Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Kirchwald)

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Kirchwald)
Altar

Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Kirchwald) stammt von dem Aiblinger Stadtbaumeister Wolfgang Dientzenhofer (1678–1747) der auch, z. B. in Au bei Bad Aibling: Pfarrkirche St. Martin, in Flintsbach: Pfarrkirche St. Martin und in Götting: Pfarrkirche zu seinen Werken zählt. Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung hatte bis vor kurzem eine Besonderheit, denn sie war die letzte Wallfahrtsstätte Oberbayerns mit bewohnter Einsiedelei. Dort wohnte der Eremit Frater Marianus Schmid und der sich um Kirche und Klause kümmerte. Politisch gehört der Kirchwald nach Nußdorf, aber er ist auch sehr eng mit dem Kirchenleben am Samerberg verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Lüftelmalerei mit offenen Schuh des Jesuskindes

Im Jahr 1644 wurde von einem aus Rom zurückkehrender Pilger (Michael Schöpfl) eine Klause in einer Felsenhöhle unterhalb der heutigen Kirche errichtet. Erbrachte ein Gnadenbild und Reliquien aus Rom mit. Michael Schöpfl war Tuchmachergeselle und ürsprunglich Protestant. Er pilgerte 1643 während des 30jährigen Krieges von Iglau in Mähren nach Rom und trat zum katholischen Glauben über. Auf dem Rückweg musste er um sein Leben bangen weil er unter Kriegswerber geraten war und versprach in Todesgefahr, dass er als Einsiedler Gott dienen will, wenn er gerettet würde. Nach einer Legende hat er um ein Zeichen gebeten, wo er eine Kapelle bauen soll. Als er am 21. September 1644 an den Platz des jetzigen Kirchwaldes kam. Sah er den Schuh des Jesuskindes auf dem Gnadenbildes offen. Da wusste er hier kann er die Kapelle bauen. Auf diese Legende weist eine Lüftelmalerei an einem alten Bauernhauses in der Gritschen hin.

Und so richtete sich Schöpfl als Einsiedler im Kirchwald am Fuß des Heubergs in der Nähe einer Quelle ein. Die Quelle galt schädlich für Mensch und Tier, doch als er geweihtes Wasser in die Quelle goss und seine römischen Reliquien ins Wasser legte, erhörte Maria seine Gebete. Das Wasser wurde sogar heilkräftig, sodass Kranke aus der ganzen Umgebung kamen und durch das Wasser gesundeten.

Schon bald entwickelte sich eine häufig besuchte Wallfahrtsstätte. 1720 wurde von Wolfgang Dientzenhofer aus Aibling (nicht zu verwechseln mit Wolfgang Dientzenhofer aus St. Margarethen) die jetzige Kirche erbaut. Die heutige Innenausstattung entstand 1756 mit drei Altären und einer Kanzel im Rokokostil. In der Mitte des Hochaltars ist das Gnadenbild eine Kopie der Maria Schnee aus Rom, eine byzantinische Ikone - in einen prachtvollen Strahlenkranz eingearbeitet.

Votivtafeln

Frau vor dem Brunnen

Die Wallfahrer haben als Dank für erhörte Gebete Votivtafeln aufhängen lassen. Viele historische und neue Votivtafeln bedecken die Wände.

Votivbild "Frau_vor_dem_Brunnen".

Das Votivbild mit dem Datum „1793“ zeigt eine betende Frau vor dem Brunnen, darüber die Muttergottes mit dem Kind. Offensichtlich hat im Jahre 1793 eine Frau Linderung oder Heilung durch die Quelle in Kirchwald erfahren und durch dieses Bild zum Ausdruck gebracht. Der Künstler sowie die dargestellte Frau sind unbekannt. Das Bild hing ursprünglich in der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung im Nußdorfer Ortsteil Kirchwald. Über den Kunsthandel kam es 2011 wieder nach Nußdorf und befindet sich seitdem in Privatbesitz.

Kreuzweg

Am Weg vom Parkplatz in der Gritschen bis zum Kirchwald sind die 14 Stationen des Kreuzweges und am Weg von Nußdorf nach Kirchwald sind schöne Tafeln der Rosenkranzgeheimnisse aufgestellt.

Fotos


Quellen

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung

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