Christopher Michael Oliva

Christopher Michael Oliva
Savatage
Gründung 1981
Auflösung 2007
Genre Power Metal
Website http://www.savatage.com/
Gründungsmitglieder
Gesang, Keyboard, Klavier Jon Oliva
Gitarre Christopher „Criss“ Oliva († 1993)
Schlagzeug Steve Wacholz (bis 1994)
E-Bass Keith Collins (bis 1986)
Letzte Besetzung vor der Auflösung
Gesang, Keyboard, Klavier Jon Oliva
Gesang Damond Jiniya (seit 2001)
Gitarre Chris Caffery (1988–1990 & seit 1995)
Schlagzeug Jeff Plate (seit 1994)
Bass Johnny Lee Middleton (seit 1986)
Ehemalige Mitglieder
Gesang Zachary Stevens (1992–2000)
Gitarre Alex Skolnick (1994–1995)
Gitarre Al Pitrelli (1995–2000)
Keyboards John Zahner (1991–1992
Nur auf der Streets–Tour)
Keyboards, Gitarre Wes Garren (1993
Nur auf der Edge Of Thorns–Tour)
Schlagzeug Andy James (1993
Nur auf der Edge Of Thorns–Tour)

Savatage war eine Power-Metal-Band aus Tampa, Florida. Ihr musikalischer Stil verarbeitet auf späteren Alben auch klassische und progressive sowie Musical-Einflüsse.

Bekannt geworden sind Savatage vor allem durch ihre umfangreichen und sehr langen Konzeptalben sowie durch ihr erfolgreiches Nebenprojekt Trans-Siberian Orchestra.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Die Band existierte für über 20 Jahre mit wechselnder Besetzung und hat sich in der Metal-Szene eine große Fangemeinde erspielt. Jon Oliva, der ehemalige Leadsänger, noch heutige Bandleader/Keyboarder und neben Paul O'Neill Hauptsongwriter, konnte sich in dieser Szene einen Kultstatus erarbeiten und trägt unter Fans den Spitznamen Mountain King, der auf seine enorme und "verrückte" Gesangsleistung im Song „Hall Of The Mountain King“ anspielt. Doch auch eine Anspielung auf seine Leibesfülle schwingt wohl in diesem Spitznamen mit bzw. wird von Fans oft so interpretiert.

Sein 1993 verstorbener Bruder Christopher (genannt Criss, Leadgitarrist bis einschließlich zum "Edge of Thorns"-Abum) gilt auch heute noch als einer der unterbewertetsten Gitarristen der Rockmusik. Criss Olivas Riffs und Soli waren prägend für den Stil der Band zu ihren frühen Zeiten und schufen einen Stil, der Savatage deutlich von anderen Bands der amerikanischen Power-Metal-Szene abgrenzte.

Besonders bekannt sind Savatage für Ihre stilistisch an Musicals erinnernden Konzeptalben wie "Streets" (1990), "Dead Winter Dead" (1995) oder auch "The Wake of Magellan" (1997), die auch Elemente klassischer Werke (z.T. interpretiert auf modernen Instrumenten) einschließen. Letztlich sind es aber Rockopern par excellence. Aus diesem Grund werden Savatage besonders in Amerika bisweilen auch in die Progressive-Metal-Schublade eingeordnet (siehe hierzu auch die englische Wikiseite). Dies ist jedoch nur bei einer weiten Fassung dieses Begriffs richtig, da "Progressive Metal" eine bestimmte Stilrichtung beschreibt und nicht generell alle Bands abdeckt, denen es gelungen ist, sich aus dem Mainstream hin zu einem eigenen Stil fortzuentwickeln. Eine der Stärken von Savatage sind die textlichen Konzepte, deren geistiger Vater der Produzent von Savatage und Quasi-Bandmitglied (ohne Bühnenpräsenz) Paul O'Neill ist. Dieser war u.a. Tour-Gitarrist der Musicals Jesus Christ Superstar und Hair.

Erwähnung verdienen auch die Savatage-Side-Projekte Doctor Butcher, Jon Oliva's Pain und Trans-Siberian Orchestra. Gerade das Letztere sorgte in den USA für Aufsehen, mit seinen Weihnachtsalben und einem Konzeptalbum über Beethoven, und genießt dort große Anerkennung.

