Václav Sochor

Václav Sochor

Václav Sochor (* 7. Oktober 1855 in Obora u Loun; † 23. Februar 1935 in Prag) war ein böhmischer Historien- und Schlachtenmaler.

Monumentalgemälde Die Batterie der Toten

Leben und Werk

Sochor war Schüler der Prager Akademie. Im Alter von 26 Jahren ging er nach Paris, wo er seine Studien unter den Malern Emile Auguste Carolus-Duran und Léon Bonnat seine Ausbildung vertiefte. Sochor war bis 1895 weiterhin in Paris tätig. Seine letzten 40 Lebensjahre verbrachte der Künstler in Prag, wo er im Alter von 80 Jahren starb.[1]

Das Œuvre des Künstlers ist wie seine Biografie weitgehend unerforscht. Bekannt ist vor allem das monumentale Gemälde Die Batterie der Toten im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum, das 452 × 750 cm (gerahmt 509 × 809,5 cm) misst und eine Episode aus der Schlacht bei Königgrätz zeigt. Unter Anwendung eines pastosen Farbauftrags stellt Sochor darin auf pathetisch-opulente Weise das Ende einer Kavalleriebatterie des k.k. Feldartillerieregiments Nr. 8 in dieser blutigen Schlacht vom 3. Juli 1866 dar. Die österreichische Feldartillerie deckte den Rückzug der geschlagenen österreichischen Armee über die Elbe und opferte sich dabei völlig auf. Dieser Opfergang wurde auch von Rudolf Otto von Ottenfeld in seinem Gemälde „Ein Ruhmesblatt der österreichischen Artillerie“ thematisiert.[2]

Ein weiteres Monumentalgemälde Suchors im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien, es handelt sich dabei um das Pendant zur Batterie der Toten, ist das 491 × 790 cm große Ölbild Der Reiterkampf bei Střesetitz, 1866 aus dem Jahre 1900. Er stellt darin den Zusammenstoß der österreichischen Achter-Kürassiere mit den 3. Neumärkischen Dragonern während der Schlacht bei Königgrätz dar.

Literatur

  • Ulrich Thieme (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Leipzig, 1937.
  • Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher: Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Verlag Styria, Graz, Wien 2000, ISBN 3-222-12834-0

Einzelnachweise

  1. Ulrich Thieme (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Leipzig, 1937, XXXI, 195.
  2. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher: Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Verlag Styria, Graz, Wien 2000, 53 f.

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