Wolfgang Oberlinger

Wolfgang Oberlinger

Wolfgang Oberlinger (* 19. Januar 1943) ist ein deutscher Architekt und Orgelbaumeister, dessen Familientradition im Orgelbau bis 1773 reicht und die von ihm in bisher ununterbrochener Familienfolge seit 2007 in der Oberlinger GmbH in Windesheim weitergeführt wird.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Nach seinem Architekturstudium an der Fachhochschule Mainz mit zusätzlichen Studien der Akustik an der Universität erlernte er das Orgelbauhandwerk im elterlichen Betrieb und schloss mit dem Meisterbrief ab. Sein Diplomentwurf in der Fakultät Architektur war eine Kirche. Seine Diplomarbeit, die er unter dem Kirchenbauer Dipl.-Ing. Otto Spengler angefertigt hatte, hat den Titel: Das klangliche und architektonische Gestalten einer Kirchenorgel. 2. Betreuer war Dr. Friedrich Wilhelm Riedel vom Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz.

Wolfgang Oberlinger erhielt von der Handwerkskammer Koblenz den Meisterbrief im Orgelbauer-Handwerk sowie den offiziellen Titel als „Restaurator im Orgelbau- und Harmoniumbauer-Handwerk“ verliehen. Ebenso wurde er als öffentlich vereidigter Sachverständiger im Orgelbauhandwerk der Handwerkskammern Deutschlands (bis 19. Januar 2011) bestellt. Wolfgang Oberlinger ist Mitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz in Mainz und war zeitweise Vorstandsmitglied des Bund Deutscher Orgelbaumeister (BDO), München. Von 1980 an übernahm er zusammen mit seinem Vetter Helmut Oberlinger die Geschäftsführung des Familienunternehmens Gebr. Oberlinger Orgelbau (bis 2006). Neben seiner dortigen Geschäftsführertätigkeit und seiner Arbeit als Architekt war er Gründungs-Museumsdirektor des 2001 eröffneten Orgel Art Museums in Windesheim, das nach seinen Plänen zusammen mit seinem Vetter unter Mitwirkung der Architekten Hans Bergs, Jürgen Rothenberger und Anja Oberlinger konzipiert, geplant und gebaut wurde.

Außer seiner künstlerisch entwerfenden und organisatorischen Arbeit für sein Architekturbüro und für die von ihm 2007 neu gegründete Orgelbau- und -Entwurfsfirma Oberlinger GmbH (mit Außenstelle in Peking) betreibt er noch Forschungen im Bereich der Akustik und Thermik, sowie Versuche zur Verbesserung komplizierter technischer Strukturen im Orgelbau und die Suche, hierfür geeignetere Materialien zu finden. Diese Forschungsarbeiten werden teilweise zusammen mit dem Fraunhofer Institut Kaiserslautern durchgeführt.

Die von ihm und seinem Büro entworfenen Orgeln stehen in aller Welt in Kirchen, Kathedralen und Konzerthallen.

Orgel im großen Sendesaal und Konzerthalle des CNR China National Radio, Peking / China

Beispiele:

Publikationen

  • Viele wissenschaftliche Veröffentlichungen über Akustik und Orgelbau neben anderen in:
    • Kunst und Kirche, Instrumentenbauzeitung, Das Münster Ars Organi, Musik und Kirche und The Organist.
    • ISO International Society of Organbuilders, Heft 17: Der Standort der Orgel im Kirchenraum
    • ISO International Society of Organbuilders, Heft 21: Akustik in der Kirche
    • ISO International Society of Organbuilders, Heft 24: Zur Systematik und Gestaltung des Orgelaufbaues
    • Acta Organologica Band 17, Merseburger Verlag: Die Ästhetik der Technik einer Orgel
    • I. Jakobs, W. Oberlinger, P. M. Scholl: Basilika der Dormition-Abbey auf dem Berge Sion, Jerusalem, Die neue Oberlinger Orgel, Organo phon Verlag
    • Information 1-8, Broschüren über den Orgelbau bei Oberlinger

Fernsehproduktionen mit und über ihn (Auswahl)

    • Eine Orgel für China (ZDF, ARTE, 3SAT), Die Macher (SWF), Glaskasten (SWF).

Literatur

  • Claudia Schreiner und Dirk Reinartz: Porträt: Wolfgang Oberlinger,Lufthansa Bordbuch 2/ 94
  • ART, Zeitschrift über Kunst: Orgel Art Museum
  • DBZ, Deutsche Bau Zeitung: Orgel Art Museum
  • Jürgen Rodeland: Oberlinger (Familie) in der zweiten Auflage MGG (Die Musik in Geschichte und Gegenwart), Bärenreiter, Kassel)
  • Jürgen Rodeland: Zur Geschichte der Orgelbauwerkstatt Oberlinger in Windesheim, Herausgeber: Landesbank Rheinland-Pfalz, in: Lebendiges Rheinland-Pfalz, Zeitschrift für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, Jahrgang 30, Heft 2/3

Weblinks


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