Wiedersbach (Leutershausen)

Wiedersbach (Leutershausen)
Wiedersbach
Koordinaten: 49° 18′ N, 10° 26′ O49.29694444444410.440833333333442Koordinaten: 49° 17′ 49″ N, 10° 26′ 27″ O
Höhe: 442 m ü. NN
Fläche: 232 hadep1
Einwohner: 500 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 91578
Vorwahl: 09823

Wiedersbach (umgangssprachlich: Widəschba [1]) ist ein Ortsteil der mittelfränkischen Stadt Leutershausen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt wird der Ort 1321 als Wisegartespach, „zum Bach des Wisger“ (heute Krümleinsbach genannt).

Die Herren von Lüchau errichteten dort ein Schloss und Rittergut, das nach deren Aussterben gegen Ende des 16. Jh.s in den Besitz der Herren von Eyb überging. 1697 brannte das Schloss zu Wiedersbach bei einer Festlichkeit ab. Erhalten ist das Schlossgut der Freiherren von Eyb mit Torwärterhäuschen und großer Scheune aus dem 17./18. Jahrhundert.

Im 15. Jh. wurde eine Kapelle errichtet, die um 1600 von Hans Wilhelm von Eyb zu einer kleinen Kirche erweitert wurde, die Johannes dem Täufer geweiht war. In dieser Kirche befindet sich ein Grabstein der Walburg Sibylla von Eyb, † 1626, aus Solnhofer Marmor, mit Relief der Verstorbenen, Eyb’schem Wappen und Inschrift. Die Gemeinde hatte seitdem auch einen eigenen Pfarrer, von 1816 bis 1926 war es eine eigenständige Pfarrei, anschließend unterstand sie Leutershausen, seit 1992 bildet es mit Neunkirchen bei Leutershausen wieder eine eigene Pfarrei. 1957 endete das Patronatsrecht der Freiherren von Eyb.

Durch den Bau der Bahnstrecken Nürnberg–Crailsheim und Leutershausen-Wiedersbach–Bechhofen nahm Wiedersbach größeren Aufschwung. Nach dem 2. Weltkrieg fanden viele Flüchtlinge eine neue Heimat.

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Wiedersbach, zu der noch die Holzmühle gehörte und die zuletzt eine Gebietsfläche von 232 ha umfasste, im Zuge der Gebietsreform nach Leutershausen eingemeindet.[2]

Baudenkmäler

  • Evangelisch-lutherische Filialkirche der Pfarrei Leutershausen (bis 1957 Eigenkirche der Freiherren von Eyb)
  • Burgstall eines viereckigen Turmhügels mit breitem Wassergraben, bis 1593 Sitz der Herren von Luchau, anschließend derer v. Eyb.
  • Schlossgut der Freiherren von Eyb mit Bruchsteinmauer, rundbogiger Toröffnung bezeichnet 1675 und anschließendem Torwärterhäuschen mit Fachwerkobergeschoss; ferner große Scheune aus Bruch- und Quaderstein; sämtlich aus dem 17./18. Jahrhundert
  • Haus Nr. 6 (Ehemalige Wassermühle): Verputzter Bruchsteinbau 17./18. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Wiedersbach

  • 1910: 371 Einwohner[3]
  • 1933: 361 Einwohner
  • 1939: 360 Einwohner[4]
  • 1961: 510 Einwohner
  • 1963: 519 Einwohner
  • 1970: 548 Einwohner
  • 1987: 471 Einwohner[5]
  • 2004: 496 Einwohner
  • 2006: 500 Einwohner

Verkehr

Öffentlicher Verkehr

Wiedersbach liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim. Die Station Leutershausen-Wiedersbach ist derzeit stillgelegt und wird von den Zügen ohne Halt durchfahren. Künftig wird der Halt in die S-Bahn Nürnberg eingebunden. Mit der Verlängerung der S 4 von Ansbach nach Dombühl zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 soll der Halt reaktiviert werden.

Individualverkehr

Über die Staatsstraße 2246 gelangt man nach Leutershausen und Hannenbach. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Neunkirchen und über die Holzmühle zur Staatsstraße 2249.

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 210.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 202f.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 154.
  • Karl Ernst Stimpfig: Die Juden in Leutershausen, Jochsberg, Colmberg und Wiedersbach, Leutershausen 2000.

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 202.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 421
  3. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  4. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  5. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=WIEACH_W8801

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