Cirque du Soleil

Cirque du Soleil
Cirque de Soleil Logo
Dralion in Wien

Cirque du Soleil (französisch für Zirkus der Sonne) ist ein Zirkusunternehmen aus Montréal in Kanada. Gegründet wurde es 1984 von den Straßenkünstlern Guy Laliberté und Daniel Gauthier.[1] Das Unternehmen beschäftigt weltweit etwa 5000 Menschen, davon knapp 1300 Artisten aus knapp 50 Ländern.[2] Sein Wert wurde 2004 auf eine Milliarde Dollar geschätzt[3], das Unternehmen ist zu 20 % im Besitz der Istithmar (arabisch für Investment), einer Private-Equity-Firma aus Dubai.[4]

Cirque du Soleil zeigt eine moderne Form von Zirkus. Er verzichtet auf klassische Zirkuselemente wie Tiernummern und Sägemehl und bietet stattdessen eine Mischung aus Artistik, Theaterkunst und Livemusik.

Inhaltsverzeichnis

Die 80er-Jahre

1982 gründete Guy Laliberté mit einigen Artisten eine kleine Varieté- und Straßentheatergruppe in der kanadischen Stadt Baie-Saint-Paul (Provinz Québec). Zwei Jahre später bekam diese Truppe den Auftrag, eine Vorstellung anlässlich der 450-Jahr-Feier Kanadas zu gestalten. Nach dem durchschlagenden Erfolg dieser Veranstaltung wurde beschlossen, einen artistisch ausgerichteten Zirkus zu gründen. So wurde am 16. Juni 1984 der Cirque du Soleil ins Leben gerufen.

Das Unternehmen beschäftigte anfangs 73 Mitarbeiter und setzte sich als Ziel, sein Publikum im blau-gelben Zelt mit einem dramaturgisch ausgearbeiteten Mix aus Artistik und Straßentheater zu unterhalten. Dabei sollten Thematik, Performance, Kostüme, Beleuchtung und Musik perfekt harmonieren. Bis heute ist man diesem Konzept treu geblieben.

Die erste Show mit dem Namen Cirque du Soleil hatte in der kleinen Stadt Gaspé Premiere und wurde anschließend in ganz Québec gezeigt. Im Jahr darauf kam es zu einer Tournée durch das restliche Kanada. 1986 folgte das zweite Programm (La Magie continue), welches ebenfalls in ganz Kanada gezeigt wurde. Einzelne Nummern daraus sind weiterhin erfolgreich bei verschiedenen Wettbewerben und Festivals.

Mit dem dritten Programm We Reinvent The Circus im Jahr 1987 wurde nach Aufführungen in Kanada erstmals die Grenze in die USA überschritten. Beim Zirkusfestival in Los Angeles, in San Diego und in Santa Monica war das Publikum derart begeistert, dass der Name Cirque du Soleil in Amerika über Nacht Berühmtheit erlangte. 1988 war man damit auch zu Gast bei den Olympischen Winterspielen in Calgary.

Die 90er-Jahre

1990 wurde mit diesem Programm die erste Übersee-Tournee gestartet, beginnend in London und Paris. Gleichzeitig erlebte ein neues Programm in Montréal seine Uraufführung: „Nouvelle Expérience“.

Für den fernen Osten stellte man als fünftes Programm ein „Best of“ unter dem Titel „Fascination“ zusammen, welches 1992 in Tokio und sieben weiteren japanischen Städten 118 Aufführungen erlebte. In der Schweiz ging der „Cirque“ eine Kooperation mit dem Circus Knie ein, woraus sich eine Tournee durch 60 Städte des Landes ergab.

Mit „Nouvelle Expérience“ wurde eine Aufführungsserie im Mirage in Las Vegas gestartet. Ein Jahr später übersiedelte sie in ein eigens dafür erbautes Theater im Treasure Island Hotel, während mit dem Mirage ein Zehnjahresvertrag für die Aufführung von „Mystère“ abgeschlossen wurde. Parallel dazu hatte ein weiteres Tournee-Programm Premiere: „Saltimbanco“. Es war zunächst in Montréal zu sehen, im Laufe der Jahre 1992 und 1993 dann in ganz Nordamerika und schließlich auch in Tokio.

Zum zehnjährigen Jubiläum des Cirque du Soleil erschien 1994 das neunte und bisher erfolgreichste Programm: „Alegría“. Währenddessen eroberte „Saltimbanco“ den europäischen Kontinent, ausgehend von den Niederlanden, Deutschland und Österreich. Die Aufführung fand in dem mittlerweile zum Markenzeichen gewordenen weißen Zelt statt.

Für das nächste Programm „Quidam“ war die Nachfrage so groß, dass allein die Amerikatournee drei Jahre in Anspruch nahm (1996–1999).

1997 wurde in Montréal das neue Hauptquartier in Betrieb genommen, das „Studio“, wo seither alle Produktionen kreiert und produziert werden. Mit „O“ (in Las Vegas, Nevada) im Oktober, und „La Nouba“ (in Orlando, Florida) im Dezember 1998, wurden zwei weitere stationäre Vorstellungen in Betrieb genommen.

1997 begann eine Kooperation zwischen Pomp, Duck & Circumstance (Erlebnisgastronomie) und dem Cirque du Soleil. Zunächst in Hamburg, später auch in Düsseldorf und München.

