Weigmannsdorf

Weigmannsdorf
Weigmannsdorf
Gemeinde Lichtenberg
Koordinaten: 50° 50′ N, 13° 23′ O50.83904166666713.381319444444Koordinaten: 50° 50′ 21″ N, 13° 22′ 53″ O
Eingemeindung: 1. Jan. 1963
Eingemeindet nach: Weigmannsdorf-Müdisdorf
Postleitzahl: 09638
Vorwahl: 037323

Weigmannsdorf ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Lichtenberg im Landkreis Mittelsachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Weigmannsdorf liegt etwa 8 Kilometer südlich von Freiberg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 3,5 Kilometer entlang eines nach Osten der Freiberger Mulde zufließenden Baches.
Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 7730 Bundesstraße 101–Lichtenberg, über die K 7731 erreicht man Berthelsdorf. Zudem besteht am östlichen Ortsende Anschluss an die Staatsstraße 209 Nassau–Weißenborn.

Nachbarorte

Brand-Erbisdorf Berthelsdorf Weißenborn
Nachbargemeinden Lichtenberg
Müdisdorf Helbigsdorf Randeck

Geschichte

Kirche in Weigmannsdorf

Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1348 als Vicmansdorf[1]. Um 1500 war es Filialkirche von Lichtenberg und behielt diesen Status auch nach der Reformation 1539 bei.

August Schumann nennt 1825 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Weigmannsdorf betreffend u. a.:

„Der Ort ist ziemlich im Wohlstande, da er meist Ackerbau treibt, und enthält in etwa 70 Häusern kaum über 500 Bewohner, darunter 26 Bauern. Im J.  1748 zählte man nur 56 Wohngebäude; 1801 aber in 62 Häusern 428 Consumenten. Von den 42¼  Hufen (meist über 30, auch bis 36 Acker stark) sind 4½ magazin- und spannfrei. […]
Der Freiberger Rath übt die Collatur auch hier an der Schule. Dicht unter der Kirche steht das Erblehngericht, welches mit Einschluß des damit combinierten Zweihufengutes im Niederdorfe eines der stärksten Erbgerichtsgüter im Lande ist, und gar viele Rittergüter an Werth übertrifft; es hat 4½ Hufen Feldes und bedeutende Wiesen, auch einige Waldungen, starke Brauerei, eine eigene Mühle, Gastnahrung u.  s.  w.
Im Orte sind 3 Mühlen mit 5  Gängen und 2 Oelmühlen. Der Flachsbau wird hier stark betrieben, und es giebt ein Paar Brechhäuser beim Dorfe.
Von altem Bergbau finden sich viele Spuren, […]. Anjetzt ist nur die Zeche Augustus Erbstolln im Gange […]“
[2]

Bemerkenswert für die im 15. Jahrhundert errichtete Kirche sind eine von Adam Gottfried Oehme ausgeführte Orgel, einen aus Zinn gefertigter Taufstein in Form einer Muschel von 1668 sowie zehn Deckengemälde des Bauernmalers Sigismund Zimmermann.[3]

Am 1. Januar 1963 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Weigmannsdorf und Müdisdorf zur neuen Gemeinde Weigmannsdorf-Müdisdorf vereinigt. Am 1. Oktober 1993 wurde diese Gemeinde nach Lichtenberg/Erzgeb. eingegliedert.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1][5]
1551 28 besessene Mann, 113 Inwohner
1764 21 besessene Mann, 4 Gärtner, 32 Häusler, 37 ¾ Hufen
1834 573
1871 719
Jahr Einwohnerzahl
1890 741
1910 722
1925 672
1939 638
Jahr Einwohnerzahl
1946 789
1950 772
19641 1255
19901 927

1 Weigmannsdorf mit Müdisdorf

Literatur

  • Weigmannsdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 12. Band, Zwickau 1825, S. 505–507.
  • Die Parochie Lichtenberg mit Weigmannsdorf. in: G. Buchwald (Hrsg.): Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Freiberg. Strauch Verlag, Leipzig 1901, S. 343–354 (Digitalisat)
  • Richard Steche: Weigmannsdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 124.

Weblinks

 Commons: Weigmannsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Weigmannsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Weigmannsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Weigmannsdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 12. Band, Zwickau 1825, S. 506 f.
  3. Sehenswertes in der Gemeinde Lichtenberg im Erzgebirge, abgerufen am . März 2011
  4. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1993 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 3, abgerufen am 13. März 2011
  5. vgl. Weigmannsdorf-Müdisdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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