Cimbria (1867)

Cimbria (1867)
Cimbria
Zeichnung der "Cimbria" von Jens Rusch

Zeichnung der "Cimbria" von Jens Rusch

p1
Schiffsdaten
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Hamburg
Eigner HAPAG
Bauwerft Caird & Co. in Greenock (Schottland)
Stapellauf 21. Januar 1867
Verbleib am 19. Januar 1883
nach Kollision gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
 
Besatzung 120
Maschine
Maschine Dampfmaschine
Maschinen-
leistung
1.500 PS (1.103 kW)
Geschwindigkeit max. 12,5 kn (23 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 678

Die Cimbria war ein Dampfschiff der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt Actien-Gesellschaft (Hapag). Das bei Caird & Co. in Greenock (Schottland) gebaute Schiff lief am 21. Januar 1867 vom Stapel und hatte 3.037 gross tons Verdrängung. Die Indizierte Leistung der Dampfmaschine wurde mit 1.500 PSi angegeben, welche der Cimbria eine Geschwindigkeit von maximal 12,5 Knoten verlieh. Das Schiff besaß Passagiereinrichtungen für 678 Personen bei einer Besatzung von 120 Mann und war als Transatlantikliner im Einsatz.

Artefakte, die von Andi Peters aus dem Cimbria-Wrack geborgen wurden. Porzellan-Figurinen.

Der Untergang der Cimbria

Die von Kapitän Julius Hansen geführte Cimbria kollidierte am 19. Januar 1883 mit dem unter der Leitung des Kapitäns Cuttil stehenden englischen Dampfer Sultan in der Nähe der deutschen Nordseeinsel Borkum. Beide Schiffe fuhren im dichten Nebel aufeinander zu. Zwar hörte man auf der Cimbria das Nebelhorn eines anderen Schiffes, konnte dieses aber nicht lokalisieren.

Der Dampfer Sultan war im Moment des Sichtkontakts von der Cimbria nur noch 30 Meter entfernt und rammte sie an der Backbordseite. Dabei riss die Bordwand der Cimbria unter der Wasserlinie auf, was zu einem heftigen, nicht kontrollierbaren Wassereinbruch führte. Das Schiff begann schnell zu sinken. Die Sultan war so schwer beschädigt, dass sie sich um die Cimbria sowie deren Passagiere und Besatzung nicht kümmern konnte.

Von der Cimbria, die neben der Besatzung 402 Passagiere an Bord hatte, verloren 437 Personen ihr Leben. Von den an Bord befindlichen 72 Frauen und 87 Kindern wurde kaum jemand gerettet. Die Passagiere waren meist Auswanderer aus Russland, Preußen, Österreich und Ungarn. Aber auch französische Seeleute auf dem Weg nach Le Havre und einige in die USA zurückreisende Chippewa-Indianer waren an Bord.

56 Menschen konnten in Rettungsboote steigen und wurden von dem Bremer Schiff Diamant und von der englischen Bark Theta geborgen. Ein drittes Boot erreichte mit neun Überlebenden die Insel Borkum.

Seit Mai 2007 ist die auf Borkum ansässige Cimbria Operation Ltd. & Co. KG mit der Bergung des Schiffes beauftragt. Hierbei sollte das Wrack erkundet werden und im Rahmen einer Ausstellung den Besuchern der Ferieninsel näher gebracht werden. Es wurden 250 Tauchgänge unternommen.

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