Nächster Schauplatzwechsel war im Jahr 1999: „Saltimbanco“ übersiedelte nach Asien, „Quidam“ nach Europa und „Dralion“ feierte Premiere in Montréal. Zusätzlich wurde „Alegría“ permanent in Beau Rivage, Mississippi gezeigt, ehe es ebenfalls durch Australien und Asien tourte.

bisherige Programme
1. Cirque du Soleil 1984–1985
2. La Magie continue 1986
3. We Reinvent The Circus 1987–1990
4. Nouvelle Expérience 1990–1993
5. Fascination 1992
6. Saltimbanco 1992–2006
7. Mystère (Las Vegas) seit 1993
8. Alegría (Arena-Tour) seit 1994
9. Quidam (Tour) seit 1996
10. O (Las Vegas) seit 1998
11. La Nouba (Orlando) seit 1998
12. Dralion (Tour) seit 1999
13. Varekai (Tour) seit 2002
14. Zumanity (Las Vegas) seit 2003
15. KA (Las Vegas) seit 2004
16. Corteo (Tour) seit 2005
17. Delirium (Arena-Tour) 2006-2008
18. Love (Las Vegas) seit 2006
19. Kooza (Tour) seit 2007
20. Saltimbanco (Arena-Tour) seit 2007
21. Wintuk (New York) seit November 2007
22. ZAIA (Macau) seit 2008
23. ZED (Tokyo) seit 2008
24. Criss Angel "Believe" (Las Vegas) seit 2008
25. OVO (Tour) seit 2009
26. Banana Shpeel (Chicago/New York) 2009/2010
27. Viva Elvis (Las Vegas) seit 2010
28. Totem (Montreal) seit April 2010
29. Iris ( Los Angeles ) ab Juni 2011
28. Michael Jackson The Immortal World Tour ab Oktober 2011

Ab dem Jahr 2000

Ein Spielfilm zu „Alegría“ wurde gedreht, er ist angelehnt an die nach wie vor äußerst erfolgreich laufende Show. Von „Quidam“ entstand nach „Saltimbanco“ eine weitere Aufzeichnung einer Live Show des Cirque du Soleil. Später folgten der IMAX-Film „Journey of Man“ (2000) und die Aufzeichnung von „Alegría“ in Sydney (2001). Später produzierte man für das kanadische und amerikanische Fernsehen eine Fernsehserie: „Cirque du Soleil: Fire Within“. Darin geht es um die Entstehung der Show „Varekai“ und die Artisten dahinter.

2002 wurde in Montréal mit „Varekai“ wieder ein neues Programm aus der Taufe gehoben ("Varekai" bedeutet in Romani "wo auch immer"). Damit laufen jetzt (einschließlich der stationären Vorstellungen in Las Vegas und Orlando) acht Programme gleichzeitig.

Später kam noch das Programm „ZUMANITY“ dazu, welches als nicht jugendfreie Aufführung im New York New York Hotel in Las Vegas gezeigt wird.

Seit November 2004 läuft im MGM Grand Hotel die Show „KÀ“.

Im April 2005 feierte in Montréal die neue Show „Corteo“ mit großem Erfolg Premiere. Sie tourt seitdem durch die Vereinigten Staaten. Seit 2006 ist die dazugehörige DVD auf dem Markt.

Am 26. Februar 2006 traten mehrere Künstler vom Cirque du Soleil auf der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin auf.

2006 feierte die Show „Love“ Premiere. Sie wird im Mirage Hotel in Las Vegas (in dem Theater, in dem bisher Siegfried & Roy auftraten) gezeigt. Die Musik zur Show besteht aus neuen Arrangements von Songs der Beatles.

Am 4. Februar 2007 traten Künstler des Cirque du Soleil im Rahmen der Pregame Show des Super Bowl XLI in Miami auf.

Im Jahr 2008 liefen drei neue Produktionen mit festem Spielort an. Im Juli startete die Show „ZAIA“ in Macao, im August folgte in Tokyo die Show „ZED“. Im September feierte Criss Angel mit der Show „Believe“ im Luxor Hotel and Casino in Las Vegas Premiere.

Im Frühjahr 2009 wurde die Show Alegria in eine Arena-Show umgewandelt und gastiert (nach 1998) im Jahr 2011 wieder in Deutschland[5]

Die nächste Premiere feierte der Cirque im Jahr 2009 mit der neuen Tour „OVO“ in Montréal. Es ist die 25. Show seit dem 25-jährigen Bestehens des Cirque du Soleil.

Eine weitere Produktion feierte im April 2010 mit dem Namen "Totem" Premiere in Montréal und gastierte bereits danach in Amsterdam (Oktober - Dezember) und in der Royal Albert Hall in London (Januar - Februar 2011), bevor die Tour in den USA weitergeführt wird.

Weblinks

 Commons: Cirque du Soleil – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1] Brigitte Bélanger: Cirque du Soleil. Abgerufen am 21. Dezember 2007 (englisch)
  2. CIRQUE DU SOLEIL AT A GLANCE, PDF, Stand 18. Januar 2011, abgerufen am 9. Juni 2011
  3. [2] The Independent: The billion dollar circus. Abgerufen: 21. Dezember 2007 (englisch)
  4. http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/0,2828,PB64-SUQ9NDkzMjMmbnI9NQ_3_3,00.html
  5. Alegria Tourplan 2011, Homepage des Cirque du Soleil

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