Chusistan

Chusistan
Stierkapitell, Apadanahalle, Susa, Louvre

Chusistan (aus altpers. [h]Ūvjiya) ist eine historische Landschaft, deren Kerngebiet heute die iranische Provinz Chuzestan mit der Hauptstadt Ahvaz bildet.

Das historische chusische Gebiet erstreckt sich ausgehend vom Zagros-Gebirge im Iran bis an das Ostufer des Tigris im heutigen Irak. Im Süden reicht es bis in die Gegend um Schiraz und im Norden bis in die iranische Provinz Ilam. Die heutige Bevölkerung Chusistans gehört überwiegend der schiitischen Glaubensrichtung des Islam an und spricht Arabisch und verschiedene persische Dialekte (wie Bachtiarisch und Lurisch).

Im südiranischen Tiefland zwischen dem Zagros-Gebirge und dem Persischen Golf überwiegen heute wüstenähnliche Steppe und an den Flussläufen Karun, Kercha und Schatt al-Arab größere Sumpfgebiete. Wegen ergiebiger Erdöl- und Erdgas-Vorkommen ist Chusistan Mitte des 20. Jahrhunderts wieder zu einer weltwirtschaftlich und geopolitisch bedeutenden Region geworden.

Geschichte

Zu Zeiten der Elamiter, Babylonier und Meder war Chusistan durch hochentwickelte Bewässerungsanlagen erschlossen und galt bis zur Arabisierung im 7. Jahrhundert als Kornkammer Mesopotamiens und Persiens. In Mittelelamitischer Zeit waren die wichtigsten Städte in Chusistan Susa (Šušan), Tschoga Zanbil (Al Untasch-Napiriša) und Haft Tepe (vielleicht Kabnak)[1]. Von 1980 bis 1988 war das iranische Chusistan Ziel eines irakischen Eroberungskrieges.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. D. T. Potts: Elamites and Kassites in the Persian Gulf. Journal of Near Eastern Studies 65/2, 2006, 111

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