Wendischbrome

Wendischbrome
Wendischbrome
Gemeinde Jübar
Koordinaten: 52° 37′ N, 10° 56′ O52.61777777777810.92572Koordinaten: 52° 37′ 4″ N, 10° 55′ 30″ O
Höhe: 72 m ü. NN
Eingemeindet nach: Nettgau
Postleitzahl: 38489
Vorwahl: 039003
Wendischbrome (Sachsen-Anhalt)
Wendischbrome
Wendischbrome
Lage von Wendischbrome in Sachsen-Anhalt

Wendischbrome ist ein Ortsteil der Gemeinde Jübar im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Wendischbrome liegt östlich des Oberlaufs der Ohre. Nächste Ortschaft ist Benitz in Niedersachsen rund einen Kilometer südwestlich. Das namensgebende Brome liegt zwei Kilometer südlich. Nächstgelegener Ort in Sachsen-Anhalt ist Nettgau, das fünf Kilometer nördlich liegt.

Geschichte

Wendischbrome wurde als wendische Siedlung gegründet, während sich die damaligen deutschen Siedler überwiegend in Brome bzw. Altendorf konzentrierten. Etwa von 1420 bis 1535 lag Wendischbrome wüst, bevor es als Rundling wiedererrichtet wurde.[1] 1692 kam das Land im Austausch für die vormals brandenburgische Exklave Butenland, die von Lessien bis Wiswedel reichte, zu Brandenburg.[1] Fortan bildete die nahegelegene Ohre die Grenze zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, und Wendischbrome wurde zum Grenzort. Kirchlich gehörte Wendischbrome aber bis nach 1945 zu Brome. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Toten des Dorfes auf dem Altendorfer Friedhof beerdigt, zu dem der Wendischbromer Totenweg führte.[2]

Nach der Ziehung der innerdeutschen Grenze, die hier entlang der Ohre verlief, lag Wendischbrome weniger als 100 Meter davon entfernt. Die Wendischbromer Schule wurde geschlossen. Kirchlich wurden die Wendischbromer von der evangelischen Gemeinde Jübar betreut, obwohl sie formal weiterhin zur Gemeinde Brome gehörten. 1952 und 1960 erfolgte in zwei Stufen die Kollektivierung. Da Wendischbrome im Fünf-Kilometer-Sperrstreifen der Grenze lag, mussten viele Einwohner den Ort verlassen oder flohen in den Westen, so dass die Einwohnerzahl stark sank.

Wendischbrome gehörte lange zur Gemeinde Nettgau, die 2010 in der Gemeinde Jübar aufging.

1840 hatte Wendischbrome 131 Einwohner, 1900 waren es 201. Bis 1939 war die Zahl auf 210 gestiegen. 1985 wurde die Einwohnerzahl auf 70 bis 80 geschätzt.[3]

Infrastruktur

Kreisstraßen führen nach Brome und Nettgau sowie Richtung Mellin. Wendischbrome ist per Rufbus der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel (PVGS) erreichbar.

Literatur

  • Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 259–273

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 259
  2. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 266
  3. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 274

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