuses - Bruyères - General Lavine: Eccentric - Ondine - La terrasse des audiences du clair de lune - Canope - Hommage à Samuel Pickwick - Les tierces alternées - Feux d'artifice
  • Berceuse héroïque (1914, für Orchester 1915)
  • Études - Livre I (1915)
Pour les cinq doigts - Pour les tierces - Pour les quartes - Pour les sixtes - Pour les octaves - Pour les huit doigts
  • Études - Livre II (1915)
Pour les degrés chromatiques - Pour les agréments - Pour les notes répétées - Pour les sonorités opposées - Pour les arpèges composés - Pour les accords

Klavier zu vier Händen

  • Symphonie en si, ein Satz (Klavierauszug) (1880)
  • Triomphe de Bacchus, Interludien (1883)
  • Petite suite (1888–89)
En bateau - Cortège - Menuet - Ballet
  • Marche écossaise sur un thème populaire (1891)
  • Six Épigraphes antiques (1914–15)
Pour invoquer Pan, dieu du vent d'été - Pour un tombeau sans nom - Pour que la nuit soit propice - Pour la danseuse aux crotales - Pour l'Égyptienne - Pour remercier la pluie au matin

Zwei Klaviere

  • Lindaraja (1901)
  • En blanc et noir (1915)
Avec emportement - Lent, sombre - Scherzando

Lieder und Gesänge

  • Nuits d'etoiles (Banville 1876)
  • Beau soir (Bourget 1878)
  • Fleur des bles (Girod 1878)
  • Belle au bois dormant (Hypsa 1880/83)
  • Mandoline (Verlaine 1880/83)
  • Paysage sentimental (Bourget 1880/83)
  • Voici que le printemps (Bourget 1880/83)
  • Zephyr (Banville 1881)
  • Rondeau (Musset 1882)
  • Quatre Melodies pour Mme. Vasuier (1882/84)
Apparition (Mallarme) - Clair de lune (Verlaine) - Pantomime (Verlaine) - Pierrot (Banville)
  • Cinq Poemes de Baudelaire (1887/89)
Le baleon - Harmonie du soir - Le Jet d'eau - Recueillement - La mort des amants
  • Ariettes oubliees (Verlaine 1888)
C' est l' extase - Il pleure dans mon eoenr - L' ombre des arbres dans la riviere (1880) - Chevaux de bois - Green - Spleen
  • Dans le jardin (Gravollet 1891)
  • Les Angelus (Le Roy 1891)
  • Denx Romances (Bourget 1891)
Romance - Les Cloches
  • Trois Melodies (Verlaine 1891)
La mer est plus belle - Le son du cor s' afflige - L'eche!onnement des haies
  • Fetes galantes I (Verlaine 1892)
En sourdine - Fantoches - Clair de lune
  • Proses lyriques (Debussy 1892/93)
De reve - De greve - De fleurs -De soir
  • Chansons de Bilitis (Louys 1897)
La Flute de Pan - La Chevelure - Le Tombeau des Najades
  • Fetes galantes II (Verlaine 1904)
Les Ingenus - Le Faune - Colloque sentimental
  • Trois Chansons de France (1904)
Rondel: Le temps a Jaissie son manteau (Charles d'Orleans) - La Grotte (Tristan Lhermite) - Rondel: Pour ce que plaisance est morte (Charles d'Orleans)
  • Le Promenoir des deux amants (Tristan Lhermite 1904/10)
Aupres de cette grotte sombre - Crois mon conseil, chere Climene - Je tremble en voyant ton visage
  • Trois Ballades de Franyois Villon (1911)
