Claas

Claas
Claas KGaA mbH
Claas Logo.svg
Rechtsform KGaA mbH
Gründung 1913
Sitz Harsewinkel
DeutschlandDeutschland Deutschland
Leitung Theo Freye
Mitarbeiter 9.467 (2009)[1]
Umsatz 2,9 Mrd Euro (2009)[2]
Branche Landmaschinen
Website claas.com
Hauptgebäude der Firma Claas, davor ein Claas Xerion 3800
Luftbild des Firmengeländes in Harsewinkel
Mähdrescher Super-Junior auf der Leipziger Herbstmesse 1954
Claas Super Automatic -S- (Baujahr: 1972)
Claas Dominator 108SL beim Rapsdrusch
Mähdrescher Claas Lexion 570
Claas Schwader LINER 430
Selbstfahrmäher Claas Cougar
Claas Ares
Claas Xerion 3300

Die Claas KGaA mbH ist ein internationaler Landmaschinenkonzern mit Hauptsitz im ostwestfälischen Harsewinkel (Kreis Gütersloh).

Das 1913 gegründete Unternehmen ist Markt- und Technologieführer in der Erntetechnik[3] und hatte 2008 einen Exportanteil von 77,6 Prozent[2]. Claas ist vorwiegend am Markt für Erntemaschinen tätig, neben Feldhäckslern (Weltmarktführer) vor allem mit Mähdreschern (Marktführer in Europa), Mähwerken, (Groß-)Schwadern, Zettern (Wender) und Ballenpressen und investiert in jüngerer Zeit auch vermehrt in andere Bereiche, seit der Übernahme von Renault Agriculture im Jahr 2003 etwa auch Traktoren. Neben dem Kerngeschäft Landtechnik gewinnen die Segmente Fertigungstechnik (CFT) und Industrietechnik (CIT) an Bedeutung.

Laut Konzerngeschäftsbericht setzte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 2.900,8 Mio. Euro (-10,7 %) um. Rund 78 Prozent des Umsatzes werden außerhalb von Deutschland generiert. Der Gewinn vor Steuern lag bei 230,1 Mio. Euro (+41,1 Prozent). Im gleichen Jahr beschäftigte das Unternehmen 9.467 Mitarbeiter[1], davon rund 500 in Bad Saulgau.[2]

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Anfänge

Die Firma Claas war 1887 von Franz Claas senior zur Herstellung von Milch-Zentrifugen gegründet worden. Um etwa 1900 begann man sich mit der Entwicklung und Herstellung von Landmaschinen (Strohbinder und Ableger für Mähmaschinen) zu beschäftigen. Als zweites Standbein entstand ein Lohndreschunternehmen, das in den besten Jahren 20 bis 30 Arbeitskräfte beschäftigte.

Im Jahr 1913 übernahm der Maschinenschlosser August Claas in Clarholz das kleine Unternehmen seines Vaters zur Herstellung und Reparatur von Strohbindern. Ein Jahr später firmierte er mit seinen Brüdern Bernhard, Theo und Franz Claas jun. als „Gebrüder Claas“, aber erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1919 mit dem Kauf eines Hartsteinwerks in Harsewinkel die Basis für die Unternehmensentwicklung geschaffen. Der patentierte „Knoter“ (1921) machte das Unternehmen bekannt. Im Jahr 1930 gab Karl Vormfelde den Anstoß für die Entwicklung des ersten Mähdresch-Binders, der 1937 in Serie ging.

Mähdrescherproduktion

Vormfelde, damals Direktor des Landtechnischen Instituts der Universität Bonn, hatte schon lange die Entwicklung von Mähdreschern in den USA beobachtet und überzeugte schließlich August Claas, eigene Geräte zu entwickeln. Zusammen mit Walter Brenner, Assistent von Vormfelde, entwickelten sie einen ersten Mähdrescher als Frontschneider: Das Getreide wurde vor dem Schlepper geschnitten, mit einem Klemmband um den Schlepper seitlich herum transportiert und hinter dem Schlepper ausgedroschen. Dieses System funktionierte nicht sehr gut, weswegen ein neuer Versuch in Angriff genommen wurde: Der erste Claas-Mähdrescher („MDB“ = Mäh-Dresch-Binder) entstand. Während des Zweiten Weltkriegs wurde von Walter Brenner der „Super“-Mähdrescher entwickelt. Der MDB war ein Querflussdrescher, andere Hersteller bauten Längsflussmähdrescher, mit dem „Super“ vereinigte Brenner beide Systeme: Das Getreide wurde quer ausgedroschen und längs ausgeschüttelt und gereinigt.

