Unternbibert

Unternbibert
Unternbibert
Gemeinde Rügland
Wappen von Unternbibert
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 35′ O49.42194444444410.589722222222388Koordinaten: 49° 25′ 19″ N, 10° 35′ 23″ O
Höhe: 388–431 m ü. NN
Fläche: 1605 hadep1
Einwohner: 222 (1987)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 91622
Vorwahl: 09828

Unternbibert (umgangssprachlich: Bīwəʴt [1]) ist ein Ortsteil der mittelfränkischen Gemeinde Rügland. Der Ort liegt an der Bibert. Unmittelbar westlich des Ortes mündet das Buchbächlein als rechter Zufluss in die Bibert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine Traditionsurkunde aus dem Jahr 810 weist darauf hin, dass Unternbibert schon im Frühmittelalter gegründet worden ist. In dieser Urkunde, die ein Graf Ekkipert dem Salvatorkloster Spalt übergab, wird der Ort als „Piparodi“ erstmals namentlich erwähnt. Die Bedeutung des Ortsnamen ist unklar.

1441 wurde von Flachslanden aus in Unternbibert eine Pfarrei gegründet. Die dazu gehörige Filialkirche St. Bartholomäus stammt auch aus dieser Zeit (der Chorturm mit Kreuzrippengewölbe und Schlußsteinrosette trägt mit einiger Wahrscheinlichkeit die Jahreszahl 1491). Erwähnenswert ist noch ein Grabstein der Anna von Zogenreuth um 1492/1497 mit Hochrelief der Verstorbenen und Inschrift an der östlichen Stirnwand des Saales, die dem „Meister der Ansbacher Schwanenritter“ zugeschrieben werden kann.

Von besonderer Bedeutung war die Biberttalbahn, die den Ort ab 1915 mit Nürnberg verband. Durch den Zweiten Weltkrieg kamen ca. 200 Vertriebene nach Unternbibert.

Die ehemalige Gemeinde Unternbibert umfasste eine Gebietsfläche von 1605 ha. Zur politischen Gemeinde gehörten die Äußere Mühle, Daubersbach, Fladengreuth, Frickendorf, Obernbibert, Kräft, Stockheim und die Untere Mühle.

Baudenkmäler

  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Bartholomäus
  • Burgstall eines ehemaligen Schlosses Schenkenstein am „Weingartsholz“
  • Haus Nr. 5: Zweigeschossiger Massivbau bezeichnet 1760 mit Satteldach
  • Haus Nr. 19 (Gasthaus zur Krone): Zweigeschossiger Bau des 17. Jahrhunderts mit dreigeschossigem Giebel und Fachwerkobergeschossen; Giebel massiv erneuert mit vorgeblendeten Fachwerk-Brettern
  • Haus Nr. 26: Fachwerkbau wohl des 17. Jahrhunderts mit offener Schmiede im Untergeschoss
  • Haus Nr. 28 (Gasthaus und Brauerei): Zweigeschossiger Bau mit Fachwerkgiebel, Satteldach und Krangaube; geohrtes Portal mit brandenburgischem Wappen, bezeichnet 1716. Wirtshausschild „Adler“, wohl des 19. Jahrhunderts
  • Mittelalterliche Steinkreuze aus Sandstein:
    • Westlich des Ortes halbwegs nach Obernbibert am Ortsverbindungsweg
    • Kreuz mit zwei eingeritzten gekreuzten Sensen am Weg nach Daubersbach an der Kreuzung mit der „Hochstraße“
  • Grenzstein wohl des 18. Jahrhunderts mit Deutschordens- und brandenburgischem Wappenrelief am Weg nach Obernbibert, 1500 m westlich des Ortes.

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Unternbibert

  • 1638: 100 Einwohner
  • 1666: 334 Einwohner
  • 1821: 478 Einwohner
  • 1850: 563 Einwohner
  • 1870: 589 Einwohner
  • 1900: 528 Einwohner
  • 1910: 511 Einwohner[2]
  • 1933: 524 Einwohner[3]
  • 1939: 511 Einwohner[3]
  • 1950: 762 Einwohner
  • 1964: 496 Einwohner
  • 1987: 222 Einwohner (nur U.)[4]
  • 2008: 463 Einwohner

Verkehr

Die Kreisstraße AN 24 führt nach Obernbibert bzw. nach Frickendorf zur Staatsstraße 2255. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Staatsstraße 2245, nach Stockheim und Fladengreuth.

Literatur

  • Gemeinde Rügland (Hrsg.): 1200 Jahre Heimat an der Bibert. Unternbibert und Umgebung im Wandel der Zeit, Scheinfeld: Meyer 2009. ISBN 3-89014-316-4
  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 196f.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 184ff.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 143f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 184.
  2. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  3. a b http://www.verwaltungsgeschichte.de/bay_ansbach.html
  4. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=UNTERT_W8501

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