12,8-cm-Flak 40

12,8-cm-Flak 40
12,8-cm-Flak 40


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung: 12,8-cm-Flak 40
Hersteller Bezeichnung: Gerät 40
Herstellerland: Deutsches Reich
Entwickler/Hersteller: Rheinmetall-Borsig , Düsseldorf
Entwicklungsjahr: 1936
Produktionszeit: 1939 bis 1945
Stückzahl: ~ 1129
Modellvarianten: 12,8-cm-Flak 40/1 und 12,8-cm-Flak 40/2
Waffenkategorie: Flugabwehrkanone
Technische Daten
Rohrlänge: 7,49 m
Kaliber:

12,8 cm

Kaliberlänge: L/61
Kadenz: 12 bis 14 Schuss/min
Höhenrichtbereich: -3° bis +87 °
Seitenrichtbereich: 360°

Die 12,8-cm-Flak 40 war eine Flugabwehrkanone der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die 12,8-cm-Flak 40 war das größte im Zweiten Weltkrieg eingesetzte Flugabwehrgeschütz. Das Geschütz, das von Rheinmetall-Borsig in Düsseldorf entwickelt wurde, war ein konventioneller Entwurf und eigentlich nur eine vergrößerte Variante der 10,5-cm-Flak 38. Den ersten Schuss gab das Geschütz 1937 ab. 1940 wurde es bei den Flakdivisionen der Wehrmacht eingeführt.

Produziert wurde die Flak bei der F. Krupp AG in Essen, den Škodawerken in Pilsen, der Hanomag in Hannover sowie der Oberschlesische Gerätebau GmbH in Laurahütte. Der Bestand an 12,8-cm-Flak 40 erhöhte sich im Laufe des Krieges. Während im September 1942 erst 16 Flak einsatzbereit waren, vervielfachte sich der Bestand bis Januar 1945 auf 570 Flak. Insgesamt wurden 1129 Flugabwehrkanonen 12,8-cm-Flak 40 hergestellt.

Die 12,8-cm-Flak 40 ließ sich nur in zwei Teillasten transportieren, obgleich die Luftwaffe darauf hinwies, dass diese Art von Transport problematisch sei. Eine Flak sollte sehr schnell Feuerbereitschaft herstellen können. Dies war indes nicht möglich, da erst Lafette und Rohr zusammengebaut werden mussten. Da die meisten Geschütze bei der Luftverteidigung in Deutschland selbst genutzt wurden, fiel dieser Nachteil nicht so sehr ins Gewicht. Sie und der 12,8-cm-Flak-Zwilling 40 waren die Hauptgeschütze für den Einsatz auf Flaktürmen. Andere Geschütze wurden auf Eisenbahnwaggons lafettiert, um schneller verlegbar zu sein. So waren 1944 bei der deutschen Luftwaffe sechs fahrbare (Version 40/1), 242 ortsfeste (Version 40/2) und 201 Geschütze als Eisenbahn-Flak (Version 40/2) im Einsatz.

Für den Feldtransport wurde ein vierachsiger Wagen benutzt. Die Lafette konnte einfach abgesenkt werden, dann wurde das Rohr installiert, und die Flak war feuerbereit. Innovativ – und schon bei der 10,5-cm-Flak 38 eingeführt – waren der Lademechanismus und die elektrische Richtanlage. Bei den Höhenangriffen, die ab 1944 durch die Alliierten geflogen wurden, stieß aber auch die schwere Flak 40 an ihre Grenzen.

Weitere Verwendung

Wie schon bei der 8,8-cm-Flak, so wurde bei diesem Geschütz ebenfalls die hohe Wirksamkeit gegen gepanzerte Ziele festgestellt. Daher fand die 12,8-cm-Flak auch anderweitig Verwendung, etwa als Hauptwaffe der zur Panzerbekämpfung entwickelten Selbstfahrlafette L/61.

Technische Daten

  • Kaliber: 128 mm
  • Rohrlänge: 7835 mm
  • Höhenrichtbereich: −3° bis +87°
  • Seitenrichtbereich: 360°
  • maximale Einsatzschusshöhe: 10.675 m
  • maximale Schusshöhe: 14.800 m
  • Schussweite: 20.900 m
  • Zerlegergrenze: 12.800 m
  • Feuergeschwindigkeit: 11 Schuss/min
  • Gewicht Fahrstellung: 27.000 kg
  • Gewicht Feuerstellung: 18.000 kg
  • Mündungsgeschwindigkeit Sprenggranate: 880 m/s
  • Mündungsgeschwindigkeit Panzergranate: 860 m/s
  • Gewicht Sprenggranaten: 47,7 kg
  • Gewicht Panzergranaten: 46,5 kg

Literatur

  • Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts. Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6.
  • Alexander Lüdeke: Waffentechnik im Zweiten Weltkrieg. Infanteriewaffen, ungepanzerte Fahrzeuge, gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie, Spezialwaffen, Flugzeuge, Schiffe. Parragon Verlag, Bath 2007, ISBN 978-1-4054-8584-5.
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945. 2. Auflage, Spezialausgabe, Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0.

Weblinks

 Commons: 12,8-cm-Flak 40 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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