1953 wurde zum Geburtstag von August Claas das Modell „Hercules“ mit einer Schneidwerksbreite von 2,50 Metern vorgestellt, später erhielt es einen eigenen Motor („LD 40“). Für Kleinbauern entstand das Modell „Huckepack“, ein Geräteträger, auf den man einen Mähdrescheraufbau aufbauen konnte, doch war dessen Umbau kompliziert und der Anschaffungspreis zu hoch. Weitere Nachteile bestanden darin, dass das Fahrzeug zwei getrennte Motoren hatte und trotzdem zu schwach motorisiert war (der Fahrmotor hatte nur 15 PS). Nun wurde das Dreschaggregat übernommen und ein neuer Kleinselbstfahrer entwickelt, der „Europa“ entstand mit 2,10 Metern Arbeitsbreite und der „Columbus“ mit 1,80 Metern.

Im Jahre 1966 wurde erstmals der „Senator“ vorgestellt, der eine Schnittbreite von 4,20 m besaß. Auffällig waren die bei diesem Modell erstmals eingesetzten Verkleidungen, die dem Mähdrescher äußerlich ein sehr ansprechendes aussehen gaben. Diese Verkleidungen behielt man auch bei dem Nachfolgemodell „Mercator“ bei, der serienmäßig mit einem 3,60 m-Schneidwerk ausgerüstet war. Vom Senator wurden über 8000, vom Mercator über 7000 Maschinen verkauft. Ab 1967 gab es ein weiteres Modell Namens „Consul“, das eine selbsttragende Karosserie besaß. Der Motor war bei diesem Fahrzeug im Vergleich zum Senator und Mercator vorne rechts angebracht, neben dem Fahrerstand. 1970 brachte Claas den „Compact“ auf den Markt, der dem Consul ähnelte, aber für wesentlich kleinere Landwirtschaften konzipiert war.

Im Jahre 1970 wurde erstmals der „Dominator“ vorgestellt. Er setzte neue Maßstäbe bei Claas, erstmals wurde serienmäßig ein hydrostatischer Fahrantrieb und eine Fahrerkabine angeboten. Mitte der 1980er Jahre folgten die Maschinen „Dominator“ 112 CS bis 228 CS (Cylinder-System). Diese hatten keine Schüttler mehr, sondern Walzen, die das Stroh nach hinten beförderten. Daraus wurde später eine separate Baureihe geschaffen, die „Commandor“ genannt wurde. Die Dominator-Modellreihe wird bis heute produziert. War der Dominator 100 bei seinem erscheinen 1970 ein Großmähdrescher, so stellen die heute noch produzierten Modelle vor allem eine Lösung für kleinere Betriebe dar.

Mit der Entwicklung der APS (Beschleuniger-Trommel vor der Dreschtrommel) wurde die „Mega“-Baureihe vorgestellt. Bei diesen Maschinen wird das Stroh vom Schrägförderer an die dritte Trommel weitergegeben und diese beschleunigt den Zufluss, so dass die Dreschtrommel mehr Leistung bekommt. Mit dem „Lexion“ 480 wurde das APS-System aus dem Modell „Mega“ übernommen. Anstatt der Schüttler kamen zwei Rotoren zum Einsatz. Dadurch lief das Gerät ruckfrei und die Durchsatzleistung war viel höher als bei einer herkömmlichen Schüttlermaschine.

2005 wurde auf der Messe Agritechnica der „Lexion“ 600 präsentiert, mit bis zu einer Schneidwerksbreite von 12 m, einen Korntankvolumen von 12.000 Litern und einer Flächenleistung von 60 Tonnen je Stunde. Auf der Agritechnica 2007 wurde der Claas Tucano vorgestellt. Der Tucano ist das neu entwickelte Mittenklassenmodel. Die Top Modelle sind der Tucano 470 & Tucano 480. Beide sind HYBRID Maschinen und haben eine Restkornabscheidung (jeweils einen Abscheiderotor ROTO PLUS) Schneidwerksbreiten sind von 5,40m bis zu 9m möglich. Beide Mähdrescher haben ein Korntankvolumen von 9.000 Litern und haben eine Entleerleistung von 75 l/sek.

2010 wurden die Lexionreihen überholt und als neue 600er und 700er Reihe vorgestellt. Sie sind alle mit einer überholten Kabine ausgestattet. Des Weiteren sind neue Raupenlaufwerke im Angebot, womit der Lexion 750 eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 40 km/h erreichen kann. Das neue Topmodell heist nun Lexion 770 und kann mit einem 12m breiten Varioschneidwerk ausgerüstet werden.

