Chrysopolis

Chrysopolis
Constantinople map German.png
Geschichte Istanbuls

Chrysopolis (griech. Χρυσόπολις, „goldene Stadt“) war ein antiker Ort auf der Südseite des Bosporus gegenüber von Konstantinopel, heute der Stadtteil Üsküdar von Istanbul. Sein Hafen besaß in der Antike wie in der byzantinischen und osmanischen Zeit größte Bedeutung als einer der wichtigsten Übergänge zwischen Kleinasien und Europa.

Der Ort ist wohl im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet worden. Obwohl er von Kaiser Justinian I. „die größte Stadt des Abendlandes“ genannt wurde, war er jedoch trotz dieser Bezeichnung nie Polis, sondern ein Teil der Stadt Chalkedon.

Die Bedeutung des Namens war schon im Altertum nicht mehr sicher erklärbar. Einige Quellen meinen, er gehe darauf zurück, dass die Perser hier eine Sammelstelle für Goldabgaben der griechischen Städte gehabt hätten. Häufiger aber ist die Erklärung, dass hier Chrysos begraben war.

Am 18. September 324 siegte hier Kaiser Konstantin I. mit seiner Flotte über Licinius in der Schlacht von Chrysopolis.

Im Mittelalter ist der Ort unter dem Namen Skutarion (Scutari) bekannt, daraus entwickelt sich der türkische Name Üsküdar.

Das Kloster Chrysopolis ist dadurch bekannt, dass 613/14 (BBKL) bzw. 630 (Stadlers Heiligenlexikon) der ehemalige kaiserliche Sekretär Maximus der Bekenner dort eintrat und zum Abt gewählt worden ist. Er blieb dort, bis er 626 bzw. 640 vor den Persern nach Nordafrika fliehen musste.

Der byzantinische Kaiser Michael III. (842-867) wurde in Chrysopolis bestattet, dann aber von Leon VI. nach Konstantinopel übertragen.

1003 verbannte der Patriarch Sergios II. Symeon, den Jüngern bzw. den (neuen) Theologen, nach Chrysopolis, wo er sich beim Dorf Palutikon in einem verfallenen Oratorium, das der hl. Marina geweiht war, niederließ. Auch nach der Rehabilitation blieb er und baute dort ein neues Kloster.

41.02638888888929.017777777778

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Chrysopolis — • A titular see of Roman Arabia Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006. Chrysopolis     Chrysopolis     † …   Catholic encyclopedia

  • Chrysopŏlis — (d. i. Goldstadt, a. Geogr.), 1) Flecken, ursprünglich Hafen von Chalcedon, (Meile nördlich davon, in Bithynien, am Bosporos, Vorstadt von Byzanz, dem es gegenüber lag. Hier Übergang der 10,000 Hellenen auf ihrem Rückzuge nach Europa; 324 v. Chr …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Chrysopŏlis — Chrysopŏlis, s. Skutari 2) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • CHRYSOPOLIS — I. CHRYSOPOLIS Ciliciae urbs. Steph. II. CHRYSOPOLIS Ptol. Xenoph. Suidae, et Stephano, Bos Polybio, Damalis Arriano, promontor. Asiae, positum e regione promontorii Byzantiam continentis, ut illud ex Georg. Cedreno describit Petr. Gyllius, quod… …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Chrysopolis — Üsküdar Üsküdar Administration Pays …   Wikipédia en Français

  • Chrysopolis —    Called Scutari from the 13th century; one of the chief places to cross the Bosporos (q.v.) from Asia Minor to Constantinople (qq.v.). Inevitably any attack through Asia Minor, whether by Arabs or Turks (qq.v.), or by a rebellious thematic army …   Historical dictionary of Byzantium

  • Chrysopolis, California — Chrysopolis   Former settlement   …   Wikipedia

  • Chrysopolis in Arabia — (ital.: Crisopoli di Arabia) ist ein Titularbistum der römisch katholischen Kirche. Es geht zurück auf einen untergegangenen Bischofssitz in der gleichnamigen antiken Stadt, die in der römischen Provinz Arabia lag. Der Bischofssitz war der… …   Deutsch Wikipedia

  • Chrysopolis in Macedonia — (ital.: Crisopoli di Macedonia) ist ein Titularbistum der römisch katholischen Kirche. Es geht zurück auf einen untergegangenen Bischofssitz in der nordgriechischen Stadt Chrysoupoli in der heutigen Präfektur Kavala. Der Bischofssitz war der… …   Deutsch Wikipedia

  • Chrysopolis — stor. Uskudar …   Sinonimi e Contrari. Terza edizione

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”