Wilhelm Fischer (Chirurg)

Wilhelm Fischer (Chirurg)

(Albert) Wilhelm Fischer (* 10. August 1892 in Berlin-Steglitz; † 10. August 1969 in Berlin) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer in Gießen und Kiel.

Leben

Fischer studierte Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1910 wurde er Mitglied des Corps Rhenania Freiburg.[1] 1914 trat er in die Kaiserliche Marine (Crew VIII/14) und nahm am Ersten Weltkrieg teil.

1915 als Arzt approbiert, arbeitete er zunächst in der Pathologie. Bei seinem Corpsbruder Victor Schmieden im Universitätsklinikum Frankfurt am Main wurde er zum Chirurgen ausgebildet. Seit 1923 habilitiert, folgte er 1933 dem Ruf der Justus-Liebig-Universität Gießen auf den Lehrstuhl für Chirurgie.

Fischer war Mitglied der NSDAP (1933), des NSKK und des NSD-Ärztebundes. Seit 1937 Mitglied der SS, wurde er Obersturmbannführer.

1938 wechselte er auf den angesehenen Lehrstuhl der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Bis 1945 leitete er die Chirurgische Universitätsklinik. Er war Dekan der Medizinischen Fakultät. Im Zweiten Weltkrieg war er ab dem 1. März 1941 beratender Chirurg der Kriegsmarine bei der Marinestation der Ostsee, die zum Marineoberkommando Ost wurde. Als Flottenarzt d. R. z. V. geriet er im Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juli 1947 entlassen wurde.[2]

1954 war er Vorsitzender der 73. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie wählte ihn 1970 zum Ehrenmitglied.

Fischer starb an seinem 77. Geburtstag in Berlin. Mit seiner Frau Mathilde geb. Jäger hatte er vier Kinder. Der Sohn Heinz Fischer (Offizier) (1917-1942) fiel als Stukaflieger im Zweiten Weltkrieg. Er trug das Deutsche Kreuz in Gold und wurde postum mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 35, 821
  2. Lohmann/Hildebrand: Die Deutsche Kriegsmarine 1939-1945, Band III/291/73, Bad Nauheim 1956

Weblinks


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