Ob es bald einen noch größeren Mähdrescher von der Firma Claas geben wird, ist noch nicht bekannt, aber es existieren schon erste Bilder, von einem bislang unbekanntem Mähdrescher.

Entwicklung in Stichpunkten

  • 1913 – Firmengründung durch August Claas in Clarholz (Westfalen)
  • 1914 – August, Bernhard und Franz Claas gründen die Firma Gebr. Claas.
  • 1930 – Beginn der Entwicklung des ersten Mähdreschers (vor allem geeignet für die besonderen europäischen Erntebedingungen).
  • 1936 – Claas bringt den ersten in und für Europa konstruierten Mähdrescher auf den Markt.
  • 1937 – Beginn der Serienfertigung von gezogenen Mähdreschern (Mäh-Dresch-Binder)
  • 1953 – Bau der ersten selbstfahrenden Mähdrescher
  • 1968 – Helmut Claas übernimmt die Unternehmensführung von seinem Vater August
  • 1969 – Übernahme der Firma Bautz in Saulgau
  • 1973 – Vorstellung des ersten selbstfahrenden Feldhäckslers
  • 1992 – Claas eröffnet im indischen Faridabad ein Mähdrescherwerk, in dem Mähdrescher für die Reisernte entwickelt und produziert werden
  • 1994 – Mit AGROCOM entsteht ein Unternehmensteil, der sich auf Informationsfluss in der Landtechnik spezialisiert[4]
  • 1995 – Einführung des Großmähdreschers Typ Lexion (mit einer Ernteleistung von 40 t Getreide pro Stunde der zu dieser Zeit leistungsstärkste Mähdrescher der Welt); seit 1995 produziert Claas in Indien kleinere Mähdrescher vom Typ Crop Tiger in verschiedenen Versionen für den dortigen Binnenmarkt.
  • 1999 – Erste Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Bau- und Landmaschinenhersteller Caterpillar, man vermarktet die Caterpillar Challenger Traktoren in Europa unter dem Markennamen Claas, während Claas Lexion Mähdrescher in Nordamerika unter der Marke CAT verkauft werden.
  • 2000 – Claas gründet die erste eigene Vertriebsgesellschaft in Südamerika, in der argentinischen Provinz Santa Fé.
  • 2001 – Im Rahmen ihres Joint Ventures eröffnen Caterpillar und Claas in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska ein gemeinsames Mähdrescherwerk.
  • 2002 – Claas übernimmt den 50%igen Anteil von Caterpillar am gemeinsamen Joint Venture und dem zugehörigen Mähdrescherwerk in den USA. Die dort produzierten Mähdrescher werden in Nordamerika weiterhin als CAT Lexion über das Caterpillar Händlernetz vertrieben.
  • Am 11. Februar 2003 verlässt der 400.000. Mähdrescher das Werk. Es handelt sich um einen Typ Lexion in der Farbe Silber, in Anlehnung an die ersten von Claas gebauten Mähdrescher.
  • 2003 – Durch die Übernahme des französischen Traktorenherstellers Renault Agriculture kann Claas erstmals eigene Traktoren anbieten.
  • 2004 – Cathrina Claas, Tochter von Helmut Claas, tritt aktiv in das Familienunternehmen ein.
  • 2005 – Claas bringt in Zusammenarbeit mit der Firma Kramer Allrad Teleskoplader auf den Markt; im russischen Krasnodar beginnt die Produktion im neuen Mähdrescherwerk – als erster westlicher Hersteller verfügt Claas hiermit über eigene Kapazitäten in Russland.
  • 2006 – Claas bringt mit dem Lexion 600 erneut den leistungsstärksten Mähdrescher der Welt auf den Markt.
  • 2007 – Claas baut in Morinda (in der Nähe von Chandigarh) im Bundesstaat Punjab sein zweites Mähdrescherwerk in Indien. Die Produktion in dem Werk mit 300 Beschäftigten wurde im Oktober 2008 aufgenommen.[5]
  • 2008 – Vollständige Übernahme von Renault Agriculture (Traktorenwerk).
  • 2009 – Claas stellt die neuen Claas Xerion 4500 und 5000 auf der Agritechnica vor.
  • 2010 – Claas stellt die neuen Lexion-Baureihen 600 und 700 vor.
  • 2011 – Claas stellt die neue Axion-Baureihe 9xx auf der Sima vor.

