Walter König (Chemiker)

Walter König (Chemiker)

Walter Georg König (* 26. September 1878 in Annaberg; † 2. Februar 1964 in Radebeul) war ein deutscher Chemiker. Er erschloss 1922 das Gebiet der Polymethin-Farbstoffe (siehe Polyene).

Leben und Wirken

Grabmal Walter König

König studierte bis 1902 an der TH Dresden mit Auszeichnung, 1903 promovierte er in Dresden zum Dr.-Ing. und 1906 habilitierte er sich. Anschließend arbeitete er in der Farbenfabrik Bayer & Co. in Elberfeld bei Carl Duisberg, wo er einige Erfindungen auf dem Gebiet der Farbstoffherstellung und -anwendung machte, für die ihm Patente zuerkannt wurden.

1908 kehrte er an die TH Dresden zurück, wo er von 1913 bis 1957 Professor und Direktor des Instituts für Farbenchemie war. 1926 erhielt sein Institut ein neuerbautes Gebäude, den ab 1953, seinem 75. Geburtstag, so genannten König-Bau.

Im Juli 1945 wurde König gegen den Willen der Hochschulleitung als nominelles Mitglied der NSDAP durch die sächsische Landesregierung entlassen, woraufhin er als Laborleiter bei der Dresdner Pharmafirma Gehe & Co., ab 1947 Heilchemie arbeitete. 1949 wurde er zum Mitglied in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften berufen, kurz darauf konnte er auf seinen Lehrstuhl zurückkehren. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ernannte König 1953 zu seinem 75. Geburtstag zum Ehrendoktor.

Verdienste erwarb sich König durch seine Forschungen zu Polymethinfarbstoffen, die zur Herstellung von Farb- und Infrarot-Filmmaterial verwendet werden.

1958 erhielt er die Emil-Fischer-Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker. 1963 stiftete die Technische Universität Dresden anlässlich seines 50-jährigen Professorenjubiläums die Walter-König-Medaille für hervorragende Leistungen auf dessen Fachgebiet.

Ab 1939 lebte König im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz in einer heute denkmalgeschützten Villa (Rennerbergstraße 9). König ist auf dem Friedhof Radebeul-West beerdigt. Er war Ehrenbürger von Annaberg.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 

Weblinks


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