Ballade de Villon 11 s'amye - Ballade que fait Villon a la requeste de sa mere pour prier Nostre Dame - Ballade des femmes de Paris
  • Trois Poemes de Stephane Mallarme (1913)
Soupir - Placet futile - Eventail
  • Noël des enfants qui n'ont plus de maisons (Debussy 1915)
Entstehungsjahr Titel Instrumentierung Satzbezeichungen/Titel
Klavierwerke
1888–89 Petite suite
Klavier vierhändig
I. En bateau - II. Cortège - III. Menuet - IV. Ballet
1888–91 Deux Arabesques
Klavier solo
I. Andantino con moto - II. Allegretto scherzando
1890 Tarentelle styrienne
Klavier solo
Allegretto
1890 Suite bergamasque
Klavier solo
I. Prélude - II. Menuet - III. Clair de lune - IV. Passepied
1891 Marche écossaise
Klavier vierhändig
Sur un thème populaire
1894 Images (1894)
Klavier solo
I. Lent - II. Sarabande - III. Très vite
1901 Lindaraja
Zwei Klaviere
Modéré mais sans lenteur et dans un rythme très souple
1901–02 Pour le piano
Klavier solo
I. Prélude - II. Sarabande - III. Toccata
1903 Estampes
Klavier solo
I. Pagodes - II. La soirée dans Grenade - III. Jardins sous la pluie
1903 D'un cahier d'esquisses
Klavier solo
Très lent, sans rigueur
1904 Masques
Klavier solo
Très vif et fantasque
1904 L'Isle Joyeuse
Klavier solo
Quasi una cadenza
1904 Images - Livre I
Klavier solo
I. Reflets dans l'eau - II. Hommage à Rameau - III. Mouvement
1906–08 Children's Corner
Klavier solo
I. Doctor gradus ad parnassum - II. Jimbo's lullaby - III. Serenade for the doll
IV. The snow is dancing - V. The little shepherd - VI. Golliwogg's cake-walk
1907 Images - Livre II
Klavier solo
I. Cloches à travers les feuilles - II. Et la lune descend sur le temple qui fut - III. Poissons d'or
1909–10 Préludes - Livre I
Klavier solo
I. Danseuses de Delphes - II. Voiles - III. Le vent dans la plaine - IV. Les sons et les parfums
tournent dans l'air du soir - V. Les collines d'Anacapri - VI. Des pas sur la neige - VII. Ce qu'a vu
le vent d'ouest - VIII. La fille aux cheveux de lin - IX. La sérénade interrompue - X. La cathédrale
engloutie - XI. La danse de Puck - XII. Minstrels
1910–12 Préludes - Livre II
Klavier solo
I. Brouillards - II. Feuilles mortes - III. La Puerta del vino - IV. Les fées sont d'exquises danseuses
V. Bruyères - VI. General Lavine. Eccentric - VII. Ondine - VIII. La terrasse des audiences du clair
de lune - IX. Canope - X. Hommage à Samuel Pickwick - XI. Les tierces alternées - XII. Feux d'artifice
1914–15 Six Épigraphes antiques
Zwei Klaviere
I. Pour invoquer Pan, dieu du vent d'été - II. Pour un tombeau sans nom - III. Pour que la nuit soit
propice - IV. Pour la danseuse aux crotales - V. Pour l'Égyptienne - VI. Pour remercier la pluie au matin
1915 En blanc et noir
Zwei Klaviere
I. Avec emportement - II. Lent. Sombre - III. Scherzando
1915 Études - Livre I
Klavier solo
I. Pour les cinq doigts - II. Pour les tierces - III. Pour les quartes - IV. Pour les sixtes