Auszeichnungen

  • 2001 erhält Claas den „Staufenbiel Award“ für innovatives Bewerbermanagement eines mittelständischen Unternehmens im Internet.
  • 2006 erhält Rüdiger A. Günther, Sprecher der Geschäftsführung und Leiter der Finanzen, den Finance-Award „CFO des Jahres“.
  • 2007 verleiht die Bundesvereinigung Logistik dem Unternehmen den Deutschen Logistik-Preis.
  • 2009 erhält Claas stellvertretend für mehrere durch Arbeitnehmerüberwachung aufgefallene Unternehmen den Big Brother Award in der Kategorie Arbeitswelt, weil es Mähdrescher mit einem Ortungssystem anbietet, mit dem jede Bewegung eines Fahrzeugs aufgezeichnet werden kann – eine „Kombination aus Kontrollzwang, dem völligem Ignorieren von Persönlichkeitsrechten und der Wahnvorstellung, man könne mit Arbeitssklaven besonders produktiv arbeiten“.[6]
  • 2009 erhält die Firma Claas auf der Agritechnica Goldmedaillen für das elektronische Maschinen-Optimierungs-System CEMOS und für die automatisierte kameraüberwachte Wagenbefüllung bei Feldhäckslern AUTOFILL. Eine Silbermedaille gab es für eine intelligente Pflanzenschutzdatenbank in der Pflanzenbausoftware AGRO-NET.
  • 2010 wurde das Unternehmen in das Lexikon der deutschen Weltmarktführer aufgenommen.[7]

Die aktuellen Baureihen

Traktoren

Hauptartikel: Claas Arion
Hauptartikel: Claas Nectis
Baureihe Motorleistung in kW (PS) ECE R24 Zylinder Hubraum in l Leergewicht in kg
Serie ELIOS
210 53 (72) 4 Turbo 3,2 2965Plattform 3165 Kabine
220 57 (78) 4 Turbo 3,2 2965Plattform 3165 Kabine
230 65/88 4 Turbo 3,2 2965Plattform 3165 Kabine
Serie AXOS
310 55 (74) 4 Turbo 4,400 3610
320 64 (87) 4 Turbo 4,400 3730
330 68(92) 4 Turbo 4,400 3730
340 75 (102) 4 Turbo 4,400 4200
Serie AXION
810 120 (164) 6 Turbo 6,788 7148
820 135 (183) 6 Turbo 6,788 7238
830 144 (196) 6 Turbo 6,788 7396
840 151 (216) 6 Turbo 6,788 8098
850 165 (225) 6 Turbo 6,788 8098
Serie XERION
3300 TRAC / TRAC VC / SADDLE TRAC 224 (305) 6 Turbo 8,804 10200
3800 TRAC / TRAC VC / SADDLE TRAC 253 (344) 6 Turbo 8,804 10200
4500 TRAC / TRAC VC 355 (483) 12,500
5000 TRAC / TRAC VC 385 (524) 12,500

Mähdrescher

Hauptartikel: Claas Dominator
Hauptartikel: Claas Lexion
Hauptartikel: Claas Tucano
Baureihe Dreschsystem Arbeitbreite in m Motorleistung bei Nenndrehzahl in kW (PS) EWG 80/1296 Leistungssteigerung (100 U/min unter Nenndrehzahl) NUR LEXION 570 bis 600 Korntankinhalt in l
Serie AVERO
AVERO 240 APS + 4 Schüttler 3,71 bis 6,68 146 (198) 5600

Feldhäcksler

Hauptartikel: Claas Jaguar

Teleskoplader

Hauptartikel: Claas Scorpion

Standorte

Standort Eröffnung/
Übernahme/
Kooperation
Produktion
Harsewinkel, Deutschland 1919 Mähdrescher, Feldhäcksler, Systemfahrzeug Xerion
Bad Saulgau, Deutschland 1969 Mähwerke, Ladewagen und Wender
Metz, Frankreich Pressen Rollant, Quadrant und Variant
Le Mans, Frankreich 2003 Traktoren
Krasnodar, Russland 2005 Mähdrescher.
Törökszentmiklós, Ungarn Schneidwerke, Vorsatz- und Anbaugeräte
Omaha, USA 2002 Mähdrescher für den amerikanischen Markt
Faridabad, Indien 1992 Mähdrescher für die Reisernte, seit 1995 Crop Tiger
Morinda beiChandigarh, Indien 2008 Mähdrescher

Logistik

Claas Häckslervorsätze an der Verladerampe beim Güterbahnhof in Mengen
Claas Senator mit dem Knüpfer im ehemaligen Logo