Bandgeschichte

Die frühen Jahre

1981 gründeten die Brüder Jon und Criss Oliva zusammen mit dem Schlagzeuger "Doc" Steve Wacholz und dem Bassisten Keith Collins die Band Avatar. Nachdem sich die Band zunächst nur im Underground von Florida einen Namen machte und zwei Tracks für eine lokale Sampler-LP aufnehmen konnte, veröffentlichte sie 1983 die EP „City Beneath The Surface“, die heute einen hohen Sammlerwert hat. Aus juristischen Gründen nennt sich die Band in Savatage um (lt. englischer Wikipedia eine Mischung aus Savage und Avatar; auch der Name des Black-Sabbath-Albums "Sabotage" ist in die Wortkreation "Savatage" eingeflossen) und veröffentlicht unter diesem Namen das Debütalbum „Sirens“. 1984 wird das Minialbum „The Dungeons Are Calling“ veröffentlicht. Beide Alben werden unter dem Independent Label Combat Records veröffentlicht, bis die Band 1984 bei Atlantic Records unterschreibt. 1985 folgt „Power Of The Night“ und die Band geht das erste Mal auf Tour. Im Jahr 1986 übernimmt Johnny Lee Middleton den Bass und eröffnet so das Besetzungskarussell. Im gleichen Jahr erscheint „Fight For The Rock“, ein vergeblicher Versuch der Plattenfirma, ein kommerziell breiteres Publikum zu finden. Die Band bezeichnet dieses Album immer noch als einen Albtraum. Mit diesem Album tourt sie erstmals in Europa als Vorband von Motörhead und trifft dort auf den späteren Produzenten Paul O'Neill.

„Die goldenen Jahre“

Paul O'Neill wird auf Wunsch der Plattenfirma Produzent der Band. Unter seiner Mithilfe entsteht das Album Hall of the Mountain King. Zum Titeltrack wird das erste Musikvideo der Band gedreht. 1988 wird Chris Caffery als Rhythmusgitarrist für Liveauftritte der Band verpflichtet und das Video zum Song „24 Hours Ago“ (vom „Hall of the Mountain King“-Album) entsteht. 1989 wird er zum offiziellen Bandmitglied erklärt und es folgt das Album Gutter Ballet. Auch wenn Caffery nun zur Band gehört, wird aus inoffiziellen Quellen bekannt, dass er auf diesem Album keinen einzigen Ton spielt und dass das gesamte Album von Criss Oliva eingespielt wurde. 1990 wird exzessiv getourt, die Videos zu „Gutter Ballet“ und „When The Crowds Are Gone“ entstehen. Caffery verlässt die Band wieder. 1991 schreiben Savatage zusammen mit ihrem Produzenten O'Neill das Album Streets - A Rock Opera. Die Videos zu „Jesus Saves“ und „New York City Don't Mean Nothing“ entstehen, wobei letzteres nie veröffentlicht wird. Im Jahr 1992 muss Jon Oliva wegen stimmlicher Probleme den Posten als Sänger an Zachary "Zak" Stevens weitergeben. Mit diesem erscheint 1993 das Album „Edge Of Thorns“. Zu den Songs „Edge Of Thorns“ und „Sleep“ entstehen weitere Videos. Im selben Jahr wird Criss Oliva Opfer eines Autounfalls.

Nach dem Tod von Criss

1994 erscheint das Album Handful of Rain, das dem im Jahr zuvor verstorbenen Bandmitglied gewidmet ist. Als Ersatz für Criss wird Alex Skolnick von Testament als Gitarrist angeworben. Der Titeltrack erscheint als Video. Jeff Plate ersetzt Wacholz am Schlagzeug. Ein Konzert in Tokio wird aufgezeichnet und erscheint später als Livevideo und CD. Jon Oliva und Chris Caffrey veröffentlichen in Europa ein Album ihres Doctor Butcher-Projekts. Im Jahr 1995 wird Skolnick von den Gitarristen Chris Caffery und Al Pitrelli ersetzt. „Dead Winter Dead“, ein Konzeptalbum über den Krieg in Jugoslawien, erscheint in den Läden. Das Video „One Child“ wird veröffentlicht. Im Jahr 1996 entsteht unter dem Namen Trans-Siberian Orchestra (kurz TSO) ein weiteres Seitenprojekt von Savatage. 1997 wird mit „The Wake of Magellan“ ein weiteres Konzeptalbum veröffentlicht. Dieses Album erklimmt den 11. Platz in den deutschen Albencharts. Im Jahr 2000 verlassen Pitrelli und Stevens die Band.

