Yin Shu

Yin Shu

Yin Shu (Zhu) (chin. 尹洙); * 1001; † 1046), alias Shi-Lu (chin. 师鲁), Studioname Henan Xiansheng (chin. 河南先生), war Politiker, Literat, Verwaltungsbeamter und konfuzianischer Gelehrter im China der Song-Dynastie (chin. ). Er tat sich insbesondere durch seine Tätigkeit als Chunqiu-Gelehrter (chin. 春秋文学家) hervor.

Beruflicher Werdegang

Stammte aus Henan (chin. 河南) (Verwaltungssitz im heutigen Luoyang in Henan (chin. 河南)). Mit seinem älteren Bruder Yin Yuan (chin. 尹源) zusammen erlangte er schon früh Ansehen als konfuzianischer Gelehrter. Nach Erlangung des (akademischen) Jinshi-Grades (chin. 进士) diente er als Archivar in Zhengping (chin. 正平) in Shanxi (chin. 山西), als Finanzinspektor in Henan (chin. 河南), als Richter in Anguojun (chin. 安国军) und als Administrator von Guangze (chin. 广泽) in Fujian (chin. 福建) sowie als Generalsekretär von Shannan Dongdao (chin. 山南东道). Für eine Beförderung vorgeschlagen begab er sich in die Hauptstadt, um zuerst als Redaktor der Institute und Archive und dann als Untersekretär des Thronfolgers im Sekretariat zur Linken zu dienen. Als Fan Zhongyan wegen angeblicher Faktionsaktivitäten strafversetzt wurde, reichte Yin Shu eine Denkschrift zu seiner Verteidigung ein, in der er sich als Freund und Schüler von Fan Zhongyan (chin. 范仲淹) erklärte und darum bat, mit ihm zusammen strafversetzt zu werden. Darum wurde er aus der Hauptstadt als Generalsekretär und Inspektor der Alkoholsteuer nach Tangzhou (chin. 唐州) in Henan (chin. 河南) versetzt. Er brachte es bis zum Zhi Longtuge (chin. 直龙图阁) ( Auxillary / Archivar im Drachenarchiv-Pavillon Hucker 933, 3878) des Qijusheren (chin. 起居舍人) (Imperial Diarist / Kaiserlicher Tagebuchschreiber) (Rang 6b Hucker 621). Nahm an den Verteidigungsanstrengungen im Nordwesten teil. Seine Schriften thematisieren häufig die Militärpolitik im Nordwesten und befürworten die Aufrüstung unter dem Motto: „ bei der militärischen Rüstung nicht nachlassen“. Forderte, „unparteiisch zu belohnen und zu bestrafen“ und „die militärische Kraft zu stärken“, um die Angriffe und Plünderungen des Regimes der Xixia (chin. 西夏) (Westliche Xia) zurückzuschlagen.

Werke

Yin Shu verfasste den Frühling und Herbst der Fünf Dynastien, das Wudai Chunqiu (chin. 五代春秋), in 2 Kapiteln. Dieses Werk steht einerseits in der Tradition der Chunqiu-Gelehrsamkeit, andererseits wird es unter die Pinselnotizen, die Biji (chin. 笔记), gerechnet. So wurde es in die große Sammlung Pinselnotizen aller Dynastien aufgenommen, den Lidai biji xiaoshuo jicheng (chin. 历代笔记小说集成), und findet sich dort in Band 7 des Gesamtwerks bzw. in Band 4 der Songdai biji xiao shuo (chin. 宋代笔记小说), der Pinselnotizen der Song-Dynastie. Sein Stil ist einfach und antikisierend. In seinem Werk Wudai Chunqiu (chin. 五代春秋) verwendet er z.B. nicht die zeitgenössischen Landesnamen sondern die in der Zhanguo-Zeit (chin. 战国) der Streitenden Reiche gebräuchlichen. Er löste sich vom literarischen Huami-Stil (chin. 华靡) zu Beginn der Song-Dynastie (chin. ). Schrieb auch Gedichte. Als Werkzusammenstellung liegen die Henan Xiansheng Wenji (chin. 河南先生文集) (Gesammelte Werke des Herrn von Henan) vor.

Literatur

  • Herbert Franke: Sung Biographies, Münchener Ostasiatische Studien Band 16,3 ISBN: 3-515-02412-3
  • Zhou Guangpei: Lidai biji xiaoshuo jicheng 历代笔记小说集成, Verlag Hebei Jiaoyu Chubanshe, Shijiazhuang 1994, ISBN: 7-5434-2092-9
  • Joachim Gentz: Das Gongyang zhuan. Auslegung und Kanonisierung der Frühlings- und Herbstannalen (Chunqiu), opera sinologica 12, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2001 ISBN: 3-447-04449-7
  • Donald D. Leslie, Colin Mackerras & Wang Gungwu: Essays on the Sources for Chinese History, Canberra 1973
  • Wang Gungwu: The Structure of Power in North China during the Five Dynasties, Kuala Lumpur 1963
  • William H. Nienhauser Jr., The Indiana Companion to Traditional Chinese Literature Volume 2, Bloomington & Indianapolis 1998
  • Cihai, Shanghai Cishu Chubanshe, Shanghai 1979
  • Charles O. Hucker, A Dictionary of Official Titles in Imperial China, Beijing Daxue Chubanshe, Peking, 2008

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