Ci (Lyrik)

Ci (Lyrik)

Ci (詞, auch 辭 pinyin cí) ist eine chinesische Lyrik-Gattung, die sich in der Liang-Dynastie, auf der Grundlage des Shijing und des Yuefu entwickelte.

Es handelt sich um volkstümliche Weisen, die oft Sehnsuchtsgefühlen einer – teilweise fiktiven – Person Ausdruck verleihen. Häufig entstanden sie anonym, insbesondere in den Vergnügungsvierteln der großen Städte. Daneben stehen die Schöpfungen großer chinesischer Dichter, die die Ci-Form für eine größere thematische Bandbreite öffneten. Ihren Höhepunkt erreichte die Ci-Dichtung in der Song-Zeit, wo sich das Genre insbesondere bei den Kaisern Taizong und Renzong großer Beliebtheit erfreute.

In ihrer Form waren die Ci-Gedichte weitgehend frei und unterlagen insbesondere nicht den vielfältigen Beschränkungen der Gushi, vor allem aber der Jintishi. Gleichwohl wurden sie stets zu bestimmten, festgelegten Melodien gesungen, die in umfangreichen Handbüchern festgehalten wurden. Berühmt geworden sind etwa das 875 Melodien umfassende Cilü („Melodienregeln“) und das 826 Melodien in 2306 Varianten umfassende Cipu („Melodienregister“).

Zu den bedeutendsten Ci-Dichtern gehören Wen Tingyun, Wei Zhuang, Li Houzhu, Su Dongpo, Liu Yong, Xin Qiji und Ouyang Xiu.

Eine bekannte Dichterin der neueren Zeit ist Lü Bicheng.

Literatur

  • Helwig Schmidt-Glintzer: Geschichte der chinesischen Literatur. Bern 1990, ISBN 3406453376.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lyrik: Das Spektrum moderner Lyrik —   Der Begriff »moderne Lyrik« wird in der Literaturwissenschaft in der Regel als Bezeichnung für die Dichtung der Epoche verstanden, die man die Moderne nennt. Die Datierung dieser Epoche schwankt zwar, doch hat sich die Ansicht durchgesetzt,… …   Universal-Lexikon

  • Lyrik — Sf std. (19. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus frz. (poésie) lyrique, aus l. lyricus, eigentlich zum Spiel der Lyra gehörig , aus gr. lyrikós, zu gr. lýra Leier . Die Leier war zu Platons Zeit das traditionelle Schulinstrument für Musik und Text. Der …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Lyrik — (lyrische Poesie) ist diejenige Gattung der Poesie, in der das lyrische Element die Herrschaft besitzt; das lyrische Element liegt aber dort vor, wo nicht sowohl bestimmte (auf unser Gefühl wirkende) Vorstellungsgebilde die Seele des schaffenden… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Lyrik — Lyrik, s. Lyrische Poesie …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lyrik — Lyrik, Lyrische Poesie, Dichtungsart, welche das subjektive Gefühlsleben zum unmittelbaren Ausdruck bringt, ist entweder L. der feierlichen, gehobenen Stimmung (Hymne, Ode, Dithyrambe) oder L. der reinen Empfindung (das eigentliche Lied) oder L.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Lyrik — Lyrik, lyrische Poesie. Der Dichter gibt im lyrischen Gedichte sein eigenes Inneres, und man hat sonach in einer Reihe lyrischer Gedichte den Charakter eines Dichters wie in einem großen Bilde vor sich. Die lyrische Poesie unterscheidet sich also …   Damen Conversations Lexikon

  • Lyrik — Lyrik, lyrische Dichtkunst, Gattung der Poesie, welche die unmittelbare Darstellung des Gefühls zur Aufgabe hat, kann also auch im Epos u. Drama erscheinen, steht der Musik am nächsten u. eignet sich am meisten zum Gesange. In ihren Umfang… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Lyrik — Lyrik: Das erst seit dem Anfang des 19. Jh.s bezeugte Fremdwort ist substantiviert aus frz. poésie lyrique (dafür im 18. Jh. noch stets »lyrische Poesie«). Das zugrunde liegende frz. Adjektiv lyrique, aus dem im 18. Jh. unser Adjektiv lyrisch… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Lyrik — [Network (Rating 5600 9600)] Auch: • Gedichte …   Deutsch Wörterbuch

  • Lyrik — Apollon mit einer Lyra Als Lyrik (griechisch λυρική (ποίησις) – die zum Spiel der Lyra gehörende Dichtung) bezeichnet man die dritte literarische Gattung neben der Epik und der Dramatik. Lyrische Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Lyrik — Dichtung; liedhafte Dichtung; Poesie * * * Ly|rik [ ly:rɪk], die; : literarische Gattung, in der subjektives Erleben, Gefühle, Stimmungen oder Gedanken mit den formalen Mitteln von Reim, Rhythmus u. Ä. ausgedrückt werden: der Verlag… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”