2001 erscheint Poets And Madmen, da noch kein neuer Sänger gefunden wurde, übernimmt Jon Oliva notgedrungen diesen Part, wird aber auf der Tour von Damond Jiniya ergänzt, während Jon Oliva trotzdem den Großteil der Songs selbst singt. Live füllen u.a. Jack Frost und Jeff Waters die Lücke, die Al Pitrelli hinterlassen hat.

Ende der Band

2003 wird ein weiteres Seitenprojekt namens Circle II Circle gegründet, diesmal von Zak Stevens. Das erste Album Watching in Silence entsteht unter enormer Mitarbeit von Jon Oliva und Chris Caffery. Jon Oliva gründet das Seitenprojekt Jon Oliva's Pain, welches das Album Tage Mahal veröffentlicht. Es folgt außerdem das Album Maniacal Renderings. Auch Chris Caffery nimmt ein Doppel-Soloalbum mit dem Titel Faces/God Damn War auf. Schließlich erklärt 2006 Jon Oliva das mögliche Ende von Savatage in absehbarer Zeit. Er kündigt im Mai des Jahres in einem Interview an, Savatage im Jahr 2007 im Anschluss an eine Abschiedstournee zum 25jährigen Bandjubiläum aufzulösen, um sich voll und ganz seinem Jon Oliva's Pain-Projekt und dem sehr erfolgreichen Trans-Siberian Orchestra zu widmen.

Am 19. Dezember 2007 verkündet Jon Oliva offiziell das Ende von Savatage[1]. Eine Abschiedstour fand nicht statt. Bedingt durch die inzwischen enorme Größe und Bekanntheit des Trans-Siberian Orchestra sowie des eigenen Projekts Jon Oliva's Pain, bleibt keine Zeit mehr um sich um die einstige Stammband zu kümmern. Jon Oliva weist allerdings ein weiteres Mal darauf hin, dass Jon Oliva's Pain weiterhin „seine“ Art des Heavy Metal darstellt, die Band stellt somit also den mehr oder weniger offiziellen Nachfolger von Savatage dar.

Diskografie

Die Konzeptalben

Streets

Siehe Hauptartikel Streets - A Rock Opera

Dead Winter Dead

Siehe Hauptartikel Dead Winter Dead

The Wake of Magellan

Siehe Hauptartikel The Wake of Magellan

Poets and Madmen

In Poets and Madmen brechen drei Jugendliche in eine ehemalige psychiatrische Klinik ein und finden einen vergessenen Insassen. Über diesen finden sie heraus, dass er ein Kriegsfotograf war, der zwar mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, über seine Arbeit jedoch verrückt geworden ist. Doch nachdem der Fotograf sie bestiehlt, verlassen sie die Anstalt wieder. Einige Zeit später erfahren die drei Jugendlichen, dass der Fotograf Selbstmord begangen hat, durch einen erneuten Besuch der Anstalt geraten sie jedoch in Zweifel über sein tatsächliches Schicksal. Möglicherweise wird der Hörer erst nach sehr langer Zeit den haarsträubenden Hinweis im Album finden, dass die Geschichte des als Kevin Carter benannten Fotografen nicht fiktiv, sondern real ist.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jon Oliva legt SAVATAGE endgültig zu den Akten
  2. musicline.de: Chartverfolgung / Savatage / Singles (Zugriff am 19. Dezember 2007)
  3. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Aug 02 1986 (Zugriff am 19. Dezember 2007)
  4. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Mrz 12 1988 (Zugriff am 19. Dezember 2007)
  5. Charts-Surfer (Zugriff am 19. Dezember 2007)
  6. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Mai 12 1990 (Zugriff am 19. Dezember 2007)
  7. a b c d e musicline.de: Chartverfolgung / Savatage / Longplay (Zugriff am 19. Dezember 2007)
  8. austriancharts.at: Savatage in der österreichischen Hitparade (Zugriff am 19. Dezember 2007)
  9. hitparade.ch: Savatage in der Schweizer Hitparade (Zugriff am 19. Dezember 2007)

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