Virus D

Virus D

Virus D war der Name einer überregional bekannten Deutschrockband von 1983 bis 2001.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

The Maries & Odessa

Vorläufer der Gruppe Virus D war die regional bekannten Band The Maries. Sie wurde 1964 in einer Marler Gartenlaube von Gerd Leschny (Gitarre), Ludger Rose (Bass), Gerhard Jansen (Schlagzeug) und Wolfgang Werner (Rhythmus-Gitarre) gegründet. Programm war die Musik der Beatles, und The Maries schafften es bald, im ganzen Ruhrgebiet populär und in ganz Deutschland gebucht zu werden. Immer wieder traten Änderungen in der Besetzung ein, bis 1975 Bernd Feller den Schlagzeuger Reinold Brenner ersetzte, während Jürgen Wessollek am Bass in die Band einstieg. Beide waren später Gründungsmitglieder von Virus D. Doch nicht nur die Besetzung änderte sich. Auch das musikalische Programm wandelte sich und spielte nun Rock-Musik von Deep Purple und Jimi Hendrix.

1975 beschloss man, sich vom mittlerweile verstaubten Beat-Image zu trennen. Odessa wurde geboren. Unter diesem Namen war die Band bis 1983 aktiv und in ganz Deutschland bekannt. Während seiner Bestehungszeit traten Jürgen Grundwald (Keyboards, Gitarre und Gesang) und Jürgen Furchwald (Gesang) sowie Ullrich Genius (Keyboards) der Band bei.

Das Ende Odessas und damit der Anfang von Virus D läutete sich 1983 auf der "Kotten-Rock-Fete" in Wulfen ein. Die Atmosphäre in der Band war nicht mehr die beste gewesen. Auf Grund der auch schon zuvor unharmonischen Auftritte, beschloss die Band, ihr Ende zu besiegeln, wenn das nächste Konzert nicht besser laufen würde. Dies war nicht der Fall, und so trennte die Band sich von ihrem Sänger Gerd Leschny. Dafür kam Torsten Schmidt (Gitarre und Gesang) als Leadsänger in die Band. Noch bevor das Konzert zu Ende war, war Virus D geboren. Von alten Coverversionen wandte man sich rasch ab und konzentrierte sich nur noch auf eigene, deutschsprachige Kreationen.

Bundesrockpreis 1987

Im Jahr 1987 trat Virus D mit dem Lied "Jetzt oder nie" auf dem Bundesrockfestival in Hamburg auf - und wurde mit dem "1.Preis der Landesjury NRW als beste Rockband des Landes NRW im Deutschen Rockpreis 1987" ausgezeichnet. Für diesen Preis war die Band damals gegen über 1.000 Konkurrenten angetreten, dabei Bands wie Primavera, Dorian Gray und Double Q. Die mit dieser Auszeichnung einher gehende Bekanntschaft der Band führte zu zahlreichen Verträgen mit Filmgesellschaften. So leistete die Band unter anderem ihren Beitrag zu den WDR-Produktionen Das Büdchen und Der Todeskandidat.

Erst stirbt die Zeche

Virus D war als Band des Ruhrgebiets stark interessiert am Schicksal der "Kumpels", die die Schließung der Zechen fürchten mussten. Sie entwickelte daher im Jahr 1989 die Rockrevue "Erst stirbt die Zeche - dann stirbt die Stadt". Diese Revue wurde ein voller Erfolg und wurde in ganz Deutschland aufgeführt. Der Titel wurde zum Slogan der Bergleute und war unter anderem das Motto der Menschenkette im Ruhrgebiet von 1997, an der über 200.000 Menschen teilnahmen. Durch sein Engagement war Virus D von nun an Stammgast auf den Demos der verschiedenen Bergbauorganisationen. So zum Beispiel 1993 vor 100.000 Bergarbeitern in Bochum oder auf der "Kunst für Kohle - wir für Euch" in den Westfalenhallen in Dortmund.

Das Ende der Band

Durch ständige personelle Veränderungen zeichnete sich langsam das Ende der Band ab. Im Jahr 1997 starb der Bassist Jürgen Wessollek. Sein Platz wurde durch Andy Mohr ersetzt, der die Band aber aus beruflichen Gründen bald wieder verlassen musste. Daher entschloss man sich schließlich schweren Herzens, das Projekt aufzugeben. Am 20. Januar 2001 fand daher im Gemeinschaftshaus Wulfen das Abschiedskonzert statt. Wiedervereinigungsversuche scheiterten bisher, da die Mitglieder der Band sich mittlerweile in alle Richtungen verstreut hatten.

Nachfolgeprojekte

Die verbliebenen Musiker von Virus D versuchten gemeinsam mit Andreas Wiethoff ein neues Projekt auf die Beine zu stellen, was aber nicht gelang.

Bernd Feller und Andreas Wiethoff gründeten dann gemeinsam das Projekt Betaplan. Diesem Projekt fehlte es allerdings vor allem in seiner Anfangszeit an der nötigen Ernsthaftigkeit. Nachdem Gitarrist Andi Wessollek die Band verlassen hatte und Uwe Brunn seinen Platz ersetzte, begann man, sich ernsthaft mit neuer Musik auseinanderzusetzen. Mittlerweile hat auch Uwe Brunn die Band wieder verlassen und lebt in Rio de Janeiro. Dennoch befindet die Band sich noch immer in ihrer Findungsphase und versucht sich im Progressive Rock. Parallel zu diesem Projekt ist Bernd Feller mittlerweile auch am Bluesprojekt MoreMoore als Schlagzeuger beteiligt.

Torsten Schmidt, ehemaliger Leadsänger von Virus D hat mittlerweile mit Unterhaltungsband Swinging Boys & One gegründet.

Diskographie

Jahr Album
1987 LP-Sampler "Deutscher Rockpreis '87"
1988 Single "Morgen ist ein neuer Tag"
1990 CD "Erst stirbt die Zeche"
1993 CD "Treibsand"
1999 CD "Spurensicherung"

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