Ursula Peter

Ursula Peter

Ursula Peter (* 13. August 1924 in Weimar; † 30. Mai 1989 ebenda) war eine deutsche Gitarristin und Professorin an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ursula Peter studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar zunächst Klavier, ehe sie zur Gitarre wechselte. Ihr Lehrer war Walter Socha, ausgebildeter Geiger und Kammervirtuos der Staatskapelle Weimar. Sein autodidaktisches Gitarrenspiel verfeinerte er durch Selbststudium und Konzertbesuche von Andres Segovia und Miguel Llobet, die in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Weimar konzertierten. Durch ihn lernte Ursula Peter die Gitarrewerke der spanischen Schule, insbesondere Francisco Tarrega kennen. Walter Socha war der erste Lehrbeauftragte für Gitarre an der Weimarer Hochschule.

Nach Abschluss ihres Studiums im Jahre 1945 wurde Ursula Peter Gitarrenlehrerin im Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Weimar.

1951 wurde sie Lehrerin im Hochschuldienst und Leiterin der Fachrichtung Gitarre an der gleichen Hochschule.

1953 erschien erstmals ihr Lehrwerk Der Anfangsunterricht im Gitarrespiel.

1980 wurde sie zur Professorin berufen.

Ursula Peter baute systematisch ein pädagogisches Netzwerk zwischen Komponisten, Musikschullehrern und Gitarrenbauern in der DDR auf. Sie erarbeitete Lehrpläne für den Gitarreunterricht an den Musikschulen und Hochschulen und koordinierte die Weiterbildung für Gitarrenlehrer. Im Jugendwettbewerb „Junge Talente“ übernahm sie den Juryvorsitz. Sie bildete weltweit anerkannte Gitarrensolisten aus, die sich auf den internationalen Konzertpodien behaupten konnten. Ursula Peter hat den Boden bereitet für das, was wir heute „Weimarer Gitarrenschule“ nennen.

Methodischer Weg

Die Methode von Ursula Peter baut auf der klassischen, spanischen Gitarretechnik von Fernando Sor und Francisco Tarrega auf. Sie begreift die Gitarre als Instrument, welches sowohl melodische als auch akkordische Strukturen darstellen kann.

Ihr Schulwerk beginnt mit dem einstimmigen Melodiespiel (apoyando) und leitet davon die anderen Anschlagsarten ab.

Ziel ist eine große Wandlungsfähigkeit des Tones durch Fingersätze, die von musikalischen Gesichtspunkten bestimmt werden. Die Gestaltung der Phrasierung, Artikulation, Agogik und Dynamik wird von den allgemeinen Grundsätzen der Interpretation der Instrumentalmusik bestimmt.

Das musikalische Material im Dur-Moll-System nach Tonarten geordnet bringt klassische Sätze, deutsche und internationale Volkslieder, Lautenmusik und zeitgenössische Kompositionen.

Werke und Ausgaben

  • Der Anfangsunterricht im Gitarrespiel, 1953/91
  • Der Weg zum Solospiel auf der Gitarre, 1961
  • Johann Sebastian Bach: Spielstücke, 1957
  • Matteo Carcassi: Capricen op.26, 1953
  • Matteo Carcassi: Etüden op.60, 1955
  • Fernando Sor: Etüden op.31 und 35, 1951
  • Anton Diabelli: Spielstücke, 1952
  • Neue Kompositionen von Siegfried Müller, Theodor Hlouschek, Franz Just, Werner Hübschmann
  • „Wohlan die Zeit ist kommen“; Volksliederbuch mit Gitarrebegleitung, 1953

Alles erschienen beim Friedrich Hofmeister Musikverlag Leipzig

Schüler

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Peter — ist ein männlicher Vorname sowie ein Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Verbreitung 3 Namenstag 4 Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula Hirschmüller — Ursula Kamizuru geb. Hirschmüller (* 7. November 1953 in Sennfeld; † 5. August 2008 in Wesel) war in den 1970er Jahren eine der stärksten deutschen Tischtennisspielerinnen. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Erfolge 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula Dirichs — Born 1935 Recklinghausen Occupation Actress Ursula Dirichs is a German actress born in Recklinghausen in 1935. Contents 1 Early life …   Wikipedia

  • Ursula Dirichs — (* 1935 in Recklinghausen) ist eine deutsche Schauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Filmografie 3 Hörspiele 4 Quellen …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula Andress — dans James Bond 007 contre Dr. No (1962) Données clés Naissance …   Wikipédia en Français

  • Ursula Gertrud Albrecht — Ursula Gertrud von der Leyen, geb. Albrecht (* 8. Oktober 1958 in Brüssel, Belgien), ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie ist seit 2005 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und war von 2003 bis 2005 Ministerin für… …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula Gertrud von der Leyen — Ursula Gertrud von der Leyen, geb. Albrecht (* 8. Oktober 1958 in Brüssel, Belgien), ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie ist seit 2005 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und war von 2003 bis 2005 Ministerin für… …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula Kamizuru — geb. Hirschmüller (* 7. November 1953 in Sennfeld; † 5. August 2008 in Wesel) war in den 1970er Jahren eine der stärksten deutschen Tischtennisspielerinnen. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula von der Leyen — Ursula von der Leyen, en 2010. Mandats Ministre fédérale du Travail et des Affaires sociales d Allemagne …   Wikipédia en Français

  • Peter Trint — (* 1929) ist ein deutscher Architekt in Köln und Autor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk (unvollständig) 2.1 Bauten 2.2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”