Die im Hauptwerk Harsewinkel gefertigten Maschinen werden etwa je zur Hälfte mit der Eisenbahn und dem LKW transportiert. Die Wahl des Verkehrsmittels hängt vorwiegend vom Zielland ab. Nach Westeuropa (vor allem Deutschland, Frankreich, Spanien) erfolgt der Transport überwiegend auf der Straße, da dort der Einzelwagenladungsverkehr schon sehr ausgedünnt ist (vgl. das Sanierungsprogramm MORA C der früheren DB Cargo AG) und die Anzahl der Gleisanschlüsse abnimmt. Zu den Seehäfen Bremen und Hamburg sowie nach Südost- und Osteuropa (vor allem Polen, Rumänien und ehemalige GUS-Staaten) überwiegt der Bahntransport. Im Jahr 2007 hat DB Schenker etwa 6.700 Wagenladungen mit einem Nettogewicht von 73.000 Tonnen transportiert. Auch im ungarischen Werk Törökzentmiklos werden jährlich auf der Schiene rund 750 Güterwagen mit Schneidwerken versandt, wobei rund 90 Prozent das Hauptwerk Harsewinkel als Ziel haben.

Die Bedeutung des Bahnverkehrs kommt darin zum Ausdruck, dass bereits 1967 eine 3,1 Kilometer lange Anschlussbahn, die von der Strecke IbbenbürenGütersloh der Teutoburger Wald Eisenbahn (TWE) zum eigenen Werksbahnhof Harsewinkel-West führt, gebaut wurde. Montags bis freitags erfolgt die Bedienung mit zwei Zugpaaren durch die TWE und sonnabends erfolgt eine Bedienung. Der Schienengüterverkehr erfolgt auf speziellen Güterwagen, die für den Transport der Mähdrescher optimiert sind. Trotzdem handelt es sich um Transporte mit Lademaßüberschreitung, für die die Benutzung bestimmter Strecken und Züge vorgeschrieben ist, wodurch die Flexibilität und Laufzeit des Transports eingeschränkt wird. In Richtung Osten wird dennoch eine weitere Steigerung der Transportmengen erwartet. Ein erster Probetransport nach China ist bereits erfolgt, jedoch ist der Seetransport zurzeit noch kostengünstiger.[8]

Im Rahmen des Eisenbahn-basierten Claas-Logistikkonzeptes werden Claas-Produkte aus dem Werk in Bad Saulgau über Mengen auf der Donautalbahn transportiert.

Wettbewerber

Das Unternehmen ist weltweite Nummer vier im Geschäft mit Landmaschinen. Weltmarktführer ist das US-amerikanische Unternehmen John Deere (Stand 2010).[9]. Weitere Wettbewerber sind u.a. Fendt, inzwischen AGCO.

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Högemann: Per Bahn auf die Felder der Welt. Die Erntemaschinentransporte der Firma Claas. In: Bahn-Report, Hrsg. IG Schienenverkehr e. V.. Nr. 4/2008, Rohr 2008, ISSN 0178-4528, S. 10–13.

Weblinks

 Commons: Claas – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikibooks Wikibooks: Traktorenlexikon: Claas – Lern- und Lehrmaterialien
Wiktionary Wiktionary: Claas – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Konzern-Kennzahlen nach IFRS (abgerufen am 30. Dezember 2008)
  2. a b c Martin Sturm: Landmaschinen. Claas setzt ein Zeichen der Zuversicht. In: Schwäbische Zeitung vom 29. Dezember 2008
  3. Claas – Maschinen aus Bad Saulgau weltweit im Ernteeinsatz. S. 76. In: Von Alno bis Zollern – Unternehmen im Landkreis Sigmaringen. S. 68-113. In: Dirk Gaerte (Hrsg.), Edwin Ernst Weber (Konzeption): Der Dreiländerkreis Sigmaringen. Ein Führer zu Natur, Wirtschaft, Geschichte und Kultur. Meßkirch: Gmeiner Verlag, 2007; ISBN 978-3-89977-512-9
  4. Claas Geschichte in Stichpunkten
  5. http://www.claas.de/group/generator/cl-gr/de/press/mitteilungen/2008/start,cid=417346,lang=de_DE.html
  6. BigBrotherAwards 2009: Arbeitswelt (16. Oktober 2009)
  7. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  8. Siehe Högemann 2008
  9. www.ftd.de: Mähen und Dreschen bei Claas, 26. Juli 2010, 16:00
51.9616666666678.2105555555555

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