V. Pour les octaves - VI. Pour les huit doigts

1915 Études - Livre II
Klavier solo
I. Pour les degrés chromatiques - II. Pour les agréments - III. Pour les notes répétées -

IV. Pour les sonorités opposées - V. Pour les arpèges composés - VI. Pour les accords

Orchesterwerke
1887 Printemps
Orchester
I. Très modéré - II. Modéré
1889–90 Fantaisie pour piano et orchestre
Klavier und Orchester
I. Andante. Allegro - II. Lento e molto espressivo - III. Allegro molto
1892–94 Prélude à l'après-midi d'un faune
Orchester
Très modéré
1897–99 Nocturnes
Orchester und Frauenchöre
I. Nuages - II. Fêtes - III. Sirènes
1901–11 Rhapsodie
Saxophon und Orchester
Très modéré
1903–05 La Mer
Orchester
I. De l'aube à midi sur la mer - II. Jeux de vagues - III. Dialogue du vent et de la mer
1904 Danses
Harfe und Streichorchester
I. Danse sacrée - II. Danse profane
1905–12 Images pour orchestre
Orchester
I. Gigues : modéré
II. Ibéria : 1. Par les rues et par les chemins 2. Les parfums de la nuit 3. Le matin d'un jour de fête
III. Rondes de printemps : Modérément animé
1909–10 Première Rhapsodie
Klarinette und Orchester
Rêveusement lent
Kammermusik
1882 Nocturne et scherzo
Violoncello und Klavier
I. Nocturne - II. Scherzo
1893 Streichquartett in g-Moll
zwei Violinen, Viola und Violoncello
I. Animé et très décidé - II. Assez vif et bien rythmé - III. Andantino modérément expressif
IV. Très modéré - très animé
1909–10 Première Rhapsodie
Klarinette und Klavier
Rêveusement lent
1910 Petite pièce
Klarinette und Klavier
I. Allegro - II. Très vif - III. Lent - IV. Vif, avec entrain
1913 Syrinx
Flöte
Très modéré
1915 Sonate für Violoncello und Klavier
Violoncello und Klavier
I. Prologue. Lent - II. Sérénade. Modérément animé - vivace - III. Finale. Animé - lento - vivace
1915 Sonate für Flöte, Viola und Harfe
Flöte, Viola und Harfe
I. Pastorale - II. Interlude - III. Finale
1916–17 Sonate für Violine und Klavier
Violine und Klavier
I. Allegro vivo - II. Intermède. Fantasque et léger - III. Finale. Très animé
Lied
1884 Apparition (Mallarmé)
Gesang und Klavier
1887–89 Cinq poèmes de Baudelaire
Gesang und Klavier
Le balcon; Harmonie du soir; Le jet d'eau; Recueillement; La mort des amants
1888 (1903) Ariettes oubliées (Verlaine)
Gesang und Klavier
C'est l'extase; Il pleure dans mon coeur; L'ompbre des arbres; Chevaux de bois; Green; Spleen;
1891 Les Angélus (Le Roy)
Gesang und Klavier
1891 Dans le jardin (Gravollet)
Gesang und Klavier
1891? Trois mélodies (Verlaine)
Gesang und Klavier
La mer est plus belle; Le son du cor s'afflige; L'échelonnement des haies;
1892 Fêtes galantes I (Verlaine)
Gesang und Klavier
En sourdine; Clair de lune; Fantoches;
1892–93 Proses lyriques (Debussy)
Gesang und Klavier
De rêve; De Grêve; De fleurs; De soir;
1892–93 Chansons de Bilitis (Louys)
Gesang und Klavier
La flûte de Pan; La chevelure; Le tombeau des Naïades;
1904 Fêtes galantes II (Verlaine)
Gesang und Klavier
Les ingénus; Le Faune; Colloque sentimental;
1904 Trois chansons de France (d'Orléans, L'Hermite)
Gesang und Klavier
Le temps a laissié son manteau; La grotte; Pour ce que plaisance est morte;
1910 Trois ballades de François Villon
Gesang und Klavier
Ballade de Villon à s'amye; Ballade que Villon feit à la requeste de sa mère pour prier Nostre Dame; Ballade des femmes de Paris;
1913 Trois poèmes de Stéphane Mallarmeé
Gesang und Klavier
Soupir; Placet futile; Eventail;
1915 Noël des enfants qui n'ont plus de maison (Debussy)
Gesang und Klavier
Chormusik
1898-1908 Trois chansons (d'Orléans)
Chor a cappella
Dieu! qu'il la fait bon regarder; Quand j'ai ouy le tambourin sonner; Yver, vous n'estes qu'un villain
Ballettmusik
1911–12 Khamma
Orchester
Legende in drei Szenen
1912 Jeux
Orchester
Gedicht in einem Aufzug
1913 La Boîte à joujoux
Orchester
Ballett für Kinder
Opern
1890–92 Rodrigue et Chimène unvollendete Oper in drei Aufzügen nach einem Text von Catulle Mendès
1893–1902 Pelléas et Mélisande lyrisches Drama in fünf Aufzügen und zwölf Bildern mit Orchester nach einem Text von Maurice Maeterlinck
1908–1916 La chute de la Maison Usher Opernfragment, geplant als Oper in einem Aufzug nach dem Werk von Edgar Allan Poe
1911 Le Martyre de Saint Sébastien Bühnenmusik zu einem Mysterium in fünf Akten mit Text von Gabriele D'Annunzio

Eine Nummerierung der Werke wurde u.a. von Francois Lesure vorgenommen. Die Werke erhalten dabei eine Werknummer mit vorangestelltem 'L'.

Hörbeispiele

Loudspeaker.svg Préludes, Book 2: VII. La Terrasse Des Audiences Du Clair De Lune  (Datei, ?)

Loudspeaker.svg Préludes, Book 2: VIII. Ondine  (Datei, ?)

Loudspeaker.svg Préludes, Book 2: XII. Feux D'Artifice,  (Datei, ?)

Loudspeaker.svg Préludes, Book 2: VI. 'General Lavine' - Excentric.  (Datei, ?)

Loudspeaker.svg Beau soir (Datei, ?)

Loudspeaker.svg Clair de lune (Datei, ?)

Loudspeaker.svg Mazurka (Datei, ?)

Quellen

  1. Claude Debussy: Lettres 1884-1915. Hermann, Paris 1980, S.70

Literatur

von Claude Debussy

über Claude Debussy

Weblinks

 Commons: Claude Debussy – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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