Verband der Polnischen Bildenden Künstler ZPAP

Verband der Polnischen Bildenden Künstler ZPAP
ZPAP-Zentrale in Warschau

Der Verband der Polnischen Bildenden Künstler ZPAP (polnisch: „Związek Polskich Artystów Plastyków“) ist die wichtigste[1] Interessenvertretung von professionellen Künstlern und Designern in Polen. Der Verband hat rund 8500 Mitglieder, die im Bereich der bildenden Künste tätig sind: Malerei, Glasmalerei, Bildhauerei, Grafikdesign, Innen- und Bühnengestaltung, Industriedesign, Glas, Keramik, neue Medien und Restaurierung von Kunstwerken. Die Gründung des Verbandes erfolgte im Jahr 1911 in Krakau, bis 1939 wurde die Vereinigung in Form einer Gewerkschaft geführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ZPAP als Verband wiedergegründet.

Während der Zeit des Kriegsrechts in Polen unterstützte ZPAP die unabhängige Gewerkschaft Solidarność und oppononierte gegen die Militärregierung. Als Folge wurde der Verband von den Militärbehörden - nach Weigerung, mehrere Erklärungen zurückzuziehen - 1982 suspendiert[2][3]. ZPAP-Vertreter arbeiteten im Untergrund weiter und 1989 wurde der Verband wieder zugelassen. Heute ist ZPAP landesweit in 23 Regionen eingeteilt, und fördert über Verlagstätigkeiten wie Regionalausstellungen die Entwicklung der Kunst in Polen und seiner Mitglieder.

Organisation

Die Mitgliedschaft in ZPAP können Absolventen von anerkannten höheren Kunstausbildungsstätten, und hierbei besonders der polnischen Kunstakademien beantragen. Neben den Regionalbüros betreibt der Verband Weiterbildungstätten in Ustka und Świnoujście.[1]

ZPAP unterstützt und finanziert mehrere kommerzielle Kunstgalerien in Polen sowie Zubehör/Ausrüstungs-Einzelhandlungen. Neben vielen anderen (auch internationalen) Veranstaltungen wird einmal jährlich auch der renommierte Jan-Cybis-Preis vergeben. ZPAP hat einen Sitz im Leitungsgremium der International Association of Art (IAA). Seit 1996 verwaltet der Verband auch die Vermarktungsrechte von mehr als 1000 Mitgliedern.

Die ZPAP-Zentrale in Warschau befindet sich in einem historischen Gebäude in der Nowy-Siwat-Strasse, in dem im 18. Jahrhundert die Magnatenfamilie Lubomirski lebte. Das Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut. Die regionalen Büros von ZPAP befinden sich in Białystok, Bielsko-Biała, Bydgoszcz, Częstochowa, Gdańsk, Katowitz, Kielce, Koszalin, Kraków, Lublin, Łódź, Olsztyn, Opole, Posen, Radom, Rzeszów, Stettin, Toruń, Breslau, Zakopane, Zielona Góra und Gliwice.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b gem. Adam-Mickiewicz-Institut, Sztuki wizualne: Związek Polskich Artystów Plastyków bei Culture.pl (in Polnisch)
  2. gem. Umbrella Magazine, S. 68, Umbrella Associates, U.S.A 1982 (in Englisch)
  3. gem. Joanna Inglot, The Figurative Sculpture of Magdalena Abakanowicz, University of California Press, ISBN 0-520-23125-2, 2004, S. 95 (in Englisch)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grzegorz Moryciński — (* 7. November 1936 in Augustów) ist ein zeitgenössischer und mehrfach ausgezeichneter polnischer Maler. Seine Werke wurden von verschiedenen polnischen Museen angekauft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Jan Chrzan — (* 25. Mai 1905 in Piaseczno; † 21. April 1993 in Warschau) war ein polnischer Landschaftsmaler und Kunstaktivist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Einzelnachweise und Anmerkungen …   Deutsch Wikipedia

  • Eugeniusz Arct — (* 1899 in Odessa; † 1974 in Warschau) war ein polnischer Maler und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Einzelnachweise und Anmerkungen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Jerzy Kazimierz Wolff — (* 1902 in Pokrzywnica; † 1985 in Laski bei Warschau) war ein polnischer Maler, Kunsthistoriker und Kritiker, Publizist und katholischer Priester. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2.1 Sonstiges …   Deutsch Wikipedia

  • Edward Kokoszko — (* 1900 in Izdebno Kościelne (bei Grodzisk Mazowiecki); † 1962 in Warschau) war ein bedeutender polnischer Landschaftsmaler, Lehrer und Warschauer Kulturaktivist. Leben und Wirken Kokoszko studierte von 1917 bis 1920 Malerei an der Warschauer… …   Deutsch Wikipedia

  • Marian Michalik — (* 19. Juni 1947; † 6. März 1997) war ein polnischer Maler. Nach ihm ist ein im Jahr 2001 geschaffenener Preis für junge polnische Maler benannt. Leben Im Jahr 1966 schloss Michalik seine Ausbildung an der Kunstschule in Częstochowa ab[1]. In den …   Deutsch Wikipedia

  • Jan-Cybis-Preis — Der Jan Cybis Preis (polnisch: „Nagroda im. Jana Cybisa“) ist eine bedeutende Auszeichnung für polnische Maler. Die Auszeichnung wird jährlich von dem Warschauer Bezirk des Verbands der Polnischen Bildenden Künstler (ZPAP) vergeben. Der seit 1973 …   Deutsch Wikipedia

  • Verwertungsgesellschaft — Eine Verwertungsgesellschaft ist eine Einrichtung, die Urheberrechte oder verwandte Schutzrechte treuhänderisch für eine große Anzahl von Urhebern oder Inhabern verwandter Schutzrechte zur gemeinsamen Auswertung wahrnimmt. Gesetzliche Grundlage… …   Deutsch Wikipedia

  • Jan Cybis — etwa 1965 Jan Cybis (* 16. Februar 1897 in Wróblin (Landkreis Prudnicki); † 13. Dezember 1972 in Warschau) war ein polnischer Maler und Hochschullehrer. Er war einer der Gründungsmitglieder der Gruppe der polnischen Kapisten, den polinischen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”